04.01.16
Hallo ihr Lieben, hier ein bisschen ein ausführlicherer Bericht zu Baby!
Das 6 Monate alte „Baby“ (jetzt: Frieda) ist am 02.01.16 um 17:30 bei ihrem ersten Spaziergang im neuen Zuhause nach bereits 2 Stunden aus dem Halsband geschlüpft und im Wald oberhalb des Galgenberges auf und davon gelaufen. Ihre Besitzer suchten sie danach erstmal lange Zeit vergeblich.
Um 19 Uhr schrieb uns die Tochter der Besitzer an und da ich mich auf Besuch bei meinem Vater in Nagold befand, beschloss ich, mich für einige Tage bei ihm einzuquartieren und bei der Suche nach Baby (Frieda) zu helfen. Ich fuhr sofort los und auch Sandra Calmbach kam hinzu. Wir richteten gemeinsam zunächst bei den Besitzern zu Hause eine Futterstelle ein und legten dann eine Leberwurstbrühespur zum nah gelegenen Entlaufort. Direkt dort und auch in Laufrichtung richteten wir 2 weitere Futterstellen mit Wildbeobachtungskameras ein und legten aus allen möglichen Richtungen Leberwurstbrühe-Futterspuren hin zu den Futterstellen. Dann erstellte ich einen Flyer und wir fingen noch in der Nacht an zu flyern. Am nächsten Morgen flyerten wir weiter, dann fuhr ich wieder zu den Besitzern, checkte die Futterstellen und lief mit der Vorbesitzerin (zwecks Bezug) mit meinem Kuhdackel das Entlaufgebiet ein wenig ab, während Babys Besitzer weiter die gesamte Gegend mit Flyern tapezierten. Da Baby in einem Hunderudel lebte, war die Hoffnung die, dass sie sich eventuell einem Hund und ihrer Vorbesitzerin anschließen könnte. Ein Spaziergang mit Babys Hunderudel war leider nicht möglich, weil auch diese Hunde alle nicht leinenführig sind. D.h. noch nie zuvor ein Halsband/Geschirr trugen und deshalb leider nicht einzusetzen waren.
Leider tat sich aber nichts. Auch die Futterstellen nahm Baby in dieser Nacht nicht an. Im Wald sprach ich alle Spaziergänger an und fragte sie, ob sie Baby gesehen hätten. Und tatsächlich… Ein Pärchen berichtete, dass sie Baby auf ihrem Spaziergang ungefähr 1,5 Km weiter am „Elefantengras“/Waldkindergarten Richtung Oberjettingen gesehen hätten. Im gleichen Moment ging eine weitere Sichtung über unsere Seite ein und auch über die Polizei in Nagold.
Uns blieb zunächst das Herz stehen, weil klar war, dass Baby die B28 überquert/im Idealfall unterquert haben musste…
Die Besitzer und ich sind sofort zum letzten Sichtungspunkt (Reitverein Oberjettingen) gefahren, leider ohne Baby selbst zu Gesicht zu bekommen. Deshalb richteten wir in Ruhe auch dort sofort 2 Futterstellen ein und flyerten weiter die Gegend.
Sandra Calmbach ist dann nachts noch einmal – gemeinsam mit dem Besitzer – zu den Futterstellen gefahren, um sie frisch zu bestücken. Leider hatte nämlich ein Gassihund die FS leergefressen. Seine Besitzerin meldete das über unsere Seite.
Heute Morgen rief ich dann die Leiterin des Waldkindergartens an, von der ich die Nummer des Jagdpächters des Gebietes bekam, in dem Baby unterwegs war. Ich rief ihn an und er erzählte mir, dass Baby ihm bereits morgens auf dem Kasernengelände begegnet sei, aber dass dahinter ein Spaziergänger lief und er nicht realisierte, dass sie alleine unterwegs war. Erst als er sie am Nachmittag ebenfalls am Elefantengras sah, wurde ihm klar, dass da etwas nicht stimmen konnte und es stellte sich heraus, dass er einer der Anrufer war, der die Sichtung der Polizei meldete, welche sie an uns weitergab. Er sicherte uns seine volle Unterstützung zu und informierte sofort alle seine Jagdkollegen im gesamten Gebiet. Die Besitzer informierten gleichzeitig das Forstamt und wir fuhren unabhängig voneinander umher zum flyern.
Gleichzeitig machte sich Brigitte Merkle (Tierrettung Mittlerer Neckar) vorsichtshalber mit ihrer Waschbärfalle auf den Weg und wir wollten gemeinsam die Futterstellen kontrollieren und vor Ort überlegen, welche weiteren Maßnahmen wo Sinn machen und im Entlaufgebiet mit unseren Hunden spazieren gehen.
Aber alles sollte sich glücklicherweise ganz von alleine fügen…
Gerade, als ich mich mit Brigitte vor Ort traf, kam eine aktuelle Sichtung von Baby rein. Sie wurde gesehen, wie sie in den Hof einer Firma lief und zwischen Parkplatzwand und Garage in einer „Sackgasse“ Unterschlupf suchte. Wir fuhren sofort dorthin und noch bevor wir dort ankamen, gelang es der Sekretärin der Firma, Baby zu „packen“ und zu sichern.
Und jetzt kommt der absolute Hammer!!!
Die Firma, bei der Baby Unterschlupf suchte, ist die Firma, bei der die Besitzerin arbeitet… Baby war noch nie in ihrem Leben dort (sie ist ja bereits nach 2 Stunden in ihrem neuen Zuhause entlaufen)! Die Besitzerin war dort gestern kurz, um mit ihrem Chef – ebenfalls Jäger – über Babys Entlaufen zu sprechen.
Zufall? Glück? Instinkt? Schicksal? Keine Ahnung! Auf jeden Fall ein ganz und gar unglaubliches und glückliches Ende!!!
Ich bin so unglaublich froh darüber, dass diese kleine Maus das völlig unbeschadet gemeistert hat!!!
Danke für das Vertrauen ihrer Besitzer, Tausend Dank an Sandra Calmbach und Brigitte Merkle und ein riesiges Dankeschön an Baby, dass sie heute zur richtigen Zeit zum richtigen Ort gelaufen ist und danke – unbekannterweise – an die Sekretärin, die genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, richtig reagiert hat!!!
Heute Abend fuhren wir zur Firma Mäule nach Holzgerlingen und Baby (jetzt Frieda) bekam dort ein Sicherheitsgeschirr in xxs. Auf dass die Kleine ab jetzt ordentlich gesichert ist und in Ruhe lernen kann an der Leine zu laufen!
Alles Gute kleine Frieda!
i.A. Nadja mit dem gesamten Team von HEBW