09.02.17
Minza (aus Rumänien) ist nach einem tragischen Unfall ihrer Besitzerin am 31.01.17 in Stuttgart-Botnang entlaufen.
Ihr Pflegefrauchen hatte sie via Sicherheitsgeschirr und Körpersicherung perfekt gesichert, rutschte aber auf einer Eisplatte aus, stürzte mit dem Hinterkopf gegen eine Straßenlaterne und auf den Beton. Dabei riss der Gürtel und Minza entlief mitsamt Sicherheitsgeschirr und Leine.
Noch am selben Abend kam der Kontakt zwischen uns und der Pflegestelle zustande und nach einem längeren Telefonat stand fest, dass wir uns der Suche nach Minza annehmen würden.
Das Pflegefrauchen hatte sich leider neben Prellungen usw. eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Insofern war Hilfe dringend notwendig. Es wurden sofort alle möglichen offiziellen Stellen (Tasso, Polizei, Tierheime) informiert und wir richteten zunächst einmal eine Futterstelle am Entlaufort ein.
Am 01.02.17 gab es dann insgesamt 3 Sichtungen im Botnanger Wald. Wir richteten auch hier umgehend Futterstellen ein. Leider biss Minza aber nicht an und blieb in der Folge 3 Tage lang völlig unsichtbar.
Eine vermeintliche Sichtung in Leinfelden konnte nicht verifiziert werden, weshalb wir uns wieder auf die Gegend um Botnang konzentrierten.
Die fehlenden Sichtungen veranlassten uns dazu, einen Pettrailer (Suchhund) zu organisieren, als aber plötzlich am 04.02.17 wieder sichere Sichtungen von Minza eingingen, unterließen wir dieses Unterfangen selbstverständlich.
Da alle neuen Sichtungen ohne Geschirr und Leine waren, gehen wir davon aus, dass Minza tatsächlich 2-3 Tage mit ihrer Leine festhing, sich aber freibeißen konnte.
Von diesem Zeitpunkt an bekamen wir wieder recht regelmäßig Sichtungen von ihr aus Botnang und Feuerbach. Leider hin-und wieder auch auf der Feuerbacher Talstr.!
Da rutschte uns mehrfach – auch in der Erinnerung an Fantina – fast das Herz in die Hosentasche.
Am 06.02.17 gab es dann eine Sichtung im Kräherwald. Wir fuhren sofort hin und richteten in Laufrichtung auf einem privaten Gelände eine weitere Futterstelle ein und dufteten diese großflächig mit Leberwurst ein.
Am nächsten Tag kontrollierten wir die Futterstelle und freuten uns riesig, als wir auf den Filmchen unserer Wildcam feststellten, dass Minza angebissen hatte.
Wir bestücken die Futterstelle voller Vorfreude auf den nächsten Tag neu und verließen den Ort wieder, damit Minza in Ruhe fressen konnte.
Leider war der Frust groß, als wir am folgenden Tag die Futterstelle kontrollierten.
Minza war nicht auf der Kamera.
Wir waren ein wenig in Sorge um Minza, weil es auch seit dem 06.02.17 auch keine Sichtung mehr von ihr gab.
Dennoch bestückten wir die Futterstelle wieder frisch.
Am 09.02.17 gingen wir wie jeden Tag zur Kontrolle an die Futterstelle und Gott sei Dank, sie war wieder da und auf der Kamera.
Wir entschieden uns dafür, die Falle auf-und auch sofort scharf zu stellen, da die Gegend, in der Minza unterwegs war, kein sicheres Gebiet war.
Gesagt – getan!
Kekz (Tierheim LB) kam mit der Falle und brachte Svenja vom Tierheim Stuttgart mit, die uns beim Tragen half.
Petra und ich waren ja bereits vor Ort und so schleppten wir – ohne männliche Hilfe – die Falle an die Futterstelle.
Dann ging es auf zu McDonalds nach Kornwestheim, wo wir uns mit Cheeseburgern, Chicken Nuggets und auf dem Rückweg noch mit Döner, Pansen und Leberwurst ausstatteten.
Wieder an der Falle angekommen, bestückten wir diese mit all diesen Leckereien und das gesamte Gebiet „duftete“ nach dieser Kakophonie der Fleischeslust!
Gerade in dem Moment, als ich die Fernmelder scharfstellte, sagte Petra plötzlich leise: „Nadja, da ist Minza“ ! Wir stellten die Fernmelder an der Falle schnell scharf und entfernten uns vom „Tatort“.
Wir setzten uns – ein wenig durch den Wind (ob der Begegnung mit Minza) – auf ein Bänkchen und warteten.
Keine 15 Minuten später hörten wir, wie die Falle zuschnappte und im gleichen Moment riefen uns beide Fallenmelder an!
Wir rannten euphorisch los. An der Falle angekommen, waren wir fix-und fertig vor Glück!! In der Falle saß tatsächlich Kleinminza!
Wir riefen Kekz an und sie fuhr sofort gemeinsam mit den beiden Jennys mit dem Transporter los.
Wir verluden die gesicherte Falle mit Minza in den Tierheimtransporter und brachten sie außerhalb von Stuttgart zu ihrer neuen Pflegestelle. Ihr Pflegefrauchen hatte sich nämlich nach der Gehirnerschütterung auch noch beim Einrichten einer der Futterstellen den Fuß gebrochen und war nicht mehr in der Lage, Minza zurückzunehmen.
Minza geht es aber blendend! Sie hat ein neues Sicherheitsgeschirr und blüht bereits wieder auf!
Wir wünschen an dieser Stelle zunächst Minzas Pflegefrauchen von Herzen gute Besserung! Nora, du hast – trotz Gehirnerschütterung und Bruch alles für Minza getan, was du in dieser Situation tun konntest.
Dann bedanken wir uns sehr bei Minzas Verein „Streunerhilfe e.V.“ für das Vertrauen, die gute Kooperation und Unterstützung!
Dann ganz lieben Dank an all diejenigen, die Flyer für Minza aufgehängt haben. Das ist ein so essentieller und wichtiger Teil in der Hundesicherung. Ohne euch hätten wir Minza nicht sichern können! Euch gebührt deshalb mit der größte Dank. Leider können wir an dieser Stelle aber nicht mehr alle Namen rekapitulieren. Aber auf jeden Fall: Tausend Dank im Namen von Minza!
Tausend Dank auch an Kekz, Ursel Gericke, Jenny und Jenny vom Tierheim Ludwigsburg für die stets reibungslose und gute Kooperation und danke auch an Svenja vom Tierheim Stuttgart!
Und zu guter Letzt möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei der lieben Petra Veiel bedanken, die unser Team nun seit geraumer Zeit aktiv unterstützt und im „Fall Minza“ von Anfang bis Ende zu jeder Tages-und Nachtzeit an meiner Seite stand!
Des Weiteren lieben Dank an mein Team hier bei HEBW, das während der aktiven Hundesuchen die Seite hier phasenweise alleine „schmeißt“! Ihr seid einfach klasse und danke liebe Irina für die aktive Hilfe beim Flyern!
Danke Minza, dass du einigermaßen gut auf dich aufgepasst hast und dich so bilderbuchmäßig von uns sichern hast lassen!
Ende gut – alles gut!
Alles Liebe für alle!
i.A. Nadja mit dem gesamten Team von HEBW