Coco

23.07.2021

Coco entlief am 15.07.2021, nachdem sie erst kurze Zeit in ihrem neuen Zuhause war. Sie erschrak plötzlich auf einem Waldparkplatz vor etwas und sprang samt Schleppleine aus dem Auto lief davon.

Der Besitzerin gelang es fast, sie wieder zu sich zu locken, aber als dann plötzlich von 2 Seiten Menschen herannahten, rannte sie endgültig auf-und davon.

Der Kontakt zu uns kam dann am 16.07.2021 über das „Tierschutzheim Böblingen“ zustande.

Wir fuhren noch am selben Abend nach Aidlingen und richteten gemeinsam mit der Besitzerin Futterstellen am Entlaufort und am letzten Sichtungspunkt mit Kameras ein.

Die Hoffnung, dass Coco, wie viele entlaufene Hunde, zurück zum Entlaufort kommen würde, löste sich leider binnen der nächsten Tage in Luft auf.

Sie tauchte an keinem der bekannten Punkte ein zweites Mal auf!

Am Morgen des 17.07.2021 erfolgte dann eine Sichtung in Darmsheim.

Wir vermuteten, dass Coco eventuell versuchen könnte, Richtung Tierschutzheim, wo sie immerhin 2 Monate war, zu gelangen.

Natürlich wurde dann auch in Darmsheim eine Futterstelle mit Kamera eingerichtet, aber auch diese ignorierte Coco leider und als dann bis zum Abend des 19.07.2021 keine Sichtungen mehr eingingen, trotz der Tatsache, dass großräumig geflyert war, wurde uns langsam mulmig zumute!

Dadurch, dass Coco mit einer 4m langen Schleppleine unterwegs war und das wiederum gepaart mit den fehlenden Sichtungen, ließ bei uns alle Alarmglocken klingeln.

Am selben Abend ging aber dann noch eine irritierende Sichtung aus Aidlingen ein und zwar fast genau an unserer Futterstelle.

Wir waren zunächst voller Hoffnung, dass Coco jetzt anbeißen würde, aber diesen Gefallen tat sie uns nicht, weil die Sichtung dort auch – wie sich im Nachhinein rausstellte – eine Verwechslung gewesen sein muss.

Wir beschlossen deshalb also Jenny und ihre Pettrailerin Avital am Abend des 19.07.2021 in den Einsatz zu schicken.

Gesagt – getan!

Jenny traf mit Avital ein und überprüfte zunächst die vermeintliche Sichtung in der Nähe unserer Futterstelle.

Avital konnte diese Sichtung sicher ausschließen, da sie genau die Runde trailte, die Coco am Tag ihres Entlaufens – den Sichtungen zufolge – lief.
Es gab dort also definitiv keine frischere Spur, was auch die Nichtannahme der Futterstelle erklärte.

Als Jenny genau am letzten Sichtungspunkt vom Tag des Entlaufens mit Avital ankam, nahm sie sie raus und fuhr gemeinsam mit der Besitzerin nach Darmsheim, um zu überprüfen, ob diese Sichtung tatsächlich Coco war und siehe da: Avital trailte ohne Umschweife los.

Nach ungefähr 4 Km Trail, war Avital im Wald plötzlich sehr aufgeregt und dann knackte es plötzlich laut im Wald. Vermutlich war das Coco.

In diesem Moment nahm Jenny Avital wieder raus, weil wir keinem vermeintlich mobilen Hunden hinterher trailen, weil das viel mehr Gefahren in sich birgt als dass es Nutzen hat.

Jenny teilte Christiane (Cocos Besitzerin) mit, dass sie davon ausgehe, dass Coco mobil sei.

Dieses Fazit wurde dahingehend bestätigt, als dass am nächsten Tag Sichtungen aus Gebersheim und Rutesheim eingingen, wo ebenfalls sofort Futterstellen eingerichtet wurden!

Kurze Zeit später folgten dann aber wieder Sichtungen rund um Aidlingen.

Und dann kam der Tag der Tage!!!

Es war der 23.07.2021, als Cocos Besitzerin einer Meldung folgte und die Gegend abfuhr, um Futterstellen einzurichten.
Es zog sie dann plötzlich in Richtung privater Wiesen.

Sie sprach dort einen Besitzer auf Coco an und gab ihm einen Flyer.

Eine Stunde später meldete sich dessen Sohn bei Christiane, der Coco morgens auf seinem Grundstück gesichtet hatte.

Während sie dann gerade dort eine Futterstelle einrichtete, sah sie plötzlich aus dem Augenwinkel Coco ca. 100m entfernt in der Wiese liegen.

Sie ging langsam und belanglos parallel zu Coco die Wiese hinab und konnte sich auf Höhe von Coco in die Wiese setzen und dann passierte das absolut Unglaubliche…

Coco näherte sich von ganz alleine immer weiter ihrer Besitzerin. Schritt für Schritt. Bis sie sich fast neben Christiane ablegte. So gelang es Christiane nach ihrem Geschirr zu fassen.

Warum das so erstaunlich und rührend ist?

Weil Coco erst 1,5 Tage bei Christiane war, als sie entlief und sie ursprünglich aus der Smeura in Rumänien kam.

In diesem Moment war klar, dass die beiden einfach für immer zusammengehören! Wenn das keine Liebe und blindes Vertrauen ist!!!?

Wir sind nach der Nachricht in Freundentänze verfallen, da wir daran niemals geglaubt hätten!

So ein super schönes Happy-End!

Tausend Dank an alle Polizeiposten der Region, an alle Teiler, Sichter und Flyerhelfer!

Ihr seid alle Teil dieser wunderschönen Geschichte und ganz lieben Dank Christiane für dein Vertrauen und deine besondere Gabe, mit Hunden umzugehen!

Lieben Dank auch an die Mädels vom Tierschutzheim für die ganze Unterstützung!

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team