06.04.2022
Lola entlief am 05.04.2022 in Filderstadt-Bernhausen, als sie beim ersten Spaziergang mit ihrer neuen Besitzerin Melanie – binnen Sekunden – aus Angst vor einem anderen Hund aus dem Geschirr schlüpfte und dann in Panik auf-und davonlief.
Noch am gleichen Abend erreichten uns dann verschiedene Sichtungen von Lola aus dem Bereich Sportplatz/Reithalle in Sielmingen.
Leider konnten wir Lola zu diesem Zeitpunkt aber noch keinem Besitzer zuordnen.
Wir konnten also zunächst nur die Sichtung teilen und zur Kenntnis nehmen und versuchen, verschiedene sehr engagierte Menschen davon abzuhalten, aktiv nach Lola zu suchen bzw. Einfangversuche zu unternehmen.
Alles war zunächst also ein vollkommen unübersichtliches Chaos.
Parallel dazu bemühten wir uns aber die Halter ausfindig zu machen.
Dies gelang uns dann schlussendlich auch in den späten Abendstunden und wir empfahlen Meli (Besitzerin) dann zunächst Futterstellen zu Hause, am Entlaufort und am letzten Sichtungspunkt einzurichten.
Gesagt – getan!
Melanie machte sich sofort ans Werk und setzte alles tip top um!
Nach der Kontrolle der Futterstellen am nächsten Morgen 06.04.2022 durch Melanie waren wir alle gemeinsam zunächst ein wenig ernüchtert, da sämtliche Futterstellen in der Nacht unberührt blieben.
Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen konnten wir leider auch am nächsten Morgen nicht stehendes Fußes loslegen.
Aber es blieben ohnehin auch zunächst weitere Sichtungen von Lola am Mittwochmorgen aus und so mussten wir uns zunächst in Geduld üben.
Am späteren Vormittag gingen dann aber glücklicherweise wieder insgesamt 3 Sichtungen aus dem Bereich rund um das „Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium“, den TSV und die Reithalle in Sielmingen ein.
Ein wenig erschreckte uns allerdings dann eine Sichtung gegen 11 Uhr im Bereich Friedrichstraße in Sielmingen, da dies zunächst einmal so wirkte, als ob Lola gen Neuhausen abdriften könnte.
Melanie musste dann allerdings zu einem sehr dringenden Arzttermin mit ihrem Sohn, sodass wir uns auch deshalb erst nachmittags vor Ort treffen konnten.
Wir statteten dann sämtliche Futterstellen und Laufwege mit Kameras aus und duftenden sie kräftig mit Leberwurstsuppe ein.
Supertolle Unterstützung bekamen wir dabei auch von Sammys Besitzern. Sammy ist ein ehemals in Filderstadt entlaufener und gesicherter Hund.
Als wir gerade fertig waren mit dem Einrichten der Futterstellen, kam ein Anruf bei Meli herein und es handelte sich um eine brandaktuelle Sichtung im Schilfgras unterhalb des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums.
Wir fuhren sofort hin und entschieden dann, dort einfach nur in Ruhe eine Futterstelle einzurichten und uns wieder zurückzuziehen, um Lola möglichst wenig zu stören.
Während wir dies taten, aßen wir gut hörbar selbst etwas, um Lolas Interesse zu gewinnen! Und das wirkte offenbar tatsächlich Wunder!
Als wir also gerade dabei waren, die Futterstelle und die Kamera zu installieren, verließ Lola neugierig das Schilfgras und kam immer näher.
Noch während wir die Cam installierten, fraß Lola dann hinter unserem Rücken die neu eingerichtete Futterstelle seelenruhig und ratzeputz leer.
Wir legten uns währenddessen entspannt ins Gras von ihr abgewandt und bewegten uns normal weiter und Lola schnüffelte unterdessen den Boden ab und kam immer näher auf der Futterspur.
Trotz des verhältnismäßig unerschrockenen Verhaltens von Lola, war an eine Annäherung, die 10m unterschritt, nicht zu denken und da Lola auch „nackig“ (ohne Halsband und Geschirr) unterwegs war, war an ein händisches Einfangen ohnehin nicht wirklich zu denken.
Schweren Herzens ließen wir sie dann wieder gehen und zogen uns zunächst zurück, um eine Lagebesprechung abzuhalten.
Schnell war aber klar, dass wir möglichst rasch unsere Lebendfalle stellen würden. Schließlich war Lola umgeben von 2 gefährlichen Bundesstraßen: Der B312 und B27.
Wir trennten uns also wieder und jeder ging seinen Aufgaben nach: Meli kaufte ein Brathähnchen, American Bacon, Fleischwurst usw…, während wir die Falle holten.
Um 20 Uhr trafen wir gemeinsam wieder vor Ort ein und sahen dann auch Lola nach wie vor im Schilfgras sitzen.
Sie fühlte sich da ganz offensichtlich jetzt pudelwohl, was sehr verständlich war. Schließlich hatte sie dort alles, was sie in dem Moment brauchte: Ruhe, Sichtschutz, Futter und Wasser!
Die Tatsache, dass wir nun die Falle stellten, gefiel ihr allerdings zunächst nicht und sie drehte erstmal wieder eine Runde um das Gymnasium und den Schulhof.
Unterdessen bestücken wir die Falle mit dem nur für sie angerichteten 5-Gänge-Menü, stellten 2 Livecams auf und verließen den Ort des Geschehens zu einer weiteren Lagebesprechung im Industriegebiet.
Während wir gerade den Hänger parkten und uns einen Plan zurecht machten, wie wir es des Nächtens handhaben wollen, meldeten die Livecams beide Alarm und der Blick aufs Handy zeigte, dass Lola bereits um die Falle herumschlich.
1 Minute später war sie in der Falle und wenige Sekunden später fiel die Türe ins Schloss, der Fallenmelder meldete „FANG“ und die Kleine war gesichert.
Lola bescherte uns also eine absolute Traumsicherung!
Wir luden sie dann in der gesicherten Falle in den Hänger und holten sie erst im Hochsicherheitstrakt (Hardtop-Hänger) aus der Falle.
Lola wedelte mit dem Schwänzchen und war sichtlich erleichtert, dass sie nun wieder in Sicherheit war.
Sie ließ sich wie ein Lämmchen in das Sicherheitsgeschirr packen und mit Doppelsicherung ins Auto verfrachten.
Es ist einfach immer noch absolut unglaublich wie reibungslos und wie am Schnürchen das alles mit allen Beteiligten lief!
Es flossen zahlreiche Freudentränen auf allen Seiten und es grenzte alles einfach nur an ein Wunder!
Dankeschön dem Universum für Lola, Melanie und Sammys Besitzer! Wir waren echt ein absolutes Dreamteam!
Es musste einfach alles genau so sein, wie es war!
Lieben Dank an alle Teiler, Sichter und Melder und an alle, die mitgefiebert haben!
Lieben Dank an den Direktor des Gymnasiums für die unkomplizierte und unbürokratische Genehmigung für das im Stellen unserer Lebendfalle auf dem Schulgelände.
Tausend Dank liebe Meli für deinen vorbildlichen Einsatz und dein blindes Vertrauen in uns!
Ganz, ganz, ganz lieben Dank an Sammys Besitzer für den 1A Support den gesamten Tag über!
Ende gut – alles gut!
Euer HEBW-Team