22.08.2021
Fino entlief seinen Besitzern am 01.08.2021, einen Tag nach seiner Ankunft. Leider erfuhren wir erst am 04.08., dass seine Besitzer bereits mehrere Tage händeringend nach Hilfe suchten. Sofort boten wir unsere Hilfe an und machten uns auf den Weg zu ihnen. Wir begannen, Spurwasser zu kochen, Flyer zu drucken und eine Futterstelle mit Livekamera am Entlaufort einzurichten.
Mit den ersten Flyern erhielten wir noch am selben Tag Sichtungen. Fino bewegte sich auf der stark befahrenen Friedrich-Ebert-Straße, nachdem Leute versucht hatten, ihn einzufangen. Dort verschwand er entkräftet auf einem leerstehenden Grundstück. Sofort erfragten wir eine Genehmigung und richteten eine Futterstelle ein. Dann hieß es warten. Doch, Fino ließ sich an keiner der Futterstellen blicken.
Und es kam noch dicker: Am nächsten Morgen erfuhren wir von einem Nachbarn, dass dieser Fino am vorherigen Abend nur wenige Meter vom Entlaufort sah. Unsere Verzweiflung war groß: Wieso ignorierte er unsere Futterstelle? Er schien so nah und doch so fern…
Auch in den nächsten Tagen sah es nicht besser aus: Fino schien wie vom Erdboden verschluckt. Daher richteten wir zusätzliche Futterstellen ein, erweiterten den Flyer-Radius und bestückten die bestehenden Futterstellen immer wieder neu. Mit jedem Tag wurde unsere Sorge um den schlauen Kerl größer.
Doch, am Morgen des 12.08 trauten wir unseren Augen kaum: Fino hatte nach acht Tagen gleich zwei unserer Futterstellen angenommen. Da er sich dort über einen längeren Zeitraum hinweg aufhielt, entschieden wir uns, noch am selben Tag die Falle zu stellen. Gesagt, getan. Wir bestückten die Falle mit allem, was das Hundeherz begehrt. Und zunächst lief alles nach Plan: Um 02.18 Uhr meldete eine der Livekameras, dass Fino auf dem Weg zur Falle war. Der schlaue Kerl witterte das Futter und ging immer weiter und weiter in die Falle hinein – doch, kurz vor der Lichtschranke drehte er ab und verschwand in der Dunkelheit.
Voller Hoffnung bestückten wir die Falle am 13.08 erneut und warteten gespannt. Aber: Fino kehrte nicht mehr zurück.
Wieder erwarteten uns vier Tage ohne ein einziges Lebenszeichen. An jedem Abend bestückten wir die Falle neu und hofften, Fino würde wiederkommen, doch weit gefehlt.
In der Nacht des 17.08. ereilte uns eine erschreckende Nachricht: Fino rannte auf der stark befahrenen Brühler Landstraße umher. Auch am 18.08 häuften sich Sichtungen in diesem Bereich. Daher entschieden wir uns, erneut eine Futterstelle einzurichten und von den verschiedenen Sichtungspunkten aus dorthin zu spuren. Gespannt warteten wir ab…
Und Fino enttäuschte uns nicht: Um 02.56 Uhr erschien ein Bild, welches Fino genüsslich fressend zeigte. Und es schien, als verstünde er endlich das Prinzip! Über mehrere Stunden schaute er immer wieder an der Futterstelle vorbei, sodass wir uns dazu entschieden, den Fangzwinger am nächsten Tag aufzubauen. Da dieser zuvor im Einsatz war, mussten wir diesen zunächst ab- und direkt wieder aufbauen. Nachdem dies geschafft war, hatten wir nachts allen Grund zur Freude: Fino erschien pünktlich und fraß erneut. Dabei hielt er jedoch großen Abstand zum Fangzwinger.
Also rückten wir am darauffolgenden Tag die Futternäpfe weiter in Richtung des Fangzwingers, sodass sich Fino zunehmend näher an die Schwelle herantraute. Und: Unser Plan ging auf. Also platzierten wir auch am Abend des 21.08 in den Fangzwinger verschiedene Näpfe mit allerlei Leckeren und warteten gespannt ab. Doch – leider zog in der Nacht ein Unwetter auf und Fino zeigte sich zunächst nicht zur gewohnten Uhrzeit. Inständig hofften wir, dass er sich dennoch trauen würde…
Um 04.42 meldete eine der Livekameras, dass Fino tatsächlich auf dem Weg zum Zwinger war. Er ging dabei äußerst vorsichtig vor und schnappte sich zunächst einige Happen am Falleneingang. Immer wieder lief er in den Fangzwinger, um sich einen der Näpfe zu schnappen, und rannte kurz vor der Lichtschranke hinaus. Unsere Nerven lagen blank! Doch der Hunger siegte und er wagte sich immer weiter hinein…
Um 05.42 Uhr kam die erlösende Nachricht des Fallenmelders: FANG! Unsere Freude war riesengroß! Wir hatten es nach drei Wochen endlich geschafft! Sofort fuhren wir hinaus und brachten Fino sicher aus dem Fangzwinger.
Finos Besitzer sind nun mit einem richtig sitzenden Sicherheitsgeschirr sowie einem Bauchgurt für eine glückliche Zukunft ausgestattet!
Wir möchten Finos Besitzern für ihr Vertrauen und ihr großes Engagement danken!
Des Weiteren danken wir Kristina, Birgit und Ramona für ihren unermüdlichen Einsatz.
Ein großes Dankeschön an die Flyerhelfer sowie an das Ordnungsamt Schwetzingen.
Lieben Dank auch an alle, die Finos Suchmeldung geteilt und Sichtungen gemeldet haben!
Ihr alle seid Teil dieses Erfolgs!
Euer HEBW-Team