Heidi

02.07.2021

Heidi entlief in einem Schreckmoment am 16.06.2021, direkt nachdem sie neu in ihr Dackelrudel kam.

Wir meldeten uns sofort bei den verzweifelten Besitzern und boten unsere Hilfe an.

So wurde sofort eine Futterstelle am Entlaufort und eine zu Hause eingerichtet und großflächig geflyert.

Leider fehlte aber von Heidi zunächst jede Spur. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

Dann gingen Gott sei Dank langsam die ersten Sichtungen von Heidi in der Nähe ihres Zuhauses ein und jedes Mal wurden unmittelbar danach Futterstellen für sie eingerichtet und mit Duftspuren versehen, aber leider spielte die Kleine erstmal nicht mit und biss zunächst an keiner Futterstelle an.

Am 19.06.2021 kam dann aber zunächst die erste, große Erleichterung, als Heidi am Rande des Pferdehofs ihrer Besitzer eine Futterstelle annahm und diese auch vollständig leerfraß.

Wir waren nun guter Dinge, dass wir Heidi sichern und dem Spuk ein Ende setzen können werden und stellten sofort eine unserer Lebendfallen auf und bestückten sie mit allerlei unwiderstehlichen Köstlichkeiten.

Leider hatten wir die Rechnung ohne Heidi gemacht.

Diese nämlich grinste frech in die Kamera und verschwand zunächst wieder komplett.

Anstatt Heidi in der Falle vorzufinden, erlebten die Besitzer und wir Nacht für Nacht nur zahlreiche Befreiungsaktionen von dreisten Waschbären – allein von Heidi fehlte wieder jede Spur.

Das Ganze zehrte zunehmend extrem an den Nerven – vor allem derjenigen der Besitzer – die sich so sehr um Heidis Sicherung bemühten und alles immer sofort perfekt umsetzten.

Man muss dazu sagen, dass die Gegend, in der Heidi unterwegs war, extrem wenig dicht besiedelt ist und es auch deshalb leider nicht sehr viele Sichtungen von ihr gab.

Auch das geht natürlich kräftig an die Substanz.

Man malt sich – vor allem bei solch einem kleinen Hund – oft die wildesten Bilder und Szenarien aus, was alles passieren könnte:

Wildschweine, Füchse, Dachse usw. können theoretisch für einen Dackel eine echte Bedrohung sein.

Gott sei Dank gingen aber wenigstens hin-und wieder Sichtungen ein, die dann wieder etwas Erleichterung mit sich brachten!

Gefühlte 100 Kanister voll mit Leberwurstsuppe und 1 Million Futterstellen später gingen dann glücklicherweise die ersten Sichtungen von immer dem gleichen Bauernhof ein und auch dort wurden sofort an mehreren Stellen Futterstellen eingerichtet und mit Brühespuren verbunden, aber Heidi machte es ihren Besitzern und uns weiterhin nicht leicht.

Sie tauchte zwar immer wieder auf dem Hof auf, überrannte aber zunächst alle Futterstellen wieder.

Dankenswerterweise entfernten die Hofbesitzer dann alles Essbare von ihrem Hof bzw. machten es unzugänglich und so kam es, dass Heidi am 01.07.2021 um 15 Uhr zum zweiten Mal wieder an einer unserer Futterstellen anbiss!

Wir waren unglaublich glücklich über diese erleichternden Fotos unserer Livecam und stellten sofort die Lebendfalle um.

Heidi war zwischenzeitlich sehr dünn geworden und wir waren glücklich und besorgt zugleich, weswegen wir schnell handelten.

Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns aber, die Falle wegen den dort überall anzutreffenden Waschbären und Füchsen während der Nacht zu entschärfen und morgens wieder scharfzustellen, damit wir erst einmal schauen konnten, ob Heidi dieses Mal unserem Plan folgen würde.

Wir wollten darüber hinaus nicht riskieren, dass sie miterlebt und hört, wie ein Waschbär nach dem anderen die Falle auslöst.

Das Risiko erachteten wir in diesem Moment als größer, als dass Heidi noch eine weitere Nacht in sehr sicherem Gelände alleine draußen verbringt.

Manchmal ist es einfach eine Risiko-Nutzen-Abwägung, die man hier braucht.

In der Nacht vom 01.07. auf den 02.07.2021 tauchte Heidi dann aber tatsächlich neben Waschbär, Fuchs und Co. an und in der Falle auf und fraß dort auch, weswegen wir dann entschieden, die Falle tagsüber wieder scharfzustellen, weil Heidi – im Unterschied zu den Waschbären und Füchsen – vor allem tagsüber unterwegs war.

Gesagt – getan!

Am nächsten Morgen wurde die Falle wieder mit allem, was das Herz begehrt, bestückt und scharfgestellt und tattttaaaaaaaa:

Um 11:18 Uhr am 02.07.2021 meldete der Fallenmelder „Alarm“ und ein Blick auf die Livecams bestätigte es:

Heidi ist tatsächlich in die Falle gegangen und war gesichert!

Ende gut – alles gut!

Wir möchten uns zunächst ganz, ganz herzlich bei den Besitzern von Heidi für ihr großes Engagement und Vertrauen bedanken! Ihr wart einfach nur super!!!

Ganz lieben Dank an die Hofbesitzer, die uns jede Sichtung sofort meldeten und uns auf ihrem Hof die Möglichkeit gaben, Heidi zu sichern.

Dankeschön an alle Sichter, Flyerhelfer, Teiler, Polizeistationen und Jäger in dem Gebiet!

Dankeschön an Anita Laun für die Hilfe!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs!

Wir sind so unglaublich erleichtert, dass der kleine Schatz nun wieder zu Hause in seinem Körbchen ist und gehegt und gepflegt werden kann. Heidis Reise hat nämlich an ihrer Substanz deutliche Spuren hinterlassen!

Euer HEBW-Team