02.08.2022
Mitten in der Sicherungsaktion für Cleo, die in Calw entlaufen war, kamen Sichtungen aus Althengstett, Heimsheim und Friolzheim herein und schnell war klar, dass es sich hierbei nicht um Cleo handeln konnte, da diese sich nachweislich noch in der direkten Umgebung zum Entlaufort befand.
Der Hund in Althengstett wurde gesichert und nun stellte sich die Frage nach dem anderen Hund in Friolzheim/Heimsheim.
Das gab uns zunächst Rätsel auf – zumal der Hund ähnlich beschrieben wurde wie Cleo: Beige und „retrieverartig“.
Noch gab es aber keine passende Suchmeldung dazu.
Wir haben versucht, mit den jeweiligen Sichtern in Kontakt zu kommen, um die optischen Details zu besprechen und die genauen Sichtungspunkte zu erfahren.
Die Antwort kam fast zeitgleich mit der Meldung der Besitzerin von Eefje am 01.08.2022 auf unserem Seitentelefon.
In diesem Moment wurde klar, dass es eine zweite Hündin gab, die „on the road“ war.
Eefje (absolute Angsthündin) war zwei Abende zuvor – also am 30.07. aus dem heimischen Garten in Tiefenbronn entlaufen und seither flüchtig. Am 31.07.2022 versuchten die Besitzer zunächst selbständig Eefje zu lokalisieren und ggf. zu sichern. Da ihnen dies nicht gelang und sie sich deshalb nach einem Sicherungsteam umsahen, gelangten sie zu uns.
Wir berieten die Besitzerin deshalb am 01.08.2022 zunächst ausführlich telefonisch und posteten dann eine Suchmeldung von Eefje auf unserer Seite.
Die Sichterin der letzten rekapitulierbaren Sichtung von Eefje (Steffy) erklärte sich bereit, der Besitzerin noch am selben Abend, den genauen Sichtungsort live zu zeigen, damit diese dort punktgenau eine Futterstelle machen konnte.
Um 20:30 Uhr – nach Feierabend – fuhren wir dann zu den Besitzern nach Hause und wollten die Futterstellen mit Kameras ausstatten.
Gerade dort angekommen, rief die aufgeregte Besitzerin an, dass es eine neue, aktuelle Sichtung in Friolzheim gegeben hätte und sie nun dort ist und Eefje vor ihr stehen würde.
Wir beruhigten sie zunächst einmal und erklärten ihr, was sie nun tun solle und dann in Ruhe auf uns warten solle.
Gesagt-getan!
Dort angekommen, sahen wir mit Schrecken als erstes die A8 in nur 200 Meter Entfernung und erschraken sehr.
Dann sahen wir als nächstes Eefje dort am Waldrand, die immer wieder zur Besitzerin lief, um sich ein Leckerli nach dem anderen zu ergattern, die dann aber sofort wieder ängstlich zurückwich.
Nach einer kurzen Besprechung im Team war klar: Eine Handsicherung- 200m von der A8 entfernt – sollte nicht angestrebt werden und war einfach zu gewagt.
Die Falle musste also sofort her, denn unsere Angst davor, dass Eefje Richtung A8 laufen und dort einen schweren Unfall verursachen könnte, war einfach zu groß.
Wir fuhren also direkt los, um die Falle zu holen, während die Besitzerin Eefje weiter im Auge behielt.
Unterwegs wurde noch die Polizeidienststelle in Pforzheim-Süd informiert, um eine Genehmigung zum Stellen der Falle zu bekommen.
Dankenswerterweise wurde uns diese ohne Umschweife erteilt.
Um 23:30 Uhr war die Falle mit allerlei Leckereien präpariert und mit Rundumüberwachung ausgestattet und somit startklar.
Wir fuhren in Ruhe nach Tiefenbronn, um dort auf Live-Bilder von Eefje zu hoffen.
Würde sie überhaupt kommen und wenn ja, wann? Oder ist sie bereits weitergezogen? Sie war nämlich irgendwann im Wald verschwunden und nicht mehr zu sehen.
Quälende Fragen über Fragen.
Um 23.45 Uhr erfolgte dann aber der erste Alarm!
Ein Blick auf die Kamera verriet dann aber, dass es sich um eine Katze handelte.
Insgesamt folgte dann 8x Katzenalarm, die wir glücklicherweise mit dem Mikrofon der Kamera verjagen konnten.
Dann endlich am frühen Morgen des 02.08.2022 um 00:56 Uhr erschien dann auch unser Objekt der Begierde an der Falle: Eefje!
Sie ging erst mal außenherum, stand dann wieder am Eingang, schaute nach oben zum Fallentor, vergewisserte sich, dass dieses komische Ding ihr nichts tun würde und folgte dann aber brav der ausgelegten Spur zügig bis vor zur Lichtschranke.
Der Fallenmelder meldete den FANG um 1:01 Uhr und der Blick auf die Kameras verriet: Eefje saß tatsächlich in der Falle!
Wir sprangen sofort ins Auto und an der Falle bellte uns eine frustrierte Eefje entgegen.
Wir luden sie samt Falle in unseren Anhänger und fuhren so nach Hause und dort angekommen, in die Garage und schlossen das Tor, um Eefje sicher aus der Falle holen zu können!
Eefje hatte leider große Angst davor, angefasst zu werden, sodass es unmöglich war, ihr ein Geschirr anzuziehen. Also haben wir sie in eine Hundebox gepackt und diese dann ins Haus getragen.
Ende gut – alles gut!
Wir danken Eefjes Besitzern für ihr blindes Vertrauen in uns und die reibungslose Zusammenarbeit. Ihr habt das absolut klasse gemacht!
Lieben Dank auch dem Polizeirevier Pforzheim-Süd für die unkomplizierte Genehmigung zum Stellen der Falle.
Herzlichen Dank auch Steffy(Sichterin), die sofort bereit war, zum Sichtungspunkt zu kommen und diesen zu zeigen.
Danke auch allen Teilern der Suchmeldung!
Ihr seid alle Teil dieses schnellen Erfolgs!
Euer HEBW-Team