Alma

13.11.2022
Alma entlief durch ein Missgeschick am 11.11.2022 mitsamt Sicherheitsgeschirr und Leine und galoppierte panisch auf-und davon in Richtung Teiler B29/B14.

Schnell war klar: Da müssen wir helfen!

Gesagt – getan!

Sofort wurden Futterstellen mit Kameras eingerichtet, allerdings rannte Alma völlig kopflos über Stock-und Stein und nahm zunächst keine Futterstellen an.

Unser Herz blieb dann fast stehen, als uns die Nachricht ereilte, dass Alma mitsamt Leine im Gebüsch zur B29 hänge und kurz danach erfolgte eine weitere Meldung, dass ein weiß-brauner Hund mit Sicherheitsgeschirr und Leine tot auf dem Randstreifen der B14 liege.

Almas Besitzer fuhren sofort an den Unfallort und stellten aber fest, dass das nicht Alma, sondern ein ebenfalls entlaufener, anderer Hund war.

Kurze Zeit später konnten wir dann auch rekapitulieren, um welche Hündin es sich dabei handelte, weil sich die vermittelnde Organisation bei uns meldete.

Leider konnten wir ihnen dann nur noch diese sehr traurige Nachricht überbringen.

Am 12.11.2022 erfolgten dann bereits die ersten Sichtungen von Alma jenseits der B14/B29 und uns stockte erneut der Atem, als wir erfuhren, wo!

Alma tigerte um den Burger King in Waiblingen herum. Also immer noch in einem extrem gefährlichen Gebiet und musste dazu mindestens einmal die B14/B29 überquert haben.

Leider nahm sie in diesem belebten Gebiet natürlich auch keine Futterstellen an, sondern wanderte weiter ab.

Am 13.11.2022 folgten dann mehrere Sichtungen aus Fellbach-Schmiden und Fellbach-Oeffingen – Gott sei Dank inzwischen ohne Geschirr und Leine! Von beidem musste sich die Süße also unterwegs befreit haben!

Natürlich wurden auch dort sofort Futterstellen eingerichtet, aber wieder ohne Erfolg, weil sich Alma zu diesem Zeitpunkt vermutlich bereits schon wieder auf dem Rückweg Richtung ihres Zuhauses in Kernen-Rommelshausen befand.

Am Morgen des 13.11.2022 meldete sich dann der Nachbar der Besitzer bei ihnen und teilte ihnen mit, dass Alma – obwohl sie erst 5 Tage in der neuen Familie lebte – den Heimweg gefunden hatte. Seine Tochter hatte sie in ihrem Garten gesichtet.

Alma lief dann von dort in den Garten ihrer Besitzer und weiter wieder über die Hauptstraße (ohne zu fressen) und auf die Felder gen B29.

In diesem Moment waren uns 3 Dinge klar:

1.) Alma hatte, um von Oeffingen nach Rommelshausen zu gelangen, mindestens ein zweites Mal die B14/B29 überquert und…

2.) Durften wir nun keine Zeit mehr verlieren, wenn wir sie lebend sichern wollen und..

3.) War eine Sicherung via Lebendfalle nicht vorstellbar, weil Alma bereits in Griechenland mit einer Lebendfalle gesichert wurde und dieses gruselige „Ding“ kannte.

Aufgrund all dieser Bedingungen entschieden wir uns also kurzerhand und ohne angenommene Futterstelle, unseren 3x4m Fangzwinger aufzustellen und es sofort damit zu versuchen.

Wir trafen uns also bei den Besitzern vor Ort und machten uns ans Werk.

Als alles fertig war, installierten wir 3 Livecams und den Fallenmelder und bestückten den Zwinger mit allerlei unwiderstehlichen Leckereien von McDonalds!

Darüber hinaus spurten wir aus allen Himmelsrichtungen in den Zwinger hinein mit Leberwurst und Chicken Nuggets und ließen dann Ruhe einkehren.

Zwei Sichtungen vom selben Tag legten nämlich nahe, dass Alma sich immer noch im Umfeld ihres Zuhauses bewegte.

Um 18:40 Uhr kamen dann auch tatsächlich die ersten Live-Bilder von Alma herein und wir waren überglücklich, offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen zu haben!

Alma schlich um den Zwinger herum und schnabulierte die Chicken Nuggets und leckte die Leberwurstspur auf.

Nun begann die Phase, für die man wirklich Nerven braucht wie Drahtseile:

Es ging vor-zurück-außenherum und wieder weg!

Dann mit gestrecktem Hals unter der Türe durch und wieder weg.

Dann ein neuer Anlauf und plötzlich stand sie im Zwinger.

Ein paar Meter noch… und zack, um 18:53 Uhr löste die Lichtschranke die Zwingertüre aus und Alma war gesichert (Video in den Kommentaren)!

Den Besitzern und uns fielen tonnenweise Steine vom Herzen, denn Alma hatte uns hinsichtlich ihrer Routen extrem viele Nerven gekostet und wir konnten das Glück so schnell gar nicht fassen!!!

Aber: Ende gut – alles gut!

Alma wurde im Zwinger sicher in eine Transportbox gepackt und ins Haus getragen.

Dort angekommen, kuschelte sie sich sofort hundemüde in ihr Körbchen und schlief tief-und fest ein!

Wir danken Almas Besitzern für das große Vertrauen in uns und ihren Einsatz für Alma!

Lieben Dank der Polizei in Waiblingen und Fellbach für die super Kooperation.

Dankeschön an die Jägerschaft!

Vielen Dank auch allen Sichtern, Flyerhelfern und Teilern der Suchmeldung!

Euer HEBW-Team