Simona/ Kesha

‏31.12.2021

Ab Mitte November gingen bei uns immer wieder Sichtungen einer weiß-beigen, mittelgroßen, recht langhaarigen Hündin zunächst aus Sulzbach, Laufen,Untergröningen, Obergröningen und dann aus Eschach bei Schwäbisch Gmünd ein.

Als wir dann von dort auch verschiedene Fotos übermittelt bekamen, war eines schnell klar: Simona musste erneut entlaufen sein!

Sie war bereits im Frühjahr wochenlang rund um Schwäbisch Hall unterwegs und konnte mit viel Glück am Ende des Tages in einem geschlossenen Gelände gesichert werden.

Als uns bewusst wurde, dass es sich wieder um Simona handelte, erschraken wir mächtig, weil sich Simona bei ihrem ersten Entlaufen als absolute Läuferin gebärdete und jeden Tag große Strecken zurücklegte.

Dies – gepaart mit einer unglaublichen Sensibilität und Schläue – gestaltete die Sicherung damals schon sehr schwierig und sie konnte leider auch nirgends zur Ruhe kommen, weil sie ständig gejagt und verfolgt wurde…

Dieses Mal war es aber anders:

Simona ließ sich offenbar in Eschach nieder und die Menschen vor Ort ließen sie einfach vorbildlich in Ruhe.

Sie wurde nicht verfolgt, gejagt, bedrängt oder Ähnliches…, sondern durfte einfach da sein.

Eva (eine klasse Helferin von „Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung) und Ralf (aus unserem Team) richteten also entlang der Laufwege von Simona ganz in Ruhe Futterstellen mit Kameras für Simona ein und es dauerte nicht sehr lange, da war sie auf einem Privatgelände angefüttert.

Daraufhin brachten wir unsere Falle von Kaisersbach nach Eschach und Simona folgte dem Plan auch zunächst tadellos und alle Beteiligten waren sicher: Bald wird sie gesichert sein!

Leider sah Simona das aber anders!

Sie fraß zwar in der Falle, tat dies aber, ohne auf die Wippe der Falle zu treten, indem sie einen langen Hals machte und so Teile des Futters hinter der Wippe erreichte, ohne die Falle auszulösen. So ging das nun ein paar Tage.

Nach einem Telefonat zwischen Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung und dem örtlichen Tierheim forderte uns dieses dann leider auf, alle Maßnahmen einzustellen und die Falle abzutransportieren, weil es die Sicherung von Simona selbst übernehmen wollte.

Mit hängendem Kopf und mit einem ziemlich schlechten Gewissen Simona gegenüber, packten wir unser Equipment zusammen und zogen uns zunächst zurück.

Nachdem Simona dann aber weitere Wochen unterwegs war, kam die Familie Zellhoff ins Spiel.

Simona hatte sich mehrfach während der Gassigänge der Familie, deren beiden Hunden angeschlossen und so gelang es der Familie dann auch, Simona bei sich vor der Haustüre anzufüttern.

Daraufhin entschieden wir uns – gemeinsam mit „Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung“ – eine andere Falle zu stellen.

Gesagt – getan und so kam es, dass Klaus Pfeiffer die Falle und die Livecams von „Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung“ nach Eschach brachte.

Bei dieser Falle handelte es sich um eine sehr kurze Falle mit Lichtschranke und ohne Trittbrett.

Leider machte Simona aber nicht mehr mit, wie gedacht!

Sie ging immer nur bis zur Hälfte in die Falle und machte dann wieder kehrt und verschwand.

Gerade so, als würde sie auch das Prinzip dieser Falle erneut durchschauen…

Es folgten nun tägliche Gassigänge und Simona wartete schon immer auf die Familie Zellhoff und deren beiden Hunde und begleitete ihr selbst auserkorenes Rudel immer die komplette Strecke über, spielte mit den beiden Hunden und ging auch mit ihnen nach Hause in die Hofeinfahrt mit, aber keinen Schritt weiter!

Sandra baute über Wochen hinweg bei Wind-und Wetter sukzessive eine immer tiefere Beziehung zu Simona auf und widmete dieser Vertrauensbildung täglich mehrere Stunden.

Leider zeichnete sich zwar auf den Spaziergängen immer mehr Vertrauen ab, aber ein letzter Zugriff war leider nicht möglich und auch vor und in der Falle verhielt sich Simona immer gleich:

Sie war – egal was man vor Ort versuchte – nicht weiter, als bis zur Hälfte in die Falle zu bewegen und Silvester rückte immer näher und machte uns großes Kopfzerbrechen.

Deshalb entschieden wir uns, Simona auf einen Napf zu konditionieren und diesen täglich weiter in die Falle wandern zu lassen.

Da diese Entscheidung nicht von allen Beteiligten mitgetragen werden konnte, transportierten wir am 26.12.2021 unsere Falle von Waldenbuch nach Eschach und übernahmen von dort an den Fall vollständig und auf unsere alleinige Verantwortung.

Simona spielte dieses Mal aber tatsächlich mit…

Sie folgte nach den gemeinsamen Spaziergängen mit der Familie Zellhoff dem Napf in der Falle Tag für Tag weiter nach hinten und am pünktlich zu Silvester war es dann soweit: Um 8:48 Uhr passierte sie die Lichtschranke und der Fallenmelder meldete: FANG und Sandra Zellhoff schrieb sofort in unserer Whatsappgruppe: „Drin“ ?!

Wir machten erstmal einen riesigen Freudentanz!!!

Endlich war die Süße safe und das noch vor Silvester!!! Juhuuuuuuu!!!

Sie war insgesamt mindestens 6 Wochen rund um Eschach unterwegs.

Wir bedanken uns in aller erster Linie bei der Familie Zellhof für ihr absolut unglaubliches Engagement für Simona, die jetzt Kesha heißt und bei der Familie ihr „Zuhause für immer“ gefunden hat. Die Adoption ist bereits abgeschlossen!

Ihr seid einfach der Wahnsinn!!!!

Ferner danken wir „Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung“ für die Zusammenarbeit und hier im Besonderen: Eva und Klaus! Dankeschön für euren grandiosen Einsatz vor Ort!

Des Weiteren bedanken wir uns von Herzen für die tolle Kooperation mit den Bürgern von Eschach!

Lieben Dank auch für das in uns gesetzte Vertrauen „auf den letzten Metern“ durch Frau Kissinger (Vermittlerin von Simona).

Lieben Dank an alle Teiler, Sichter usw. für eure Unterstützung!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs!

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team