Henry

13.02.2022

Henry entlief am 12.02.2022 im Bereich der „Oberen Raumühle“, nachdem er gerade mal 1 Stunde bei seinen neuen Besitzern war und frisch aus dem Tierheim kam.

Thomas (Besitzer) stieg mit Henry die Außentreppe vom Haus hinauf, rutschte ab und stürzte dabei übel. Dabei fiel ihm Henrys Leine aus der Hand.

Der Schreck, den sowohl Henry, als auch Thomas erlitten, war immens.

Deshalb rannte Henry in völliger Panik und mit Leine am Halsband in den nahegelegenen Wald.

Sofort verständigte uns daraufhin das Tierheim Filderstadt über den Verlust von Henry und wir sprangen ins Auto und fuhren sofort los.

Vor Ort angekommen, machten wir mit der Tierheimleiterin Antje und den Haltern eine kurze Lagebesprechung und entschieden uns dafür, sofort unsere Lebendfalle zu stellen, da die Örtlichkeit nicht ungefährlich war und wir nichts zu verlieren hatten.

Zuvor gingen die Mitarbeiterinnen des Tierheims mit Henrys „Zimmergenossen“ aus dem Tierheim im Wald dort gassi, in der Hoffnung, dass sich Henry so eventuell ein Herz fassen und sich anschließen könnte.

Leider schien Henry aber zunächst so panisch, dass er auch nach Sichtkontakt, nicht auf seine Bezugspersonen und seinen Hundekumpel reagierte und wegrannte.

Wir fuhren also nach Steinenbronn und holten unsere Lebendfalle, um sie an den Entlaufort zu stellen.

Wir bestückten sie mit allerlei Leckereien und Kameras und erlebten wieder eine dieser unruhigen Nächte, in denen man nonstop entweder die Livecams checkt oder schaut, ob man eine Nachricht vom Fallenmelder erhalten und vielleicht im Halbschlaf verpasst hat.

Bevor wir uns alle dann zurückzogen, damit Ruhe einkehren konnte, wurden noch von dem Wald aus (in dem Henry verschwand) und von allen bekannten Sichtungspunkten, Duftspuren aus dickflüssiger Leberwurstsuppe hin zur Falle gezogen.

Leider blieb aber in der Nacht alles still und es tat sich rein gar nichts an der Falle und auf den Kameras!

Henry kehrte erstmal nicht zurück zum Entlaufort, sondern blieb im Wald.

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zur Falle, machten alles dort wieder frisch, wärmten die Snuggle Safes (Wärmeplatten für Futter) wieder auf und entschieden uns dann, auch am letzten Sichtungspunkt im Wald eine Futterstelle einzurichten und die Falle ggf. dorthin umzustellen.

Gesagt – getan!

Während Thomas und wir uns mit 2 Hunden auf den Weg machten, eine weitere Futterstelle einzurichten, kamen auch erneut Antje (Tierheimleiterin) und eine ihrer Mitarbeiterinnen und Bezugsperson von Henry samt Henrys gesamtem Tierheimrudel in den Wald und gingen dort einfach in Ruhe und miteinander sprechend gassi.

Als wir gerade fertig damit waren, die Futterstelle einzurichten und uns auf den Heimweg begaben und uns noch einmal zu der Futterstelle umdrehten, trauten wir unseren Augen kaum.

Henry stand plötzlich live und in Farbe an der Futterstelle, machte kurz einen Abstecher dorthin und folgte uns dann den gesamten Waldweg nach unten parallel zum Waldweg im Wald.

Wir unterhielten uns normal weiter und liefen ganz normal weiter. Henry entspannte die Anwesenheit der Hunde wohl so sehr, dass er sich ihnen quasi anschloss und mit uns einige Hundert Meter mitlief.

Gleichzeitig kam uns dann von unten Henrys Rudel entspannt entgegen und es dauerte einen kurzen Augenblick, bis Henry realisierte, wer da kam und plötzlich rannte er aus dem Wald im gestreckten Galopp und voller Freude auf sein Rudel zu und so konnten Antje und ihre Kollegin nach der Leine greifen und Henry war safe!

Wir konnten das alles erst einmal gar nicht begreifen…

Wir waren so unglaublich happy über diese plötzliche, glückliche und unglaubliche Wendung in der Geschichte!

Wahnsinn wirklich!

Es gibt einfach nicht dieses immer gleiche Schema F!

Jeder Hund ist anders, reagiert anders und man muss sich immer wieder erneut auf andersartige Situationen einlassen können!

Bei Thomas und Sonja flossen dann nur noch so die Freudentränen und wir konnten auch kaum an uns halten!

Tausend Dank an dieser Stelle an Antje für ihr ungebrochenes Vertrauen in uns!!! Dies ist uns eine große Ehre!

Liebsten Dank an Thomas und Sonja für euer spontanes Zutrauen in unsere Arbeit!

Ihr wart einfach spitze!

Ganz herzlichen Dank auch an Annette für die spontane Hilfe und Geduld beim Aufstellen der Falle, was eine kleine Herausforderung aufgrund des Geländes darstellte ?!

Dankeschön an alle Teiler, Flyerhelfer und Sichter!

Ihr seid alle Teil dieses Happy Ends!

Ende gut – alles gut!

Euer HEBW-Team