Warum ist das aktive Suchen – vor allem in Suchtrupps – völlig KONTRAPRODUKTIV bei der Suche nach ängstlichen Hunden?
Ein Hund, der entläuft, ist zunächst einmal stark verunsichert, weil er „sein Rudel“ verloren hat. Er ist verängstigt und plötzlich auf sich alleine gestellt. Das zwingt ihn in eine Art Überlebensinstinkt zu verfallen – ähnlich einem Wildtier. Dieses instinkthafte Verhalten führt dazu, dass der Hund sofort flüchtet, wenn sich ihm fremde Menschen (mit oder ohne Suchhunde) nähern, denn der Hund nimmt diese Verfolger als Jäger und damit als Lebensbedrohung wahr.
Unterschätzen Sie dabei Ihren Hund nicht. Ein Hund riecht 1 Million mal so gut wie wir Menschen und hört auch um ein Vielfaches besser als wir. Er nimmt das Adrenalin, die Aufregung und die Geräusche eines Suchtrupps/Suchhundes schon aus sehr großer Distanz wahr.
Was passiert also, wenn dies dennoch erfolgt?
Der Hund wird vor dem Suchtrupp/Suchhund hergetrieben und wird deshalb immer weiter weglaufen. Passiert dies, wird eine Sicherung des Hundes via Lebendfalle extrem erschwert – manchmal auch gänzlich unmöglich. Ferner bringt die Panik, in die Ihr Hund dadurch geraten kann, diesen ggf. in akute Lebensgefahr. Er wird kopflos und kann Gefahren wie Straßen-und Bahnverkehr nicht mehr richtig einschätzen.
Anders sieht es mit Suchhunden dann aus, wenn man davon ausgehen muss, dass der Hund immobil ist. Also mit der Leine festhängt oder schwerverletzt irgendwo zu liegen droht. Ein weiterer Fall, in dem ein Pettrailer Sinn machen kann, ist im Fall von alten, langsamen Hunden oder vollständig ausbleibenden Sichtungen trotz großflächigem Plakatierens. In allen anderen Fällen, ist davon eher abzuraten.
Sollten Sie über einen Suchhundeinsatz nachdenken, melden Sie sich bitte bei uns!
Nicht selten führt also leider blinder Aktionismus genau zum Gegenteil dessen, was sich die Suchenden wünschen!
Auch wenn es schwer fällt, aber: In der Hundesuche ist weniger oft mehr
Wie Sie vorgehen können und wie es sehr viel erfolgversprechender ist, können Sie unserem Text: Was tun…? entnehmen.
Ihr HEBW-Team