Dexter

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04.06.2025

Der 8 Monate alte Dexter entlief durch einen unglücklichen Moment am 31.05.2025 durch die Haustüre von Sebis Schwester in Aichtal-Aich. 

Da das Aichtal und Filderstadt originär zu unserem Einsatzgebiet gehören, nahm Anja sofort Kontakt zu Dexters Besitzern auf und übernahm die komplette Erstberatung und Unterstützung.

Als sich aber herausstellte, dass sich Dexter in Richtung Reutlingen orientierte, legten wir seinen Besitzern Chrissy und Sebi nahe, sich mit „SUCHHUNDE – Baden-Württemberg“ in Verbindung zu setzen und sie um Hilfe und die Übernahme des Falles zu bitten, weil Neckartailfingen/Reutlingen zu deren Einzugsgebiet gehört. 

Das Team war glücklicherweise auch sofort bereit, den Fall zu übernehmen.

Hinzukam auch, dass wir zu Teilen bereits in den Startlöchern in den Pfingsturlaub standen und  Dexter nicht mittendrin ggf. unbetreut zurücklassen wollten. 

Darüber hinaus gab es die beunruhigende Meldung, dass Dexter auf der B312 auf der Höhe von Schlaitdorf angefahren worden sei und danach panisch im Wald verschwunden wäre und da unsere Suchhunde und auch die unserer Kolleginnen von Trail & Find sehr viele Einsätze im unmittelbaren Vorfeld hatten, entschieden wir zum Wohle von Dexter, dass am besten dann in unserer Abwesenheit alles aus einer Hand kommen sollte. 

Wir hatten ja am 30./31.05. erst mit insgesamt 3 Hunden (von Trail & Find) nach Nelly aus Waldenbuch getrailt. 

Am 01.06.2025 richtete dann das Team von „SUCHHUNDE Baden-Württemberg“ in Schlaitdorf Futterstellen ein und Chrissy und Sebi verharrten Stunden und Tage in Schlaitdorf, in der Hoffnung, Dexter zu Gesicht zu bekommen und ihn ggf. zu sich locken und sichern zu können, denn eigentlich hatte der Kleine bereits eine gute Bindung zu den beiden aufgebaut. 

Leider passierte aber bis zum 02.06.2025 rein gar nichts.

Dexter schien vollständig vom Erdboden verschluckt worden zu sein: Keine Sichtung, keine Annahme einer Futterstelle, keine Rückkehr zu Sebis Schwester (Aich) oder nach Hause (Bonlanden).

Am 02.06.2025 wendete sich das Blatt dann aber schlagartig! 

Es gab plötzlich insgesamt 3 Sichtungen in Waldenbuch (dem Heimatort eines unserer Teammitglieder). 

Ein Autofahrer sah Dexter nachmittags vom Seitenbachtal kommend am Straßenrand am Weilerberg sitzen, als er von Weil im Schönbuch nach Waldenbuch fuhr und kurze Zeit später wechselte Dexter auf die gegenüberliegende Seite und wurde von demselben Mann nochmals gesichtet. Daraufhin lief er dann – dem Sichter zufolge – langsam in den Wald und der Sichter verlor ihn aus den Augen. 

In der Folge kontaktierten die Besitzer auch den Polizeiposten in Waldenbuch und erfuhren von den Beamten, dass es bereits am Morgen Sichtungen von einem freilaufenden Hund im Bereich von „Ritter Sport“ gegeben habe.

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen kontaktierte uns dann Jenny Bauer (SUCHHUNDE Baden-Württemberg), um uns um Unterstützung vor Ort zu bitten. 

Wir trafen uns deshalb direkt nach der Arbeit mit Sebastian und richteten am Waldrand am Weilerberg eine Futterstelle mit Kamera und eine weitere am Fischerteich (Bereich Ritter Sport) ein, weil der schmale

Trampelpfad, in den Dexter (dem Sichter zufolge) einbog, genau dort herauskommt und somit beide Sichtungsstellen miteinander verbindet.

Kurz nachdem wir fertig waren und uns von Sebastian verabschiedet hatten, ging eine weitere Sichtung aus Weil im Schönbuch im Bereich des neuen Friedhofs ein.

Chrissy und Sebastian fuhren sofort mit dem Futter, das wir ihnen mitgegeben hatten, dorthin und hatten dann sogar über sehr lange Zeit Sichtkontakt mit Dexter.

Dieser machte allerdings wenig Anstalten, sich anlocken und sichern lassen zu wollen und hielt stets einen Sicherheitsabstand von mindestens 50m. 

Er schien so sehr im Panik-und Fluchtmodus zu sein, dass er seine Besitzer nicht erkennen konnte. 

Dexter lief dann unter der Beobachtung seiner Besitzer wieder zurück Richtung Waldenbuch und in Richtung der bereits eingerichteten Futterstellen. Als aber irgendwann final klar war, dass Chrissy und Sebastian es nicht schaffen würden, ihn von Hand zu sichern, empfahl ihnen Jenny Bauer dort, wo sie ihn aus den Augen verloren hatten, noch eine dritte Futterstelle einzurichten. 

Sebastian machte also auf die gleiche Art wie die beiden anderen Futterstellen noch eine weitere Futterstelle und verließ dann gemeinsam mit Chrissy hängenden Kopfes spätabends den Wald mit sehr vielen Fragezeichen im Kopf!

Was war nur mit Dexter los? 

Warum erkannte er sie nicht?

Was wollte er in Waldenbuch usw…? 

Fix-und fertig fuhren die beiden nach Hause und versuchten seit Tagen einmal wenigstens ein wenig zu schlafen.

Morgens dann plötzlich große Erleichterung auf allen Seiten: 

Dexter hatte tatsächlich die letzte eingerichtete Futterstelle zwischen der „Viehweide“ und der „Oase Weil“ angenommen und kam über den Tag verteilt ganze dreimal zu ihr zurück, nachdem die Besitzer sie morgens wieder frisch bestückt hatten.

Auch über diese Entwicklung wurden wir informiert und sofort war klar, dass zeitnah eine Falle gestellt werden musste.

Jenny fragte uns dann, ob wir auch das übernehmen könnten, da unsere Falle in Steinenbronn steht und damit viel näher am Geschehen dran, als die Fallen der „SUCHHUNDE Baden-Württemberg“.

Wir sagten unsere Hilfe für Dexter natürlich zu, nachdem wir uns kurz über das Zeitmanagement beratschlagten.

Direkt nach der Arbeit fuhren wir dann nach Steinenbronn, holten unsere Falle und trafen uns vor Ort mit Chrissy und Sebastian, die unterdessen ein warmes Grillhähnchen und Dönerfleisch besorgt hatten und wir brachten noch zahlreiche Dosen Leberwurst mit.

Wir stellten zu viert die Falle an die angenommene Futterstelle, bestückten sie mit all den unwiderstehlichen Leckereien, installierten Livekameras und unseren Fallenmelder und fuhren dann voller Hoffnung nach Hause.

Wir machten es uns in voller Montur nicht im Bett, sondern auf dem Sofa gemütlich, weil wir damit rechneten, das uns bald die Kameras und der Fallenmelder wecken würden. 

Um 23:19 Uhr stieg dann plötzlich die Spannung ins Unermessliche an…

Dexter tauchte planmäßig an der Futterstelle auf, verließ den Platz aber bereits 1 Minute später wieder unverrichteter Dinge und ohne auch nur einen Blick in die Falle geworfen zu haben und glänzte die restliche Nacht durch vollständige Abwesenheit.

Wir waren bereits etwas geknickt und fingen an, uns Sorgen zu machen…

Hatte er sich tatsächlich den Bauch vollgeschlagen und war jetzt doch wieder weitergezogen?

Die ganze Nacht schauten wir immer wieder aufs Handy und die Kamera-Apps, aber es tat sich leider zunächst nichts mehr. 

Plötzlich bimmelten aber dann um 5:31 Uhr unsere Kameras im Sekundentakt und wir waren plötzlich hellwach!

Da stand er wieder live und in Farbe: Dexter!

Dann ging alles recht schnell!

Dexter folgte der Leberwurst-und Brathähnchenspur in die Falle und um 5:38 Uhr war der Spuk zu Ende: Unser Fallenmelder meldete FANG! und wir konnten auf der Livecam zuschauen, wie die Fallentüre ins Schloss fiel.

Wir fuhren sofort los, kupelten den Anhänger wieder an und waren keine 20 Minuten später bei Dexter an der Falle im Wald.

Dieser freute sich bereits über uns ein wenig, aber als Chrissy und Sebi kurze Zeit später ebenfalls eintrafen, war plötzlich kein Halt mehr. Mit einem Schlag war er wieder ganz der Alte, wedelte wie verrückt mit dem Schwanz und freute sich sehr, seine beiden wunderbaren Besitzer wiederzusehen.

Gemeinsam trugen wir die Falle mit Dexter darin in unseren komplett verschließbaren Hänger, schlossen ihn, packten Dexter in unsere sicher verschlossene Flugbox und übergaben ihn so seinen Besitzern.

Direkt im Anschluss düsten wir dann im Turbogang zur Arbeit nach Echterdingen und Esslingen. 

Wir freuen uns von ganzem Herzen für Dexter, Chrissy und Sebi! Ihr habt das alle miteinander super gemacht und lieben Dank für euer Vertrauen und euer überdurchschnittlich großes Engagement für euren Hund! 

Ein mega dickes Dankeschön an Anja, die uns wieder so klasse vor Ort unterstützt hat und am Anfang die gesamte Kommunikation mit Dexters Besitzern übernahm. 

Ganz lieben Dank an Herrn Berner (Förster und Jäger) für die sehr unkomplizierte Genehmigung der Futterstellen und Falle!

Vielen Dank auch an Jenny Bauer von SUCHHUNDE Baden-Württemberg für die konstruktiven Transfers des Falles in beide Richtungen. 

Dankeschön an die vielen Freunde von Chrissy und Sebi, die dieses große Gebiet gemeinsam mit den beiden geflyert haben.

Herzlichen Dank auch an alle Sichter und Teiler!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolgs! 

Ende gut – alles gut! 

Euer Hund entlaufen Baden-Württemberg Team

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