07.07.2019
Am 18.06.19 ist Fiocco nach zwei Tagen in seinem neuen Zuhause in Zweiflingen entlaufen.
Nach erfolgloser, aktiver Suche die ersten beiden Tage übernahmen wir den Fall am 20.06.
Fiocco war bisher in einem kleineren Waldstück nur einige hundert Meter vom Entlaufort entfernt.
Abends nahm er auch eine Futterstelle dort an und erschien auf unseren Kameras.
Wir beschlossen gleich die Falle vom Tierheim Ludwigsburg aufzustellen, welche am 21.06. von Chiara und Sven angeliefert wurde (Dankeschön dafür noch einmal!)
Eigentlich erwarteten wir, dass Fiocco dort gleich reingehen würde und warteten ein paar Stunden ab.
Fiocco kam nicht. Er war nach einem plötzlichen Knall im Wald (eventuell Schuss) spurlos verschwunden.
Am 27.06. meldete sich dann ein Jäger, welcher sich über weggefressenen Mais an einer ca. 4km entfernten Wildschweinfutterstelle wunderte, statt Wildschweinen jedoch einen weißen Hund sah.
Die Besitzer legten sofort eine Futterstelle für Fiocco an, die er nur wenige Minuten nach ihrer Einrichtung mit Bildern auf der Kamera dankbar quittierte.
Noch in der Nacht wurde die Falle in Fioccos neues Revier verlegt.
Er interessierte sich zwar sehr dafür, ließ sich aber tagelang auch mit wechselnden kulinarischen Angeboten nicht davon überzeugen, mehr als zwei Pfoten in die Falle zu bewegen.
Regelmäßig schaute Fiocco aus kurzer Entfernung beim Bestücken der Falle zu.
Das war jetzt nicht ganz so tragisch, denn Fiocco hatte sich eine der sichersten Ecken ausgesucht, die man überhaupt finden konnte.
Nur ein kaum befahrener, kleiner Gemeindeverbindungsweg war die einzige Gefahr für ihn.
Am 06.07. wurde dann von den Besitzern und uns die große HEBW-Zwingerfalle zusätzlich zur normalen Falle aufgebaut, in der Hoffnung, dass eine 3x4m Falle weniger angsteinflößend ist, als unsere 1,60×1,25×1,00m Falle.
Fiocco schaute uns die ganze Zeit interessiert zu, kam bis auf wenige Meter zu uns her, ließ sich aber mit absolut nichts dazu bewegen, den letzten Schritt auf uns zu zu tun.
Nachdem Fiocco schon richtig zutraulich war und offensichtlich auch Anschluss suchte und in der ersten Nacht auch unseren Zwinger stoisch mied, verbrachte ich am 07.07. ein paar Stunden mit ihm im Wald, um die Option Handsicherung parallel zur Verfügung zu haben.
Fiocco kam direkt bis an die Hand ran und lief mir hinterher, wie es meine eigenen Hunde nicht besser könnten.
Aber die letzten Zentimeter zur Sicherung fehlten noch.
Also lief ich immer wieder in die Zwingerfalle, in der Hoffnung, dass er mitkommt und ich die Falle mit Hand auslösen konnte.
Fiocco folgte, blieb aber immer am Eingang stehen.
Sein Frauchen löste irgendwann ab und legte sich in die Zwingerfalle. Fiocco teils 3m daneben.
Jetzt hatte er wohl gesehen, dass die Falle doch nicht so gefährlich war.
Um 21:10 Uhr traute er sich hinein und löste die elektronische Türe über eine Alarmtrittmatte aus und der Fallenmelder meldete „Fang“!
Die Besitzer konnten ihm problemlos ein Sicherheitsgeschirr im Zwinger anziehen und ihn ins Auto tragen.
Fiocco geht es gut! Er muss nun erstmal seine Erlebnisse verdauen, schläft viel und ist sehr liebesbedürftig. Nach draußen will er momentan nur noch, wenn es gar nicht anders geht!
Vielen Dank an Fioccos wunderbare Besitzer für ihr Vertrauen und ihren Einsatz!
Herzlichen Dank auch an die sehr kooperative Jägerschaft vor Ort!
Danke an alle, die mitgefiebert haben und die Suchmeldung geteilt haben oder Flyer für Fiocco aufgehängt haben!
Ende gut – alles gut!
Euer HEBW-Team