Mara

04.02.2022

Mara entlief am 31.01.2022 mit Maulkorb aus einem Hundefrisörsalon.

Als sich die Hundefrisörin spät am Abend bei uns meldete und unsere Hilfe anforderte, rutschte uns das Herz in die Hosentasche:

MAULKORB ?!?

Sofort baten wir um die Herstellung des Kontakts zu den Besitzern, welche noch am selben Abend zu Hause und vor dem Frisörsalon eine Futterstelle einrichteten.

Da allerdings beide Häuser in einem sehr belebten Gebiet stehen – und das Haus der Besitzer sogar an einer Hauptstraße liegt – traute sich die schüchterne Mara dort nicht mehr hin, sondern pendelte offensichtlich (heute können wir das rekapitulieren) zwischen dem Wald rund um das Schönaicher Freibad und dem Bereich „Waldfriedhof“ in Holzgerlingen.

Die Anspannung in diesem Fall war für alle Beteiligten unermesslich. Die Suche glich einem Wettlauf gegen die Zeit.

Mara trug leider einen Maulkorb, mit dem sie weder ordentlich fressen noch trinken konnte und jede Stunde, in der sie weder auf einer Cam zu sehen war noch gesichtet wurde, wurde zu einer echten Qual und Zerreißprobe für die Besitzer.

Hinzukam, dass es – trotz der Tatsache, dass wir bereits am Dienstag sehr viele Flyerhelfer gefunden hatten und die Gegend schnell und gut mit Flyern bestückt war – sehr wenige Sichtungen von Mara gab und der Wald, in den sie zunächst rannte, sehr viele Unterschlupfmöglichkeiten bot.

Am Mittwochvormittag gab es dann eine vermeintliche Sichtung von Mara – allerdings scheinbar ohne Maulkorb.

Zunächst war die Freude darüber sehr groß, denn dann wäre Mara unweit ihres Zuhauses gesichtet worden und die Sorge um den Maulkorb wäre dahin gewesen.

Wir waren zunächst also sehr optimistisch, weil wir bereits am Dienstag im Garten der Eltern der Besitzerin ebenfalls eine Futterstelle eingerichtet hatten und Mara dieser Sichtung zufolge genau in diese Richtung lief.

Leider tauchte sie aber nicht an den massiv eingedufteten Futterstellen in Weil auf und leider zerschlug sich diese Sichtung auch am Donnerstagvormittag, als sich der Förster des Gebietes rund um das Schönaicher Freibad bei den Besitzern meldete und ihnen von einer Sichtung eines Dritten in seinem Wald berichtete.

Demzufolge trug Mara nach-wie vor leider ihren Maulkorb und war panisch unterwegs im Wald.

Leider konnte der Förster aber nur recht grobe Angaben zu dem Sichtungspunkt machen, weil er selbst ja nicht der Sichter war und unglücklicherweise klappte auch eine weitere Kontaktaufnahme zu ihm nicht mehr, weswegen wir uns entschieden, von dem ungefähren Sichtungspunkt aus, strategisch im Dreieck 3 Futterstellen einzurichten, natürlich nicht, ohne dass die Besitzer weiterhin versuchten, den Förster zu erreichen.

Eine der Futterstellen machten wir dann auch in dem Bereich, in dem Mara am Abend ihres Entlaufens unterwegs war.

Noch am selben Abend stellten wir aber sicherheitshalber den Kontakt zu Jenny (Pettrailerin) her, weil die Luft langsam dünn wurde für Mara mit ihrem Maulkorb.

Jenny konnte allerdings frühestens für Montag eine feste Zusage erteilen wegen anderer Verpflichtungen.

Es waren zu diesem Zeitpunkt bereits 4 Tage vergangen und uns allen wurde immer mulmiger zumute.

Leider nahm Mara aber auch die Futterstellen in besagtem Wald bis Freitagmorgen nicht an, sondern hielt sich maßgeblich in einem Wohngebiet jenseits dieses Waldes auf.

Natürlich war uns klar, dass sie ohnehin nur ein wenig an dem Futter hätte schlecken können.

Deshalb benutzten wir ausschließlich eine Nassfutter-Leberwurstmischung.

Wir waren zwar kurz beim Check der Futterstellen aus dem Häuschen, weil an einer Futterstelle ein sehr ähnlicher Hund auf der Kamera zu sehen war, aber der Abgleich mit Sarah (Besitzerin) brachte dann wieder Ernüchterung.

Leider war es nicht Mara, die sich da an der Futterstelle sattfraß.

Plötzlich kam dann aber am Freitagvormittag eine Sichtung herein, die das ganze Blatt mit einem Schlag wenden sollte…

Ein Bekannter der Besitzer hatte Mara im Bereich des S-Bahnhofs in Holzgerlingen mitten im Wohngebiet gesehen.

Und so kam es, dass wir uns direkt nach der Kontrolle der Futterstellen im Wald mit Sarah trafen und in besagtes Wohngebiet fuhren, um dort gemeinsam geeignete Plätze für weitere Futterstellen und Cams zu finden.

Gesagt-getan!

Vor Ort angekommen, klingelten wir am Sichtungspunkt aufs Geratewohl bei einer Frau Wolf, weil diese – im Unterschied zu allen anderen Hauseigentümern dort – zu Hause war und es erschien eine unglaublich nette und reizende Frau in der Türe!

Frau Wolf, sie hat einfach der Himmel geschickt!!!

Sie sagte uns, dass Mara jetzt schon innerhalb der letzten 2 Tage das zweite Mal auf ihrer Terrasse gestanden sei und regelmäßig durch ihren Garten schlich und dass wir alles bei ihr machen könnten, was wir wollen.

Die Frau war wirklich der Wahnsinn und unsere Hoffnung blühte schlagartig wieder auf!

Und dann geschah plötzlich ein wahres Wunder…

Als wir zusammen im Garten ankamen, sahen wir plötzlich etwas Braunes hinter der Hecke vorbeihuschen.

Wir setzen uns ganz in Ruhe auf den Terrasseabsatz und leiteten Sarah, die vermutlich kurz vor einem Herzinfarkt stand an, in Ruhe und freundlich nach Mara zu rufen.

Gesagt – getan!

Nun folgte das unglaubliche, tränenreiche Wunder:

Maras Kopf schaute plötzlich durch die Hecke und als sie Sarah eindeutig erkannte, flog sie förmlich auf sie zu!

Die Freude auf beiden Seiten war einfach nur unermesslich!!!!!!

Mara fiepte vor Glück und Sarah brach in Freudentränen aus!!!!

Wir legten Mara eine Sicherungsleine um und Sarah löste zunächst einmal sofort den Maulkorb ab.

Dann brachten wir Mara ins Auto und Frau Wolf versorgte sie erstmal mit ausreichend Wasser.

Danach gab es 5 Saitenwürstle und Mara blühte förmlich auf!

Wir konnten erst Stunden später wirklich begreifen, was da gerade geschehen war!

Einfach nur unglaublich schön ❤️!!

Wir waren selten so angespannt bei einer Hundesicherung, weil der Maulkorb einfach ein ganz großer Mist war!

Deshalb war die Freude und Erleichterung einfach nur riesig, als das Ganze unerwarteterweise so ein glückliches Ende nahm.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Polizeidienststellen der Umgebung, bei besagtem Förster, bei den Jägern, bei allen Teilern, Flyerhelfern, Sichtern und bei Ilona!

Lieben Dank an die liebe Frau Ulz, die mit ihrer Freundin aus Filderstadt anreiste und 2 Tagelang die gesamten Ortschaften mit Flyern bestückte.

Dankeschön auch der Hundefrisörin für ihr Engagement für Mara!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs!

Das größte Dankeschön gebührt allerdings Maras Besitzern.
Sie haben 2 sehr kleine Kinder, wovon eines noch ein Säugling ist und haben unter diesen erschwerten Bedingungen dennoch absolut ALLES gegeben, um Mara zu sichern!

Dankeschön für euer blindes Vertrauen und euer Wahnsinnsengagement für eure süße Maus!

Ihr wart der Hammer!

Euer HEBW-Team