Nelly

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31.05.2025

Die kleine 18-jährige, blinde, taube und demente Jack Russell Hündin Nelly entlief am 30.05.2025 in Waldenbuch am Reitstall Roth am Hasenhof, weil ihre Besitzerin sie wegen ihrer Kinder ganz kurz aus den Augen ließ.

Nelly kennt sich seit 18 Jahren dort bestens aus, weil das ihre zweite Heimat ist, da Claudia täglich mit ihr bei ihrem Pferd war und ist.

Auch ist Nelly dort oben bekannt wie ein bunter Hund, weswegen die Tatsache, dass sie plötzlich spurlos verschwand und wie vom Erdboden verschluckt schien, sofort sehr beunruhigend für Claudia war und die deshalb unmittelbar Kontakt zu uns aufnahm.

Aufgrund von Nellys sehr stolzem Alter, ihren Gebrechlichkeiten (blind, taub und dement) und den sehr hohen Temperaturen war uns sofort klar, dass wir alles stehen und liegen lassen mussten und unter Hochdruck nach ihr suchen mussten.

Wir kontaktierten sofort unser Suchhundeteam (Trail & Find) und Dominic vom DRK in Esslingen organisierte parallel dazu Drohnenpiloten von Rehkitzrettung aus Kusterdingen, die sofort bereit waren, mit ihrer Drohne zu kommen und nach Nelly aus der Luft zu suchen.

Um 17 Uhr trafen wir uns dann am Entlaufort, besprachen uns mit den Drohenpiloten und setzten um 18 Uhr bereits den ersten Suchhund (Leno mit Susanne) an und direkt danach auch unseren Gibson.

Beide Hunde trailten nacheinander nahezu identisch und zeigten uns am Ende der Trails ein riesiges Gebüsch an, das den halben Bolzplatz umgab.

Dieses Gestrüpp war allerdings extrem abschüssig, sehr dicht und es war leider absolut kein Durchkommen weder mit den Suchhunden noch alleine.

Nach den Trails versuchten wir es dennoch so gut als möglich abzusuchen – bis in die Nacht hinein-, aber leider war das ohne schweres Gerät und Schutzkleidung nicht möglich und selbst mit der Wärmehandbildkamera bestand keine Chance dieses riesige Gestrüpp auch nur ansatzweise zu durchleuchten. Man sah buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen, Sträuchern, Dornen und Gestrüpp nicht mehr.

Deshalb mussten wir sehr, sehr schweren Herzens und unter weiteren Tränen Claudias die Suche gegen 23 Uhr erst einmal abbrechen und besprachen das Vorgehen für den gestrigen Tag.

Klar war, dass wir…

1.) noch einmal trailen wollten…

2.) versuchen wollten, das Gebüsch bei Tageslicht und ggf. mit Heckenscheren usw. weitestgehend komplett abzusuchen…

Dann kam heute Morgen ein Anruf von Antje (Tierheimleiterin von Filderstadt) herein, dass ihre Hunde sie beim bewussten Gassigehen im Gebiet unterhalb des besagten Gebüschs am Rand zur Bebauung plötzlich in ein weiteres noch heftigeres Gestrüpp gezogen hätten und dass sie meine, 2 kurze, heisere Beller aus den Tiefen des Gebüschs heraus gehört zu haben.

Wir verständigten sofort Claudia, deren Mann Hals-über Kopf mit den ohnehin bereits zuvor organisierten, starken Jungs und schwerem Gerät dorthin fuhr.

Zeitgleich trafen die Trailerinnen Sina (mit Madox und Butch sowie Franzi mit Zelda) am Entlaufort ein.

Da es noch sehr unsicher war, ob es sich tatsächlich um Nelly handelt und da wir wussten, dass es wieder sehr heiß werden würde, beschlossen wir, parallel zu arbeiten, um keine kostbare Zeit zu verlieren. Da Füchse und auch Rehkitz ebenfalls „bellen“ hätte es leider auch ein Wildtier sein können.

Sehen konnte man in diesem Gestrüpp zunächst nichtmal die Hand vor den Augen.

Ein Teil von uns half beim Freischneiden im Gebüsch und parallel dazu startete Sina mit Madox ihren Pettraileinsatz am Entlaufort.

10 Minuten später „flog“ dann Madox (Suchhund) mit Sina hinten an der Leine durchs Feld und sein Trail endete genau an diesem besagten Loch im Gebüsch, das wir gerade dabei waren, freizuschneiden und er zeigte „Fund“ an. Die beiden waren kurz vorher am Entlaufort in Begleitung von Franzi gestartet.

Madox wurde rausgenommen, belohnt und der Einsatz beendet.

Was uns allerdings spätestens jetzt ganz klar war, dass es sich ca. 50m tiefer unten am Hang im Gebüsch tatsächlich um Nelly handeln musste und was sollen wir sagen?

TSCHAGGALAGGA 🥳🥳🥳🥳!!!!

Kurze Zeit später konnten wir mit elektrischen Heckenscheren und Co. durch das Brombeerdickicht hindurch tatsächlich zu Nelly vordringen und es flossen Freudentränen ohne Ende!

Sina gab Nelly sofort das gesamte Wasser, das sie für Madox dabei hatte und Nelly hörte 10 Minuten lang gar nicht mehr auf, zu trinken!

Wir machen wirklich 3 Kreuze!!!!!!

Wir gehen sehr davon aus, dass Nelly gestern noch im oberen Gebüsch war und heute Nacht nach unten ins das finale Gebüsch lief und dort hängen blieb.

Beim Auffinden war Nelly völlig am Ende, dehydriert und todmüde.

Lange wäre das nicht mehr gutgegangen. Sie hatte sich in dem Gebüsch leider so tief drin in eine absolut ausweglose gebracht und wäre aus eigener Kraft da niemals mehr herausgekommen!

Ende gut-alles gut!

Ein mega Dankeschön an Antje für deine Unterstützung und dein Gespür für dein Rudel und Hunde im Allgemeinen. Dieser Verdacht und Hinweis war so unglaublich wichtig und ausschlaggebend!

Tausend Dank an Susanne, Sina und Franzi (von Trail & Find) für euer Kommen und eure Suchhundeinsätze für Nelly ❤️❤️❤️!

Ganz lieben Dank an die Jungs der Rehkitzrettung für den stundenlangen Einsatz mit der Wärmebilddrohne! Ihr wart mega!

Herzlichsten Dank an Sonja von
Wo ist mein Hund? für die Begleitung, das Mitdenken und vor allem für die megatolle Hilfe vor Ort!

Dankeschön an die vielen anderen Teams, die mit uns mitgefiebert und uns mental unterstützt haben!

Herzlichen Dank auch an Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung für die Bereitschaft einen koordinierten Suchtrupp mit uns zu organisieren.

Danke an unser gesamtes Team für euren Support im Hintergrund!

Und zu guter Letzt: Dankeschön liebe Claudia für dein Vertrauen in unsere Arbeit. Du bist toll!

Liebe Nelly… mache so etwas bitte, bitte nie, nie wieder!

Wir wünschen dir (jetzt mit GPS-Tracker) noch ein langes weiteres Leben in Sicherheit!

Ende gut – alles gut! ❤️

Euer Hund entlaufen Baden-Württemberg Team

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