Mim

20.04.2024

Mim entlief am Morgen des 19.04.2024 in Unterensingen, nachdem sie plötzlich unvermittelt und ruckartig in die Flexileine sprang und sich samt der Leine losriss und auf-und davonrannte – vermutlich einem Tier hinterher. 

Details konnten die völlig schockierten Besitzer nicht erkennen, weil sie sich so schnell und so weit entfernte, dass die Besitzer sie gänzlich aus den Augen verloren.

Als stundenlanges Suchen der Besitzer keinen Erfolg brachte, meldeten sie sich aufgrund einer Empfehlung von Sylvia zuerst bei Annette Fröschle (Trail & Find) und dann in Absprache mit ihr bei uns.

Wir kannten Mim persönlich aus einem anderen Kontext und beschlossen gemeinsam mit vereinten Kräften zu helfen. 

Da Mim eine sehr enge Bindung zu ihrer Familie hat und sich normalerweise nie weit oder längerfristig entfernt, war uns bereits am Spätnachmittag klar, dass Mim sich irgendwo mit ihrer Flexileine verhangen haben musste. 

Deshalb zögerten wir auch nicht lange wegen eines Suchhundeinsatzes. Für uns stand fest, dass Mim festhängen musste. 

Bei einem klassischen Angsthund ohne Bezug hätten wir sicherlich eine andere Entscheidung gefällt, aber dieser Fall war für uns alle eindeutig und so waren wir uns schnell einig: Es mussten Suchhunde in den Einsatz gehen.

Wie immer waren aus unserem recht großen Pettrailteam (Trail & Find) sofort verschiedene Trailer bereit, nach  Unterensingen zu fahren, um nach Mim zu trailen.

So machten sich noch am selben Abend folgende Trailerinnen auf den Weg zu Mim: 

Annette mit Edana, Susanne mit Leno und Konny mit Micky.

Wir selbst hatten leider seit Monaten Konzertkarten für die „Gipsy Kings“ im LKA in Stuttgart und da das ein Geschenk war, konnten wir dieses Spektakel leider nicht absagen, aber wir fieberten natürlich die ganze Zeit über mit. 

In Unterensingen angekommen, ließen sich die Trailerinnen die gesamten Gegebenheiten nochmals ausführlich erklären, um dann die Hunde der Reihe nach anzusetzen.

Leider waren die Bedingungen vor Ort aber sehr schwierig: 

Das Gebiet war Mims regelmäßiges Gassigebiet (es gab also zahlreiche, ältere Spuren dort von ihr), das Gras auf den Wiesen, durch die die Trails verliefen, war teils über 1m hoch, klatschnass und es blies ein konstanter, sehr starker, eisiger Wind aus allen Richtungen und es war darüber hinaus irgendwann stockfinster und tiefe Nacht.

Es gelang so zwar das Suchgebiet mit den Hunden stark einzugrenzen, aber nach mehreren Stunden Einsatz mussten die Trailerinnen die Suche zunächst einmal bis zum Morgen unterbrechen und fuhren pitschnass und völlig unterkühlt nach Hause. 

Natürlich war aber klar, dass wir am nächsten Morgen zeitig dort weitermachen würden, wo in der Nacht vorher aufgehört wurde – vorausgesetzt, es gäbe weiterhin weder Sichtungen von Mim noch eine selbständige Heimkehr in der Nacht.

Gesagt – getan!

Da beides bis zum nächsten Morgen nicht eintraf, machten wir uns also erneut auf nach Unterensingen.

Annette Fröschle startete am Samstagmorgen (20.04.2024) mit ihrer Zweithündin A‘Vita.

A‘Vita führte Annette in einem ca. 1,5 Km Bogen hoch in Richtung Wasserbehälter und dort zu einem sehr dichten Gebüsch. Sie wollte von verschiedenen Seiten in dieses Gebüsch hinein und arbeitete zu diesem Zeitpunkt sehr druckvoll, was darauf hindeutete, dass sie vermutlich den Endpool erreicht hatte. Annette suchte nach einer Möglichkeit, ohne A‘Vita in das Gebüsch hineinzukommen und band sie an einem nahegelegenen Baum fest.

Zeitgleich kam eine Passantin an dem Gebüsch und Annette vorbei, die ihr erzählte, dass sie meine, genau aus diesem Gebüsch auf dem Hinweg ihres Spaziergangs (kurze Zeit vorher), ein Winseln gehört zu haben.

Annette gab sofort Katarina (Besitzerin) und uns Bescheid, dass wir uns sputen sollten, nachzukommen.

Unterdessen schaute Annette genauer in diesem Gebüsch nach und siehe da: 

Da saß Mim tatsächlich mittendrin und hatte sich derart mit ihrer Flexi dort verwickelt, dass sie keinerlei Chancen hatte, da selbständig wieder herauszukommen bzw. sich loszureißen oder die Leine durchzubeißen. 

Katarina und ihre Familie erreichten Annette wenige Minuten später und so konnten sie Mim gemeinsam schnell aus ihrer misslichen Lage befreien. 

Auch wir waren wenige Minuten später mit den Autos und unseren Hunden vor Ort und uns allen fielen gemeinsam riesige Felsbrocken von der Seele.

Alle waren vollkommen im Glück!

Allen voran Mim, die genauso glücklich war, „ihr Rudel“ wiederzusehen wie umgekehrt. 

Sie dankte es allen mit ausführlichen Küsschen und es flossen nur so die Freudentränen auf allen Seiten.

Es ist einfach ein wunderschönes Gefühl, solche Momente erleben zu dürfen und zu sehen, dass das intensive, wöchentliche Pettrailtraining unserer Hunde offensichtlich große Früchte trägt.

Tausend Dank an Katarina und ihre Familie für ihr Vertrauen in uns. 

Ganz, ganz lieben Dank an das gesamte Team von Trail & Find (in diesem Fall: Annette (mega Leistung!), Susanne, Konny mit ihren Suchhunden A‘Vita, Leno und Micky sowie Judith (mit Dora) und Franzi (mit Zelda) für die Bereitschaft am Samstag noch nachzukommen. 

Wir selbst waren am Samstagvormittag mit unseren Suchhunden Bailey und Gibson vor Ort, aber da Annette so schnell erfolgreich war, musste weder Konny Micky noch wir Gibson und/oder Bailey ansetzen. 

Lieben Dank auch an Carmen Schmohl und Martin Pechmann der Tierschutzvereine Esslingen und Nürtingen-Frickenhausen.

Lieben Dank euch allen fürs großflächige Teilen der Suchmeldung und fürs intensive Mitfiebern und empfehlen.

Dankeschön auch an Jasmin von den „Fellnasen Stuttgart e.V.“ ebenfalls fürs Weiterleiten an uns.

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team