23.02.2020
Markus entlief am 19.02.2020 auf dem Parkplatz des Bäckers Sehne und dem Dm-Markt in Waldenbuch. Er war 1 Tag vorher mit dem Flugzeug aus Griechenland gekommen und hat auf dem Parkplatz einen Schreck bekommen und sich binnen Sekunden aus dem Geschirr gewunden und ist auf-und davongelaufen.
Kurze Zeit später kontaktierte uns die verzweifelte Besitzerin und bat um Hilfe.
Wir leiteten sofort sämtliche, wichtige Maßnahmen ein: Es wurden am Entlaufort und an den bis dato bekannten Sichtungsstellen sofort Futterstellen eingerichtet und alle offiziellen Stellen informiert. Auch wurde ein Flyer erstellt, gedruckt und den Besitzern übergeben.
Leider überquerte Markus in einem Fort gefährliche Heizstrecken und uns rutschte mehrfach das Herz in die Hosentasche.
Markus bewegte sich grob zwischen Dettenhausen/Waldenbuch und Steinenbronn (sofern zu rekapitulieren).
Er wurde mehrfach als laut weinend beschrieben, was uns das Herz sehr schwer machte. Was geht nur in einem Hund vor, wenn er eine solche Kette von Erfahrungen machen muss?
In der Nacht vom 19.02.2020 auf den 20.02.2020 mopste Markus an der „Oberen Rauhmühle“ dann um 2:00 Uhr morgens trockenes Brot aus dem Kuhstall und wurde dabei beobachtet.
Als er jedoch merkte, dass Menschen kommen, galoppierte er wieder auf-und davon und weinte den Rest der Nacht im Wald hinter der Mühle.
Als die Betreiber der Mühle uns die Sichtung am nächsten Tag meldeten, installierten wir sofort eine Futterstelle mit Kamera nahe des Kuhstalls und dufteten sie mit Leberwurst ein.
Leider lockte diese Futterstelle nur Katzen und einen Fuchs an – Markus kam dort leider aber nie wieder hin.
Als nächstes wurde Markus dann in Steinenbronn von einem Jäger gegenüber der Deponie an den Bienenstöcken gesichtet.
Auch dort richteten wir gemeinsam mit den Besitzern umgehend eine Futterstelle ein und dufteten diese ein und hängten eine Cam auf.
Aber auch dorthin kam Markus nicht mehr.
Stattdessen tauchte er kurz darauf wieder nahe des Entlauforts auf und saß dort plötzlich regungslos mitten auf der Hauptstraße hinter einer Kurve.
Ein paar nette Jungs konnten gerade noch bremsen und verständigten uns sofort!
Auch in der Nähe dieser Stelle richteten wir daraufhin auf einem verlassenen Firmengelände eine Futterstelle mit Kamera ein.
Aber auch hier ließ sich Markus kein zweites Mal mehr blicken.
Dann kam am Samstag 22.02.2020 plötzlich eine glückliche Wende in Markus‘ Fall.
Ein junger Mann rief die Besitzerin am Samstagmorgen an und sagte, er hätte Markus unterhalb der Deponie in Steinenbronn in den Wald laufen sehen.
Wir fuhren sofort los und trafen den Sichter vor Ort.
Er zeigte uns die genaue Stelle, an der Markus in den Wald lief.
Wir beschlossen, jetzt alles auf eine Karte zu setzen und richteten eine besonders leckere Futterstelle ein – unter Zuhilfenahme von insgesamt 4 großen Dosen Leberwurst, welche wir in alle Himmelsrichtungen an die Bäume und auf den Boden und in das Futter schmierten.
An diese Futterstelle hängten wir unsere zweite Livecam.
Und siehe da… keine 30 Minuten später schaute Markus erst direkt in die Cam und plünderte dann die gesamte Futterstelle ratzeputz leer!
Wir freuten uns sehr und beschlossen, dass wir noch am selben Abend unsere Falle stellen würden.
Wir bestückten die Futterstelle deshalb nur noch ein wenig und verließen dann den Ort des Geschehens zunächst einmal.
Um 18:30 Uhr trafen wir uns dann mit den Besitzern und der Falle an der Deponie und fuhren gemeinsam zu der Futterstelle.
Leider kam in diesem Moment wieder eine Sichtung von Markus vom See bei Ritter Sport telefonisch bei uns an.
Wir waren ein wenig desillusioniert, gaben aber die Hoffnung nicht auf!
An der Futterstelle angekommen, bestückten wir die Falle mit heißem Grillhähnchen und Dönerfleisch sowie weitere Unmengen an Leberwurst.
Dann stellten wir die Falle scharf, installierten unseren Fallenmelder und richteten die Livecam auf die Falle.
Um 19:15 verließen wir den Ort des Geschehens und nun fing das Bibbern an.
Wir taten alle in der Nacht kaum ein Auge zu und starrten immer wieder auf unsere Handys aus Panik, den Fallenalarm oder die Bilder von Markus entweder an der Falle oder der Mühle zu verpassen.
Leider geschah die gesamte Nacht über rein gar nichts Erfreuliches. Kein Markus an der Falle und auch keine weiteren Sichtungen.
Am Morgen bestückten die Besitzer die Falle nochmals mit neuen Leckereien und das Warten wurde langsam ein wenig unerträglich.
Um 14:15 Uhr dann plötzlich Markus‘ Gesicht vor der Cam! Wird er sich trauen? Das sind jedes Mal fast unerträgliche Minuten…
Vor-zurück-hin-und her und dann zack! Tschaggalagga!
Um 14:23 Uhr hatte das Bangen endlich ein Ende!
Die Falle schnappte zu und Markus war safe!
Uns fielen zentnerschwere Steine vom Herzen!!
Die Besitzer entschlossen sich noch vor Ort, dass sie Markus nicht gewachsen sind und entschieden sich, Markus seinem Verein zurückzugeben, was eine sehr uneigennützige und vermutlich weise Entscheidung ist.
Markus braucht Besitzer, die viel Ruhe, Zeit und Erfahrung mit Angsthunden haben!
Sollte sich jemand für ihn interessieren und die Verantwortung für ihn übernehmen können, bitte gerne bei uns melden!
Er ist ein wundervoller Hund! Aber er gehört in erfahrene Hände und ist kein Anfängerhund.
Ende gut – alles gut!
Lieben Dank an alle, die Markus‘ Suchmeldung geteilt und mitgefiebert haben!
Dankeschön auch allen, die beim Flyern geholfen haben!
Lieben Dank auch an die Betreiber der Oberen Rauhmühle (allen voran Lara), dass wir dort aktiv werden durften und für die Meldung der Sichtung!
Tausend Dank auch an die Polizei und den netten, sehr kooperativen Jäger in Steinenbronn!
Vielen Dank auch an Markus‘ Besitzer und deren Familie für den Einsatz für Markus und das uns entgegengebrachte Vertrauen!
Danke auch an Markus‘ Verein und die Vereinsmädels, die Markus mit uns aus der Falle holten und jetzt erstmal in Pflege genommen haben!
Und zu guter Letzt: Lieben Dank an den Sichter, der uns die alles entscheidende Sichtung gemeldet hat!
Alles Liebe für euch alle!
Euer HEBW-Team