18.12.2020
Max war noch keine 24 Stunden bei seinen neuen Besitzern, als er am 13.12.2020 durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall direkt vor dem Haus mit Sicherheitsgeschirr und Leine entlief.
Die Besitzer kontaktierten uns zum Glück sehr schnell, sodass nicht viel Zeit verging, bis eine Futterstelle am Entlaufort eingerichtet war.
Da Wochenende war, hatten die Läden zu und so musste Bratensoße statt Leberwurst herhalten.
Parallel erstellten wir einen Flyer, um möglichst schnell Sichtungen zu erhalten.
Am nächsten Morgen war die Futterstelle am Haus teilweise geleert, allerdings gibt es in der Wohnanlage auch ziemlich viele Katzen.
Deshalb installierten wir dort eine Wildkamera, um zu sehen, wer sich alles am Napf bediente.
Inzwischen gab es auch eine Sichtung ganz in der Nähe von der Futterstelle.
In der Nacht waren allerdings nur Katzen auf der Kamera zu sehen.
Der Besitzer hatte fleißig im weiteren Umkreis Flyer aufgehängt.
Außerdem richtete er eine Futterstelle auf den angrenzenden Feldern ein, da die Futterstelle am Haus gänzlich ungeeignet für das Aufstellen einer Falle war.
Nachmittags gelang es endlich, die Besitzer des Gartengrundstücks zu erreichen, wo Max tags zuvor gesichtet worden war.
Sie gaben uns sofort die Erlaubnis, auf ihrem Grundstück eine Futterstelle einzurichten und gegebenenfalls auch eine Kamera zu installieren.
Parallel erklärte sich die frühere Pflegestelle großzügigerweise bereit, von Karlsruhe nach Pfullingen zu kommen und rund um den Entlaufort mit seinem Hund spazieren zu laufen, um Max auf diese Weise anzulocken und zu sichern.
Erschwerend kamen allerdings die neuen Corona-Verordnungen hinzu, wonach man nach 20 Uhr nur noch aus sehr triftigen Gründen unterwegs sein durfte.
Weitere Sichtungen aus dem näheren Bereich des Entlauforts trafen ein und dadurch erfuhren wir, dass Max inzwischen ohne Geschirr und Leine unterwegs war.
Eine Sichterin entdeckte Max sogar in einem Verschlag und es gelang ihr, ihm eine Leine über den Hals zu streifen.
Allerdings hatte Max diese Leine innerhalb 1 Minute durchgebissen und war wieder weg.
In der 4. Nacht hatten wir Max dann endlich auf der Kamera vor dem Haus der Besitzer.
Ganze 45 Minuten trieb er sich im Innenhof der Wohnanlage herum.
Wir erhielten außerdem die Info, dass die Futterstelle ín dem privaten Garten tagsüber komplett geleert wurde, was eindeutig Fuchs & Co. ausschloss.
Nach Auffüllen konnten die Bewohner Max sogar direkt beim Fressen beobachten.
Wir beschlossen, die Futterstelle mit Kamera auszustatten und dort die Falle zu stellen, falls der Versuch mit der Pflegestelle am nächsten Tag nicht klappen sollte.
Und leider klappte es nicht: Obwohl Max dem Mann mit Hund begegnete und auch an dem von ihm geliebten Wohnmobil der Pflegestelle vorbeilief, reagierte er nicht und so mussten sie abends ohne Erfolg wieder heimfahren.
Parallel hatten wir beim Ordnungsamt Pfullingen um Genehmigung gebeten, bei Bedarf auch zwischen 20-5 Uhr unterwegs sein zu dürfen, um die Falle aufzustellen und zu betreuen.
Dies wurde uns freundlich und unkompliziert erteilt.
Nachdem die Pflegestelle sich um 18 Uhr auf den Heimweg gemacht hatte, bereiteten die Besitzer und wir alles für diesen Abend vor: Döner, Saitenwürste, Leberwurstwasser, Kameras, Falle, …
Um 19 Uhr begangen wir mit dem Aufbau.
Der Zugang zu dem am Hang gelegenen Gartengrundstück war nur über einen steilen Fußweg möglich, der sich aber wenigstens teilweise befahren ließ.
Das restliche Stück mussten wir den Anhänger schieben.
Aber wir schafften es und gegen 20 Uhr war alles für Max vorbereitet.
Kurz vor 21 Uhr war er dann auch das 1. Mal da und traute sich gleich so weit in die Falle, dass wir davon ausgingen, dass es in den nächsten 10 Minuten erledigt sei.
War es aber leider nicht.
Max lief stattdessen immer wieder auch die anderen Futterstellen ab, die wir aber in weiser Voraussicht fast auf Null reduziert hatten.
Er besuchte aber auch immer wieder die Falle und erfreute sich an der Leberwurst im Eingangsbereich.
Am 18.12.2020 gegen 3:40 Uhr war es dann so weit: Max löste die Falle aus und war gesichert.
Es dauerte eine Weile, bis wir die Falle bis zur Garage gebracht hatten, die uns die Bewohner am Abend freundlicherweise geräumt und den Öffner überlassen hatten.
Nachdem wir die Falle drin und die Garage verschlossen hatten, befreiten wir Max, legten im ein neues Sicherheitsgeschirr an und brachten ihn in einer Hundebox sicher in sein neues Zuhause, wo er dann sofort begann reichlich Schlaf nachzuholen.
Wir möchten uns bei den Besitzern von Max für das Vertrauen, die tolle Mitarbeit und die prompte Umsetzung unserer Tipps bedanken.
Außerdem danken wir der Pflegestelle für ihren Versuch, der Familie des Gartengrundstücks, die uns bei der Sicherung durch viele, nicht selbstverständliche Dinge unterstützt hat, sowie den den vielen Sichtern für ihre Meldungen sowie dem Ordnungsamt Pfullingen für die freundlichen Telefonate und problemlose Genehmigung.
Dankeschön auch an alle, die seine Suchmeldung geteilt und/oder Flyer aufgehängt haben!
Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs!
Ende gut – alles gut!
Max erholt sich nun intensiv von den Strapazen und schläft und schläft und schläft…
Das hat er sich verdient!
Alles Gute dir, kleiner Mann!
Euer HEBW-Team