Paco

13.07.2022

Paco entlief am 01.07.2022 in Dossenheim infolge eines Sturzes samt Schleppleine. Nachdem bereits ein Trail stattgefunden hatte, wandte sich Pacos Besitzerin am 03.07.2022 an uns. Noch am selben Tag machten wir uns auf den Weg dorthin. Wir kochten gemeinsam Spurwasser, druckten Flyer und richteten Futterstellen am neuen beziehungsweise alten Zuhause sowie am Entlaufort ein. Gespannt warteten wir auf aktuelle Sichtungen oder eine Rückkehr an den Entlaufort – doch, zunächst blieb alles ruhig. Zwei weitere Tage vergingen, ohne ein einziges Lebenszeichen.

Am Morgen des 05.07.2022 erreichte uns eine erlösende Nachricht: Von einem ansässigen Jäger erhielten wir eine detaillierte Sichtungsmeldung samt Bild. Zügig richteten wir an diesem Sichtungspunkt eine zusätzliche Futterstelle ein und zogen weitläufige Spuren. Voller Hoffnung warteten wir ab, aber: Paco kam nicht wieder. Stattdessen lies ein Anruf gegen 23 Uhr unsere Herzen höherschlagen: Paco bewegte nur wenige Meter von seinem neuen Zuhause entfernt! Würde er sich in den Hof trauen und an der eingerichteten Futterstelle fressen? Gespannt blickten wir auf unsere Handys und warteten… Doch, weit gefehlt: Um 0 erreichte uns die Nachricht, Paco sei bereits auf dem Weg zurück in den Wald. Und so verschwand er wieder in der Dunkelheit. Unsere Nerven waren zum Zerreißen gespannt…

Aber wie ließen uns nicht entmutigen! Nachdem wir die Laufkarte noch einmal betrachtet hatten, richteten wir am darauffolgenden Tag eine strategische Futterstelle am Ortsrand ein. Dabei zogen wir von verschiedenen Sichtungspunkten Spuren und hofften inständig, Paco bekäme den Duft in die Nase. Nachdem am Abend auch die übrigen Futterstellen aufgefrischt waren, hieß es wieder einmal warten…

Doch es folgten zwei weitere Tage ohne ein einziges Lebenszeichen. An jedem Morgen und Abend bestückten wir alle eingerichteten Futterstellen neu und hofften, Paco würde wiederkommen. Unsere Verzweiflung war groß: Wieso ignorierte er all unsere Futterstellen? Er schien so nah und doch so fern…

Auch der Freitagmorgen begann zunächst ruhig, doch um 14.47 Uhr meldete die Livekamera am Ortsrand einen fressenden Hund – nach einem genauen Blick wurde uns klar: Das ist Paco! Wir trauten unseren Augen kaum. Paco hatte nach fünf Tagen endlich eine unserer Futterstellen angenommen. Umgehend füllten wir diese wieder auf und warteten gespannt, ob er wiederkäme. Aber Paco wäre nicht Paco, wenn er es nicht spannend machen würde! Auch am Samstag meldete eine der Kameras, dass Paco fraß. Dieses Mal jedoch während eines OpenAirs oben im Wald am Entlaufort. Also hieß es Abwarten, an welche der beiden Stellen er erneut kommen würde, sodass wir endlich den Fangzwinger stellen konnten.

Diese Entscheidung nahm uns der schlaue Kerl ab: Am Sonntagmorgen zeigte er sich erneut an der Futterstelle am Ortsrand und verputzte das ausgelegte Futter bis auf den letzten Krümel. Es schien, als hätte er endlich das Prinzip verstanden! So entschieden wir uns, noch am selben Tag den Fangzwinger zu stellen. Nachdem wir uns eine Genehmigung hierfür eingeholt hatten, legten wir los und bestückten diesen mit zahlreichen Leckereien. Auch die übrigen Futterstellen hielten wir aufrecht. Dann hieß es abwarten…

Aber: Paco kam weder an den Fangzwinger noch an eine der vorhandenen Futterstellen zurück. In den nächsten Tagen erhielten wir immer wieder Sichtungen aus demselben Gebiet. Täglich bestückten wir morgens und abends den Zwinger sowie die übrigen Futterstellen und hofften, er würde an eine der Stellen wiederkommen – aber er kam nicht. Es wirkte, als könne er sich auf keine der angenommenen Futterstellen mehr einlassen. Unsere Verzweiflung wurde größer und größer….

Aber es half alles nichts: Wir begannen erneut, an Sichtungspunkten Futterstellen einzurichten. Am 12.07 wählten wir hierfür eine Stelle im Wald, die Paco aufgrund seiner Laufwege kreuzen müsste! Und: Wir behielten Recht – in den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tages sahen wir, wie Paco an der neuen Futterstelle genüsslich fraß. Also entschieden wir uns, neben dem Fangzwinger eine weitere Falle zu platzieren. Gesagt, getan! Auch diese bestückten wir mit allem, was das Hundeherz begehrt: Dönerfleisch, Fleischkäse, Würstchen und vieles mehr.

Gespannt legten wir uns ins Bett und hofften, der schlaue Kerl würde all seinen Mut zusammennehmen und in der Nacht an eine der beiden Stellen zurückkehren. Und dieses Mal enttäuschte uns Paco nicht! Um 03.49 Uhr erschien er tatsächlich im Falleneingang des Zwingers. Und dann ging alles schnell: Paco lief von Napf zu Napf und leerte diese in Rekordzeit. Zielstrebig lief er immer weiter in den Zwinger und fraß schlussendlich in der Lichtschranke. Um 03.52 Uhr fiel die Fallentür und der Fallenmelder meldete „FANG“! Unsere Freude war riesengroß, wir hatten es nach 13 Tagen endlich geschafft! Sofort transportierten wir Paco sicher aus dem Fangzwinger. Nun kann er sich endlich von all seinen Strapazen erholen!

Wir möchten zunächst Pacos Besitzern für ihr Vertrauen und ihr Durchhaltevermögen danken!

Des Weiteren danken wir Caro, Anne und Lukas, für ihr riesengroßes und unermüdliches Engagement.
Ein großes Dankeschön auch an alle Flyerhelfer sowie an die kooperative Jägerschaft vor Ort.
Lieben Dank auch an alle, die Pacos Suchmeldung geteilt und Sichtungen gemeldet haben!
Ihr alle seid Teil dieses Erfolgs!

Euer HEBW-Team