Krasay

13.09.2020

*** Sicherungsbericht zu Krasay ***
Krasay entlief am 03.09.2020, indem er aus dem Kofferraum seiner neuen Besitzerin sprang und daraufhin im Wald verschwand. Da der Rüde äußerst ängstlich und zudem erst neu in seinem Zuhause war, boten wir unsere Hilfe an. Wir begannen, Flyer zu drucken und am Entlaufort sowie im Garten seiner Besitzerin Futterstellen einzurichten.

Im Laufe der ersten Tage erhielten wir zahlreiche Sichtungen. Krasay bewegte sich hauptsächlich in der Nähe des Philosophenweges, hielt jedoch großen Abstand zu allen Menschen. Wir richteten systematisch an allen Sichtungspunkten Futterstellen ein und freuten uns, ihn sowohl in der Nacht des vierten als auch am Morgen des fünften Septembers an mehreren Futterstellen zu erblicken.

Nachdem Krasay regelmäßig fraß, entschlossen wir uns aufgrund seiner Größe,
den großen Fangzwinger aufzubauen. Nachdem wir eine Genehmigung durch das Forstamt erhielten, legten wir noch am selben Tag los! Wir bestückten den Fangzwinger mit zahlreichen Leckerbissen und fuhren gespannt nach Hause. Doch: Krasay kam nicht mehr. Weder an die Stelle des Fangzwingers, noch an die anderen Futterstellen, an denen weiterhin Kameras hingen.

Wir ließen uns davon zunächst nicht aus der Ruhe bringen und bestückten den Zwinger immer wieder – doch Krasay war wie vom Erdboden verschluckt.

Nach fünf Tagen ohne Sichtung, fand am elften September ein Trail statt. Und das Ergebnis versetzte uns in große Aufregung: Die Spur verlor sich am Steinbruch in Dossenheim, sodass davon ausgegangen werden musste, dass Krasay dort hinabgestürzt war. Noch am selben Abend unterstützte uns die Freiwillige Feuerwehr Dossenheim und suchte das Gebiet weiträumig ab. Doch Krasay war unauffindbar.

Mit jedem Tag wurde unsere Sorge größer! Am 13. September erreichte uns eine erschreckende Sichtung: Krasay lief auf der Hauptverkehrsstraße in Heidelberg, in der Nähe der Alten Brücke. Doch, der schlaue Kerl entschloss sich dazu, die Stadt zu verlassen und wieder nach oben in den Wald zu laufen. Im Laufe des Tages erreichten uns zahlreiche Sichtungen aus einem Waldareal, sodass wir dort abermal eine Futterstelle einrichteten.

Und endlich: Krasay verstand das Prinzip! Beinahe stündlich schaute er an der Futterstelle vorbei, sodass wir uns dazu entschieden, den Fangzwinger an der alten Stelle ab- und an der neuen Stelle aufzubauen.

Während des Aufbaus in den frühen Abendstunden war Krasay unweit entfernt und beobachtete uns. Wir ließen uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen und bestückten den Zwinger mit allerlei Leckereien! Wir hofften, dass er uns noch am selben Abend in die Falle gehen würde.

Und diesen Gefallen tat er uns. Als wir gerade aus dem Wald herausfuhren, meldete die Livekamera bereits, dass sich Krasay dem Zwinger näherte. Gespannt beobachteten wir, wie er sich langsam hineinwagte. Keine 10 Minuten später fiel das Tor zu und wir machten uns überglücklich auf den Weg zu ihm.

Krasay ist gesundheitlich wohlauf und nun mit einem richtigen Sicherheitsgeschirr für seine glückliche Zukunft ausgestattet!

Ende gut – alles gut!

Wir möchten zunächst den Besitzern für ihr Engagement und Vertrauen danken!
Tausend Dank außerdem an Sibylle, Kristina, Carolin und Tamara, die uns tatkräftig unterstützten.
Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr sowie der Tiersuchstaffel 24/7.
Auch der kooperativen Jägerschaft vor Ort möchten wir unseren Dank aussprechen.
Lieben Dank auch an alle, die geflyert und Krasays Suchmeldung geteilt haben!
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolgs!
Euer HEBW-Team