Peppina

21.08.2019

Am 11.08.2019 entlief Peppina durch ein Missgeschick in ihrem neuen Zuhause. Nach 3 Tagen erfolglosen Sicherungsversuchen übernahmen wir den Fall am 14.08.2019, nachdem Tanja den Kontakt zwischen Verein, Besitzerin und uns herstellte und erste Beratungsgespräche führte.

Peppina hatte sich bisher im und um den Garten der Besitzerin in Stuttgart-Süd aufgehalten, was für uns bedeutete, dass wir optimistisch waren, sie dort sichern zu können.

Trotz allem hieß es nun Flyer erstellen, die Futterstelle mit einer Kamera ausstatten und abwarten.

Doch noch während wir am Organisieren waren, gab es eine Sichtung eines Hundes, dessen Beschreibung zu Peppina passte und das im Villa Berg Park.

Wir setzten uns sofort mit der Sichterin Petra Weber in Verbindung und es stellte sich zweifelsfrei heraus, dass Peppina die Stadt Stuttgart einmal vollständig durchquert hatte und abgewandert war.

Ich (Chiara) fuhr zur aktuellen Sichtungsstelle, um mich direkt vor Ort mit Petra zu treffen, die bereits eine Futterstelle eingerichtet hatte.

Mit Kamera und Leberwurstwasser ausgestattet, erneuerten wir die Futterstelle nochmals und hofften, dass Peppina diese annehmen würde.

Am nächsten Tag dann die erlösende Nachricht: Peppina war an der Futterstelle!

Nach einigen Besprechungen und dem Einholen von Genehmigungen beschlossen wir, aufgrund der gefährlichen Lage sofort am Abend die Lebendfalle des Tierheims Ludwigsburg zu stellen, die von Kekz direkt nach Stuttgart gefahren wurde.

Wir hofften, dass Peppina in dieser Nacht direkt in die Falle gehen würde und darum wartete ich einige Stunden, bis ich etwas traurig nach Hause fuhr.
Um 5.53 Uhr auf einmal ein Anruf des Fallenmelders! Ich kontaktierte sofort Petras Mann, welcher sich in meiner Abwesenheit bereit erklärte nach der Falle zu sehen.
Er lief sofort zur Falle, um nachzusehen. Leider saß aber anstatt Peppina eine dicke, frustrierte Katze in der Falle. Peppina hatten die vielen Köstlichkeiten leider nicht gereizt, in die Falle zu gehen.
Leider war sie in dieser Nacht nicht einmal dort gewesen und an diesem Tag auch weiterhin nicht zu sehen.
Erst am Samstag dann gab es eine neue Sichtung, die uns zum Verzweifeln brachte.

Peppina wurde beim Überqueren der Straße und Bahngleise fast von einer vorbeifahrenden U-Bahn erfasst.

Sie hatte leider die Richtung gewechselt und hielt sich nun im Gebiet zwischen dem Pragsattel und der Löwentorbrücke auf. Doch auch dort blieb sie nicht lange.

In dieser Nacht klingelte das Handy einige Male: Peppina lief mehrmals über die B14 auf Höhe der Schwabengarage, welche sich nicht weit vom Villa Berg Park weg befindet. In dieser Phase löste Peppina leider auch mehrere Polizeieinsätze aus.

Wir setzten alles auf diese Futterstelle. Am nächsten Tag erweiterten Sven, Petra und ich alle Duftspuren deutlich und bestückten die Futterstelle mit etwas mehr und anderem Futter.

An diesem Morgen erhielt ich einen Anruf, dass sich Peppina im Schulgarten der Raitelsbergschule  aufgehalten hatte, woraufhin ich die Anruferin bat, auch dort etwas Futter und Wasser für Peppina bereit zu stellen. Diese eine Futterstelle sollte uns später, entgegen aller Erwartungen, die hilfreichste sein.

Am Abend wieder ein Anruf. Peppina wurde in einem Wohngebiet in Stuttgart Gablenberg gesehen. Dort sei sie wohl durch die Gärten geschlichen und habe sich am Futter der Katzen aus der Nachbarschaft bedient.

Das machte uns natürlich wieder Hoffnung, da sie ja bereits eine sichere Futterquelle gefunden hatte.

So richteten wir wieder eine Futterstelle bei einem netten Herren ein, der sehr daran interessiert war uns zu unterstützen.

Doch Pustekuchen! Peppina entschied sich stattdessen in dieser Nacht wieder an ihre erste Futterstelle zurück zu kehren. Am darauffolgenden Morgen holte sie sich dann auch noch einen Snack im Garten der Schule ab.

Nachdem Peppina nochmals an der Futterstelle im Villa Berg Park und im Schulgarten zu sehen war, entschieden wir uns, auf Grund der Schulferien und der noch ruhigen Lage, die Lebendfalle im Schulgarten aufzustellen.

Da Peppina die Lebendfalle beim ersten Mal nicht angenommen hatte, stellten wir die Falle in dieser Nacht gesichert und offen mit einer Futterspur, die in die Falle führte, auf.

Die Cam verriet uns dann glücklicherweise, dass Peppina in der Falle war und unser Plan aufzugehen schien.

Wir bestückten die Falle erneut und stellten sie scharf. Nun hieß es Daumen drücken und hoffen, dass sie auch ein zweites Mal in die Falle gehen würde.

Die nette Dame von der RaitelsbergschuIe erklärte sich bereit, das Fenster offen zu lassen, um die Falle im Blick und „Gehör“ zu haben.

So machte ich mich auf den Weg zurück zur Arbeit und klärte bereits mit der Pflegestelle und Sven ab, wer die Falle holen würde und wie Peppina nach der Sicherung untergebracht werden würde.

Ich war gerade auf die B10 in Richtung Ludwigsburg gefahren, als mein Handy klingelte: Peppina ist in der Falle!

Ich drehte so schnell es ging um. So schnell hatten wir nicht damit gerechnet, Peppina sichern zu können, deshalb rief ich gleich Kekz an, die sich glücklicherweise sofort bereit erklärte, mit dem Transporter zu kommen und Peppina abzuholen.
Peppina konnte von uns in der Falle gesichert werden und wurde von Ihrer Pflegestelle abgeholt.
Sie muss sich nun von den Geschehnissen erholen und Vertrauen fassen.

An diesem Punkt nochmals vielen Dank an Tanja für die Vorarbeit, die lieben Flyerhelfer, an das Polizeirevier am Ostendplatz für die Geduld und dafür, dass sie sich für uns und Peppina eingesetzt haben, an Petra und Peter Weber für die Hilfe mit den Sichtungen und den Futterstellen, an Anita und ihren netten Nachbarn und Nachbarin, die nette Dame an der Raitelsbergschule und vor allem riesigen Dank an Kekz für die Spontanität, Bereitstellung der Falle und die Hilfe bei der Sicherung.

Lieben Dank auch an Alfred Hauer – er weiß, warum!

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team