Emma

02.04.2025

Die kleine Zwergspitzhündin Emma entlief leider tragischerweise am 31.03.2025 direkt auf der Heimreise vom alten Zuhause in Reutlingen ins neue Zuhause in Backnang.

Als Helene (neue Besitzerin) auf der B27 auf Höhe von Bernhausen fuhr, ereignete sich leider ein schlimmer Unfall. Ein anderer Autofahrer übersah sie und ihr Auto und rammte sie beim Auffahren auf die B27.

Helenes Auto geriet ins Schleudern und überschlug sich mehrfach.

Emma war glücklicherweise in einer Box angeschnallt auf dem Rücksitz, sodass sie nicht direkt entlaufend konnte. Die sofort herbeigerufenen Rettungskräfte brachten Helene umgehend ins nächstgelegene Krankenhaus, während die Polizei Emma mit aufs Revier in Bernhausen nahm.

Da Helene verletzt war und sich zunächst nicht persönlich um die Abholung von Emma bei der Polizei kümmern konnte, übernahm dies ihr Bruder.

Bei der Übergabe von Emma beim Polizeirevier passierte es dann leider: Emma wurde von den Beamten und Beamtinnen im Revier aus ihrer Box befreit und lief ein wenig im Revier umher.

Leider wollte sie dann aber nicht mehr zurück in die Box, weil sie das wahrscheinlich mit dem gruseligen Unfall verband und so geschah dann leider das Unglück. Emma entwischte vor dem Polizeirevier und sämtliche Versuche durch die Beamten und Helenes Bruder, ihr wieder habhaft zu werden scheiterten.

Emma hatte zu diesem Zeitpunkt leider ja keinerlei Bezug zu einer der beteiligten Personen und war durch den Unfall ohnehin völlig durch den Wind.

Sie nahm also ihre Beine in die Hand und rannte im gestreckten Galopp über die Felder an der B27 hinweg auf-und davon.

Als an dem Abend alle Versuche scheiterten, Emma wieder einzufangen, kontaktierte uns am nächsten Morgen Helenes beste Freundin Nadja und bat uns um unsere Hilfe, welche wir selbstverständlich sofort zusagten.

Emma rannte leider zwischendurch auch auf der B27 im Gegenverkehr herum, überlebte das glücklicherweise und verließ die B27 nach einigen Hundert Metern wieder. Dies erfuhren wir dann im Nachgang.

Wir fuhren direkt nach der Arbeit zum Polizeirevier in Bernhausen (Entlaufort), um uns dort mit Helene (die sich aus Sorge um Emma zwischenzeitlich selbst aus der Klinik entlassen hatte) und Nadja zu treffen und Futterstellen mit Kameras einzurichten.

Als wir vor Ort gerade die Lage besprechen wollten, sagte Anja plötzlich: „Unglaublich Mädels… bleibt jetzt bitte entspannt und cool, aber Emma steht direkt hinter uns“! Wir sprachen weiter und sahen sie dann alle.

Leider machte Emma aber sofort kehrt und rannte wieder – wie von der Tarantel gestochen – auf und davon.

Es half alles nichts. Es wirkte nicht so, als ob auch nur der Ansatz einer Möglichkeit bestand, sie anzulocken und von Hand zu sichern.

Wir beratschlagten uns kurz und entschieden dann, möglichst sofort eine Lebendfalle zu stellen.

Da Emma eine sehr kleine Pomeranianhündin ist, kontaktierten wir das Tierheim Filderstadt und Antje war sofort bereit, mit einer Katzenfalle zu uns zu kommen.

Inzwischen war es stockdunkel und Emma weit-und breit nicht mehr zu sehen.

Wir stellten die Falle hinter das Polizeirevier an den Felderand (genau dorthin, wo wir Emma zuletzt aus den Augen verloren), bestückten sie mit allerlei Leckereien, installierten einen Fallenmelder und Livecams und harrten dann zu Hause der Dinge, die da kommen sollten.

Leider ließ sich Emma aber nicht in der Nähe der Falle blicken – nur eine dicke Katze beehrte uns um 1:17 Uhr mit dem Gang in die Falle und musste befreit werden. Ansonsten herrschte Stille und wir waren alle irre vor Sorge um die kleine Maus.

Am nächsten Tag 02.04.2025 fuhren wir wieder direkt nach der Arbeit ins Gebiet. Beim Schauen nach weiteren geeigneten Plätzen für Futterstellen entdeckten wir plötzlich Emma mitten im Acker liegend. Wir testeten kurz, ob sie sich eventuell mit Hilfe eines anderen, kleinen Hundes und Futter doch anlocken ließ, merkten aber sofort, dass dafür keinerlei Chance bestand und richteten deshalb an den Wegen zu den Feldern lieber in Ruhe Futterstellen ein.

Emma interessierte sich aber Stundenlang nicht für das Futter und die Duftspuren, blieb aber kontinuierlich in einem relativ kleinen und überschaubaren Gebiet und sonnte sich gemütlich auf den Feldern liegend in der Sonne.

Deshalb besprachen wir uns kurz und kontaktierten dann die Ex-Besitzer mit der Bitte vor Ort zu kommen. Sie waren ja schließlich die einzigen Menschen, zu denen Emma Bezug hatte.

Der Ex-Besitzer war bereit zu kommen, musste allerdings noch einige Stunden arbeiten.

Deshalb stellten wir uns im Auto ein paar Hundert Meter entfernt von Emma ins Industriegebiet und beobachteten sie von dort aus über Stunden hinweg, damit wir ihren Standort kannten, wenn der Ex-Besitzer kommt.

Als er endlich Feierabend hatte, fuhr er von der Stuttgarter Innenstadt mit der S-Bahn nach Filderstadt und Anja holte ihn am Bahnhof ab und brachte ihn ins „heiße Gebiet“, während wir auf unserem Posten blieben.

Leider geschah aber zunächst nicht, was wir uns erhofften, denn selbst als der Ex-Besitzer alleine sich ihr näherte, nahm sie sofort Reißaus und rannte so schnell sie ihre kleine Füßchen tragen konnten wieder auf-und davon.

Es war also weiterhin Geduld gefragt!

Kleinemma war zwar sehr ängstlich, aber gleichzeitig auch neugierig und vielleicht erkannte sie ihren Ex-Besitzer doch. Sie kam jedenfalls irgendwann wieder zurück, um dann aber wieder auf-und davonzurennen.

Wir waren kurz davor, abzubrechen, weil wir dachten, dass auch diese Strategie nicht funktionieren würde, als wir sahen, dass Emma im Industriegebiet in einen auf beiden Seiten hoch eingezäunten Weg hineinlief.

Das war im letzten Moment die glückliche Fügung, die uns die Sicherung von Emma in letzter Minute ermöglichte, denn der Ex-Besitzer musste aufgrund eines Termines ohnehin gehen.

Dort gelang es uns dann beide Zugänge zu verschließen und den Ex-Besitzer alleine in die Passage zu schicken. Dort war es ihm dann endlich möglich, Emma von Hand in Ruhe zu sichern.

Wir machten 3 Kreuze. Die Kleine war so dermaßen durch den Wind, dass wir wahrscheinlich andernfalls viele Tage gebraucht hätten, um sie überhaupt an eine Futterstelle zu bekommen, denn Futter war in diesem Moment wahrscheinlich Emmas kleinstes Problem. Ob sie das überlebt hätte, wissen wir nicht, denn sie näherte sich Sichtungen zufolge mehrfach gefährlich nah der B27 und war ja zwischenzeitlich auch auf dieser unterwegs.

Wir packen Emma mithilfe des Ex-Besitzers dann in eine Hundebox und bekamen mit ihr liebenswerterweise Asyl bei der Firma TKV Stuttgart in deren Vorzimmer. Leider hatten wir nämlich unsere eigenen Hunde dabei, deren Box wir jetzt aber für Emma benötigten und konnten so unser Auto dafür nicht nutzen.

Zwischenzeitlich versorgte uns Julia Schips dort noch mit einem wunderbaren xs-Sicherheitsgeschirr. Tausend Dank noch einmal dafür.

Kurze Zeit später trafen dann auch Helene und Nadja ein und konnten ihr Glück kaum fassen.

Sie packten Emma in der Firma TKV Stuttgart samt Sicherheitsgeschirr in eine sichere Transportbox und fuhren nun endlich mit ihr in ihr neues Für-Immer-Zuhause nach Backnang.

Es ist immer wieder spannend, dass kein Fall ist wie der andere und es Pauschalmaßnahmen oft nicht gibt. Hundesicherungen sind immer ein dynamischer Prozess und man muss von Sekunde zu Sekunde oft neu entscheiden. So auch in Emmas Fall.

Normalerweise unterlassen wir händische Einfangversuche sofort, wenn wir sehen, dass ein Hund sich nicht darauf einlassen möchte, aber bei Emma war es einfach Glück, dass sie in einen Bereich hineinrannte, der eine Handsicherung gefahrlos ermöglichte, weil sie keine Chance hatte, diesen Bereich zu verlassen, ohne einem von uns direkt in die Arme laufen zu müssen.

Ende gut – alles gut!

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Helene und Nadja für ihr Vertrauen in uns.

Des Weiteren ein ganz herzliches Dankeschön an die Beamtinnen und Beamten des Polizeireviers Filderstadt-Bernhausen für die mega tolle Unterstützung.

Tausend Dank an Antje vom Tierheim Filderstadt für die großartige und zügige Bereitstellung der Katzenfalle.

Lieben Dank an Emmas Ex-Besitzer fürs Kommen und gemeinsame Sichern.

Ganz lieben Dank an die Firma TKV Stuttgart für den vorübergehenden, sicheren Unterschlupf. Das war wirklich Gold wert. Danke, Danke, Danke!

Danke an alle, die mitgefiebert, die Suchmeldung geteilt, Sichtungen gemeldet und beim Flyern geholfen haben!

Und zuguter Letzt: Gaaaaaaaanz lieben Dank an Anja wieder einmal für den 1A Support vor Ort und die gemeinsame, erfolgreiche Zusammenarbeit für Emma!
Simply the best!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolges!

Euer Hund entlaufen Baden-Württemberg Team