02.05.15
Duffy ist am 25.04.15 nach nur wenigen Stunden in ihrem neuen Zuhause entlaufen. Dann gab es am Anfang einige Sichtungen von ihr, die aber dann für mehrere Tage vollkommen abrissen – trotz Plakatierens. Da Duffy in einem sehr belebten und dicht besiedeltem Gebiet (Gerlingen/Leonberg) unterwegs war, gingen wir zunächst von nichts wirklich Gutem aus und Frank Weißkirchen (http://www.hundentlaufen.de/index2.html) stand bereits in den Startlöchern, um mit einem seiner Suchhunde nach Duffy zu trailen. Da uns Duffy als eine grundsätzlich zutrauliche Hündin beschrieben worden ist, die anderen Hunden gegenüber sehr positiv reagiert, wäre das eine Möglichkeit gewesen, um in Erfahrung zu bringen, ob sie jemand entwendet hat oder gar noch Schlimmeres passiert ist. Dazu erfolgte dann aber kein finales „Go“ durch die an der Suche Beteiligten Ex-Besitzer, die den Kontakt zu Frank Weißkirchen aufgenommen hatten und es vergingen weitere Tage, ohne eine einzige Sichtung. Diese gab es dann erst wieder am 30.04.15 und an diesem Tag mehrfach. Leider führte das zunächst zu einem heillosen Chaos, weil in der Zwischenzeit die Ex-Besitzer aus Brandenburg und die Züchterin aus dem Badischen angereist waren und der Sichterin, die an diesem Tag die erste Sichtung meldete, auftrugen, in sämtlichen FB-Gruppen der Umgebung zu posten, dass JEDER, der Zeit hat, auf die Suche nach Duffy gehen soll und diese versuchen soll, anzulocken. Als ich das mitbekam, erlitt ich fast einen Herzstillstand, weil das so ziemlich das Verkehrteste ist, was man tun kann . Die Folge davon waren dann nämlich auch die von uns so „heiß und innig geliebten Suchtrupps“, welche Duffy in absolute Panik versetzten.
Ich möchte hier noch einmal kurz erklären, warum das so fatal ist… Ein Hund, der entlaufen ist, verfällt sehr schnell in ein Überlebensprogramm (ähnlich einem Wildtier). Wenn dann wildfremde Menschen ihm auf den Fersen sind, seinen Namen rufen und seine Schutzzonen durchkämmen, führt das in aller Regel zur panischen und meist völlig kopflosen Flucht. Es gibt leider inzwischen unzählige Beispiele von gut gemeinten, aktiven Suchaktionen, die Hunde in den Tod getrieben haben. Deshalb so etwas bitte nicht tun. Der Hund muss sich in seinem „angestammten Gebiet“ sicher fühlen und er sollte möglichst dort gehalten werden. Dies erreicht man am besten durch: RUHE (!!!!), FUTTER und ggf. eine Lebendfalle!
Okay, also zurück zum eigentlichen Thema …
Ich hatte also am 30.04.15 den ganzen Tag damit zu tun, 3 Parteien irgendwie davon zu überzeugen, dass weniger mehr ist und das gelang mir leider zunächst nicht mit zuschlagendem Erfolg! Es wurde weiter von allen Beteiligten aktiv gesucht und mir wurde den ganzen Tag über abwechselnd „heiß und kalt“. Ich traf mich dann am 01.05. mit den Ex-Besitzern und der Züchterin vor Ort (an den Sichtungspunkten) und richtete dort überall Futterstellen ein. Heute fuhr ich dann wieder dorthin, um diese zu kontrollieren und mich mit der neuen Besitzerin (wo Duffy ja entlaufen war) zu treffen. Leider war Duffy nicht auf der Wildcam, aber es waren Futterstellen leer gefressen, wo keine Cam hing. Deshalb weiß ich nicht, ob sie dort war oder nicht.
Kurz nachdem wir alle Futterstellen wieder bestückt hatten, kam dann ein Sichtungsanruf von Duffy in einem Wohngebiet nahe der Autobahn A81 herein und uns blieb fast das Herz stehen. Zumal die Sichterin beschrieb, dass Duffy völlig panisch und kamikazemäßig dort rumrenne. Wir machten uns deshalb auf den Weg dorthin und ich folgte irgendwie meinem Gefühl in Richtung eines abgelegeneren Hofes und plötzlich sah ich Duffy auf dem Feldweg liegen, der in seiner Verlängerung direkt auf die A81 führte. Ich hielt sofort an und ließ Gibson (meinen kleinen Hund) aus dem Auto. Duffy schaute auf und ihr Interesse galt sofort ihm. Sie stand auf und lief in unsere Richtung. Als sie nah genug da war, ließ ich Gibson zu ihr und sie freute sich total. Dann rief ich Gibson zu mir und sie kam mit. Ich hatte mir, bevor ich aus dem Auto stieg, eine Dose Hundefutter und meine Sicherungsleine (Vgl. Retrieverleine) mitgenommen. Ich lief nun mit Gibson von Duffy weg und ließ immer wieder belanglos ein bisschen Futter hinter mich und neben mich fallen, auf das sie sich sofort stürzte und uns weiter hinterher lief. Irgendwann blieb ich dann stehen und kniete mich hin und sie kam und fraß mir gierig aus der Hand und in diesem Moment konnte ich ihr „Gott sei Dank“ die Sicherungsleine über den Kopf legen und sie so sichern. Irgendwie zittere ich noch immer am ganzen Körper und bin fix und fertig… Ich freue mich soooo sehr für Duffy. Ich hatte das Gefühl, dass sie absolut nicht mehr wollte und dass das deshalb so funktioniert hat. Sie hat total gezittert und sich sofort an mich und im Auto sofort in den Sitz gekuschelt und geschlafen. Sie hatte ganz offensichtlich genug von ihrem „Ausflug“ und wollte gesichert werden. Die Besitzerin ist direkt im Anschluss mit ihr in die Dachswald Klinik zum Check gefahren und es geht Duffy soweit gut!!!
Danke an alle, die Duffys Flyer geteilt haben und die sich für sie engagiert haben! Danke Frank Weißkirchen (http://www.hundentlaufen.de/index2.html) für deinen Support und nun wünsche ich Duffy ein wunderschönes, weiteres Leben in Sicherheit und euch allen ein schönes Wochenende!!!
Liebe Grüße,
i.A. Nadja mit dem gesamten Team von HEBW