Tula

04.12.2019

Als die 11-jährige Labrador-Mix-Hündin Tula am 12.11.2019 am 3. Tag bei ihren neuen Besitzern durch ein Missgeschick in Panik entlief, fing es gleich schon schlecht an:

In der TASSO-Meldung war ein falscher Ort angegeben, sodass die Meldung wieder aufgehoben werden musste und viele dachten, Tula wäre wieder zurück.

Erst die zweite TASSO-Meldung bezog sich auf Ehingen, sodass wertvolle Zeit vergangen war.

Leider erst 3 Tage später riefen die Besitzern auf unserem Seitentelefon an und eine erste Beratung konnte stattfinden.

Tulas Besitzer fingen in der Folge sofort und eifrig an, unsere Tipps umzusetzen und von da an lief alles schnell und absolut perfekt.

Es wurden Futterstellen daheim und am Entlaufort eingerichtet und großzügig in einem Radius von ca. 15 km geflyert.

Trotzdem gab es keinerlei Sichtungen von Tula und auch Anzeigen in allen Zeitungen und Gemeindeblättern der Gegend brachten absolut nichts.

Dies fing alle Beteiligten an zu beunruhigen und deshalb beschlossen wir, nach Tula zu trailen. Leider brachte dies aber nur die Erkenntnis, dass Tula nach einer fast 3 km langen Runde mindestens noch einmal wieder zum Entlaufort zurückgekehrt war, bevor sie dann aber abwanderte.

Deshalb wurde der Radius beim Flyern nochmals deutlich vergrößert.

Am 26.11.2019 gab es dann die erste Sichtungsmeldung durch den Revierleiter eines Luftlinie ca. 7 km entfernten Waldes.

Leider war diese Sichtung schon einen Tag alt, aber die Besitzer richteten dort sofort eine Futterstelle mit Kamera ein.

Erst 2 Tage später war Tula dann zum ersten Mal stark abgemagert auf der Kamera zu sehen.

Als sie auch am folgenden Tag an der Futterstelle erschien, beschlossen wir letzten Samstag, dort eine Falle zu stellen.

Da diese Futterstelle an einem Rückeweg lag, war dies gar nicht so einfach, aber wir waren mit den Besitzern guter Hoffnung, Tula abends noch in der Falle vorzufinden.

Es kam aber mal wieder anders: Beim Auffüllen der Falle mit warmem, stark duftendem Futter traf der Besitzer einen Jäger, der erklärte, er würde gerade zum Jagen gehen und man hätte am Samstag Morgen auch schon in der Nähe gejagt.

Nun war klar, warum Tula nicht mehr erschienen war und der Optimismus war verflogen.

Wir befürchteten ein Abwandern von Tula und erneutes langes Warten, bis es wieder Sichtungen gibt.

Und die Nächte mit bis zu -5°C machten es nicht besser!

Um dem Abwandern von Tula entgegenzuwirken, richteten die Besitzer am 3.12.2019 in einem ca. 3 km großen Kreis um die Falle Futterstellen ein und verbanden diese mit Leberwurstwasserspuren zu einem Ring um die Falle.

Nachts sendete dann die Kamera an der Falle Bilder, wie Tula um die Falle kreiste, sich aber nicht entschließen konnte, hineinzugehen.

Da nun neben kalten, klaren Nächten ständig neue störende Dinge wie Einkiesen der Waldwege, nur 100 Meter von der Falle entfernt und Holzfällarbeiten, die sich in Richtung der Falle vorarbeiteten, hinzukamen, wussten wir, dass Dienstag, 03.12.2019 der Tag der Entscheidung sein musste.

Die Besitzer zauberten Leckerbissen wie Reh, Lamm, Hähnchen, Rind (Döner), gebratenem Speck und Kattzenfutter mit Lachs (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) und wir präparierten die Falle komplett neu, da vieles angefroren war. Außerdem wurde die Umgebung der Falle stark eingeduftet und eine fette Leberwurstspur in die Falle reingezogen.

Jetzt hieß es wieder warten! Gegen 23:30 kamen erste Bilder von der Kamera an der Falle und kurz drauf schnappte die Falle zu – leider hatten wir nun einen prächtigen Fuchs gefangen.

Während die Besitzer auf dem Weg waren, um den Fuchs freizulassen und die Falle wieder scharf zu machen, erschien Tula kurz an der Falle, verschwand aber schnell wieder.

Nachdem sie den Fang also mitbekommen hatte, schwand die Hoffnung erneut.

Aber anscheinend wollte sich Tula nicht noch einmal, die für sie bestimmten Leckerbissen, von einem anderen Tier wegnehmen lassen: keine 30 Minuten nach erneuter Scharfstellung der Falle schnappte sie erneut zu und Tulas Ausflug endete am 04.12.2019 gegen 0:35 Uhr.

Sie ließ sich bereitwillig mit einer durch das Gitter geschobenen Decke für die bevorstehende Fahrt auf dem Anhänger zudecken.

Am Wohnort angekommen, trugen wir mit den Besitzern die Falle durch die Terassentür ins Wohnzimmer, sodass wir die Falle im geschlossenen Raum öffnen konnten.

Tula nahm sofort das Sofa in Anspruch, als ob sie nie weg gewesen wäre.

Wir freuen uns mit den glücklichen Besitzern über diesen Erfolg und sind uns sicher, dass die stark geschwächte und abgemagerte Tula nicht mehr lange durchgehalten hätte.

Hervorheben möchten wir nochmals die tolle Zusammenarbeit mit den Besitzern, die alles schnell und professionell umgesetzt haben.

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team