Tora

23.06.2021

Tora entlief am 19.06.2021 in der Nähe ihres Zuhauses. Leider ließ sie sich nicht von Hand sichern und legte umgehend einige Kilometer zurück, sodass sich die Besitzerin telefonisch an uns wandte.

Noch am selben Abend wurde zuhause eine Futterstelle eingerichtet. Da das Grundstück direkt angrenzend an ein großes Feldareal lag, konnten weitläufige Spuren mit Leberwurstwasser gezogen werden. Nachdem die Livekamera am Hauseingang platziert war, hieß es warten…
Wir hofften inständig, Tora würde den Weg nach Hause laufen, doch weit gefehlt.

Also druckten wir am frühen Sonntagmorgen direkt Suchflyer und hängten diese in den angrenzenden Ortschaften auf. Mit den Flyern kamen auch nachträgliche Sichtungen, die uns Sorgen bereiteten: Tora war bereits mehrfach von Fahrradfahrern gejagt und infolgedessen auf der Hauptstraße in Baiertal inmitten des Verkehrs gesehen worden. Zügig richteten wir eine Futterstelle am letzten Sichtungspunkt ein und zogen weitläufige Spuren. Doch, es tat sich nichts. Am Sonntagnachmittag meldete ein Anrufer, Tora liefe erneut durch den Ortskern in Baiertal. Sofort wurde eine weitere Futterstelle eingerichtet. Gespannt warteten wir, ob Tora sich in der Dunkelheit an einer der Futterstellen zeigen würde… Doch, alle eingerichteten Futterstellen blieben unberührt…

Am 21.06 erreichte uns gegen Nachmittag eine Sichtung aus Horrenberg. Tora war weitergelaufen und hatte sich von den bisher eingerichteten Futterstellen entfernt. Abermals richteten wir auch am neuen Sichtungspunkt eine Futterstelle ein. Von dieser wurden weitläufige Spuren in alle Richtungen gezogen. Wir hofften, Tora würde diese in die Nase bekommen… Und tatsächlich: Mitten in der Nacht sendete unsere Livekamera Bilder von Tora, die das ausgelegte Futter genüsslich verputzte. Endlich hatte sie eine Futterstelle angenommen! Da sie sich verlässlich im Umkreis der Futterstelle aufhielt, entschieden wir uns, die Falle zu stellen.

Kurz bevor wir dort jedoch eintrafen, erhielten wir eine schockierende Nachricht:
Tora habe sich von der Futterstelle entfernt und liefe in der Nähe der Bundesstraße! Als wir vor Ort ankamen, stellte sich heraus, was passiert war: Eine Familie lief in der Gegend aktiv suchend umher und rief immer wieder nach der Hündin!

Trotz des Rückschlages hofften wir, Tora würde all ihren Mut zusammennehmen und in der Nacht zurückkehren. Wir platzierten die Falle und bestückten sie mit allem, was das Hundeherz begehrt: Dönerfleisch, Blättermagen und vieles mehr. Dann hieß es warten…

Und Tora enttäuschte uns nicht: Um 1.45 Uhr meldete die Livekamera, dass Tora um die Falle schlich. Und dann ging alles sehr schnell. Zielstrebig lief sie auf die Falle zu und schnappte sich zunächst einige Happen am Falleneingang. Doch der Hunger war groß und sie wagte sich immer weiter hinein… Um 01.48 Uhr meldete der Fallenmelder die erlösende Nachricht: FANG! Unsere Freude war riesengroß.

Wir fuhren direkt zur Falle und transportierten Tora samt Lebendfalle in die Garage der Besitzer, um sie dort sicher ausladen und sichern zu können. Danach fiel die kleine Abenteurerin müde in ihr Körbchen und wir erleichtert in unser Bett.

Ende gut – alles gut!

Wir möchten zunächst den Besitzern für ihr großes Vertrauen und ihr riesiges Engagement danken!
Tausend Dank an Carolin, die uns tatkräftig unterstützte.
Lieben Dank auch an die kooperativen Polizeistationen, die hilfsbereite Jägerschaft sowie an alle Helfer, die geflyert und Toras Suchmeldung geteilt haben!
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolgs!
Euer HEBW-Team