Jax

28.11.19

Der zweijährige Australian-Shepherd-Rüde Jax war am 16.11.2019 von einem Reiterhof in Metzingen entlaufen.

Nach anfänglichen Fehlinfos konnten wir am 18.11.2019 den Kontakt zur Besitzerin herstellen und sie zu den erforderlichen Erstmaßnahmen beraten.

Leider verging aber noch ein weiterer Tag, bis wir die erforderlichen Maßnahmen wirklich ins Rollen bringen konnten.

Deshalb startete auch das Flyern und der Einsatz unseres Equipments etwas holprig und verspätet.

Uns beunruhigte aber von Beginn an der Fakt, dass aus diesem belebten Gebiet keinerlei Sichtungsmeldungen eingingen.

Dann erreichte uns leider noch eine beunruhigende Meldung über einen schweren Unfall mit einem Tier vom Abend des Entlauftags direkt am Entlaufort und das Maß des Erträglichen war damit voll.

Wir entschieden uns am 20.11.2019 einen Pettrailer (Suchhund) einzusetzen und ihn nach Jax suchen zu lassen, um sicher gehen zu können, dass Jax nicht unweit des Entlauforts schwer verletzt liegt.

Der Pettrailer startete am Entlaufort und nach ca. 1,3 km zog der Suchhund am Ortsrand von Neugreuth aufgeregt ins Gebüsch und Jax konnte kurz durch ein Teammitglied gesehen werden.

Das Suchteam zog sich deshalb samt Suchhund sofort zurück, um Jax nicht zu vertreiben.

Damit war aber klar, dass Jax keinen Unfall hatte oder zumindest nicht schwer verletzt sein konnte.

Wir richteten natürlich an diesem Sichtungspunkt noch sofort und in Ruhe eine weitere Futterstelle (neben der am Entlaufort) ein, die aber nicht von Jax besucht wurde.

Erst am 23.11.2019 gab es eine weitere Sichtung am Ortsrand von Neugreuth.

Wieder wurde eine Futterstelle eingerichtet, eingeduftet und mit einer Cam ausgestattet.

Aber Jax stellte unsere Geduld auf eine harte Probe.

Wir mussten nämlich leider noch bis 28.11.2019 warten, bis uns eine Frau anrief und meldete, dass Jax sich genau an dieser Futterstelle hingelegt hatte und sich dort seelenruhig ausruhte.

Sofort war uns klar: Er muss angebissen haben!

Eine schnelle Auswertung der Wildkamera bestätigte, dass Jax dort mehrfach gefressen hatte.

Also beschlossen wir, sofort unsere Falle aufzustellen, um keine weitere Zeit zu verlieren.

Während der Suche nach einem geeigneten Standort, konnten wir Jax kurz sehen, aber er verschwand wieder – ohne jede Hektik – im Gebüsch.

Als die Falle mit Cheeseburger, Döner, gebratenem Hähnchen und weiteren stark duftenden Leckereien bestückt war und der restliche Aufbau abgeschlossen war, wollten wir gerade wegfahren, als wir im Rückspiegel einen Hund sahen.

Also blieben wir einfach im Auto sitzen, um eventuell einen Fremdhund gleich wieder befreien zu können – aber es war Jax, der sich auf der Leberwurstspur an die Falle heranarbeitete.

Für uns als Beobachter war es der pure Nervenkitzel zu beobachten, wie Jax zwischen Misstrauen und Versuchung schwankte.

Nach harten 25 Minuten betrat er endlich die Falle und nach weiteren 3 Minuten schnappte die Falle zu!

So konnten wir die Falle gleich wieder aufladen und der Besitzerin ihren Jax zufahren.

Im geschlossenen Reitstall öffneten wir die Falle und nach kurzer Zeit erkannte Jax sein Frauchen und freute sich über das Wiedersehen mindestens genauso so sehr wie seine Besitzerin.

Ende gut – alles gut!

Tausend Dank an Bianca und Simon (Easys Besitzer), die uns vor Ort nach allen Kräften unterstützten und ohne deren Hilfe und jeweils sehr zügige Aktionen die Sicherung von Jax nicht so reibungslos möglich gewesen wäre!

Ihr seid einfach wunderbar und goldwert!!

Euer HEBW-Team