Dojan/Caruso

15.01.2020
Dojan (Caruso) stammt aus dem Tierheim Esslingen und ist seiner neuen Besitzerin aufgrund eines Missgeschicks am 04.01.2020 mit Geschirr und Leine in den Hedelfinger Weinbergen entlaufen.

Die Betreuung des Falls wurde uns dann am 11.01.2020 übertragen.

Zu diesem Zeitpunkt gab es schon mehrere Tage keine Sichtungsmeldungen mehr von Dojan/Caruso und deshalb entschieden wir – gemeinsam mit dem Tierheim und Brigitte – einen Pettrailer einzusetzen, um auszuschließen, dass sich Dojan/Caruso mit seiner Leine verfangen hatte.

Der Trail startete an einem Sichtungspunkt auf dem Frauenkopf und zeigte deutlich, dass Dojan/Caruso mobil war.

Es ging quer durch den Wald und dann durch Weinberge nach Hedelfingen rein, wo aufgrund der Verkehrssituation abgebrochen wurde.

Aber – wie sich später bestätigte – war dadurch auch eine Laufrichtung vorgegeben.

Wir verstärkten das Flyern, verfolgten Sichtungen und richteten neue Futterstellen ein.

Am 14.01.2020 erhielten wir dann einen Anruf, der schlagartig eine Wende einläutete.

Ein Gartenbesitzer hatte die Kamera seines Gartengrundstücks oberhalb von Obertürkheim ausgelesen und an mehreren Tagen war ein Schäferhund darauf zu sehen.

Einmal war der Hund so nahe an der Kamera, dass der Besitzer die Telefonnummer des Tierheims auf dem Halsband erkennen konnte.

Was Dojan/Caruso immer wieder an diesen Ort zog, ist für uns nicht ersichtlich, da dort nichts Fressbares oder sonstige Besonderheiten waren.

Der Besitzer stellte uns freundlicherweise die Bilder seiner Kamera zur Verfügung und wir konnten erkennen, dass es eindeutig Dojan/Caruso war und dass er kein Geschirr mehr mit Leine daran trug.

Vermutlich hatte sich die Leine irgendwann verfangen und er konnte sich so aus dem Geschirr winden.

Angesichts der Tatsache, dass Dojan/Caruso auf seinem Weg dorthin vermutlich über die Otto-Hirsch-Brücke lief und dabei sowohl die B10, als auch den Neckar und die Bahngleise überquert hatte, wollten wir kein Risiko eingehen und entschlossen uns, sofort eine unserer Lebendfallen zu stellen.

Mit der Erlaubnis des Besitzers fuhren wir abends noch die Falle zu dem Gartengrundstück, statteten sie mit viel duftenden Leckereien aus, installierten eine Funk-Kamera und machten den Fallenmelder scharf.

Leider wurde unsere Anspannung diese Nacht nicht belohnt, da Dojan/Caruso nicht ein einziges Mal erschien.

Wir befürchteten schon, dass er wieder abgewandert sein könnte.

Extrem beunruhigend war dann noch eine Unfallmeldung im Bereich des Kappelbergtunnels, wo scheinbar ein großer, brauner Hund überfahren wurde.

Schreck lass nach…

Nach 2 Telefonaten mit der Polizei war klar: Am Morgen wurde leider dort ein Fuchs überfahren.

Leider ließ sich Dojan/Caruso aber auch den ganzen darauffolgenden Tag nicht blicken, obwohl er die Tage davor teilweise auch tagsüber erschienen war.

Abends ging dann aber alles ganz schnell: Um 19:05 kam das erste Foto von Dojan/Caruso an der Falle und um 19:06 kam das zweite Foto – da war die Falle schon geschlossen und er darin!

Auf ins Auto und möglichst schnell dorthin!!!

Als wir dort ankamen, waren die Mitarbeiter des Tierheims (Carina, Iris und Manu) mit Brigitte bereits vor Ort, um Dojan/Caruso zu beruhigen.

Dojan/Caruso war die ganze Zeit völlig entspannt.

Im Gegensatz zu den meisten gefangenen Hunden fraß er, während der Wartezeit, seelenruhig das in der Falle ausgelegte Futter tabula rasa auf.

Zu viert luden wir dann die Falle samt Hund auf den im Garten deponierten Hänger, sicherten die Falle und fuhren dann ins Tierheim Esslingen, um Dojan/Caruso im eingezäunten Gelände des Tierheims aus der Falle zu holen.

Er war nach wie vor völlig entspannt und ließ sich gerne kraulen.

Da es inzwischen schon 21 Uhr war, wurde beschlossen, Dojan/Caruso die Nacht im ihm bekannten Tierheim zu lassen.

Die Besitzerin wurde natürlich auch informiert und hat ihn heute dort auch besucht. Er hat sich über den Besuch sehr gefreut.

Er bleibt aber nun noch ein wenig zur Beobachtung im Tierheim, denn es stimmt etwas nicht 100% mit seinem Gang.

Wir sind sehr glücklich über diesen Ausgang!

Einen besonders lieben Dank an Brigitte und an Herrn Klink (Gartenbesitzer) für die Wahnsinnshilfe und die sofortige Meldung!

Lieben Dank dem Tierheim für das Vertrauen!

Danke an die Leute von der Wangener Höhe, die ständig ihre Kameras ausgelesen haben und Rückmeldung gegeben haben!

Tausend Dank an alle, die die Suchmeldung geteilt, Sichtungen gemeldet, geflyert und mitgefiebert haben! Ohne euch könnten wir keine Hunde sichern!

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team