Lena

05.05.2025
Lena, eine 13 Jahre alte, blinde und zuckerkranke kroatische Schäferhündin entlief am 03.05.2025 aufgrund eines plötzlich einsetzenden Gewitters mit Donner ⛈️ und Blitz ⚡️ aus dem Hüttchen des Obst-und Gartenbauvereins oberhalb des Ortes in den Weinbergen. Sie war dort – wie sehr oft – gemeinsam mit ihrem Besitzer. Das Gewitter setzte so unvermittelt und massiv ein, dass Frank (ihr Besitzer) gar nicht so schnell reagieren konnte.

Lena rannte – trotz ihrer Blindheit – plötzlich in heller Panik in die Weinberge und auf-und davon und Frank (ihr Besitzer) kam ihr alsbald nicht mehr hinterher.

Fix-und fertig rief er bei K9 an, weil ihm die tragische Situation sofort klar war und er Suchhunde für nötig hielt. Durch Lenas Blindheit und die Tatsache, dass sie – aufgrund ihrer Diabetes – jeden Tag eine hohe Dosis Insulin benötigt, war tatsächlich Gefahr in Verzug.

Dankenswerterweise verwiesen die Kollegen von K9 an uns, weil wir viel näher an S-Obertürkheim dran wohnen, als das Team aus Schwäbisch Hall.

Wir waren gerade auf dem Rückweg vom Kurzurlaub in Tirol, schmissen zu Hause schnell unsere Koffer aus dem Auto, holten unsere Hunde im Schwarzwald ab und fuhren sofort weiter nach Obertürkheim zu Lenas verzweifelten Besitzern.

Unterdessen war dort bereits Konny Martic (von unserem Suchhundeteam Trail&Find) mit ihrer Suchhündin Micky im Einsatz und Konny schickte uns ihren Trail, auf dessen Grundlage wir dann ebenfalls mit unseren beiden Suchhunden in den Suchhundeinsatz gingen.

Zuletzt endete Gibsons (Suchhund) Einsatz in einem Garten, an das sich ein sehr langes und sehr dichtes Gestrüpp anschloss.

Wir nahmen die Hunde aus dem Einsatz und suchten das Gebüsch ab – auch mit einer Wärmebildkamera.

Leider war aber an sehr vielen Stellen kein Durchkommen.

Parallel dazu unterstützten uns Dominic und sein Team (vom DRK Esslingen) mit 2 Wärmebilddrohnenteams aus der Luft.

Leider können aber weder Wärmebilddrohnen noch Wärmebildcams bei sehr dichtem, belaubtem Gebüsch viel „sehen“.

Nachdem wir Lena weder aus der Luft noch mithilfe der Suchhunde direkt finden konnten, brachen wir den Einsatz in der Dunkelheit schweren Herzens ab, richteten am Entlaufort, im Schrebergarten der Besitzer und zu Hause unten im Ort Futterstellen mit Kameras ein und hofften darauf, dass Lena mobil sei und im Schatten der Nacht an einer der Futterstellen anbeißen würde.

Als das leider bis Montagmorgen nicht erfolgte, berieten wir uns mit den Kolleginnen von „Hund entlaufen Heidenheim Brenz und Umgebung“ und beschlossen gemeinsam für Montagnachmittag einen koordinierten Suchtrupp zu organisieren, denn Lena war nicht nur nicht an den Futterstellen auf den Kameras, sondern es gab auch seit dem Entlaufen am Samstagabend keinerlei Sichtungen von ihr.

Ihre Besitzer waren in allergrößter Sorge um sie – auch, weil sie bereits den zweiten Morgen kein Insulin mehr bekommen hatte.

Gesagt getan. Wir übersandten Michaela (von „Hund entlaufen Heidenheim/ Brenz und Umgebung“) die Trails und den Entlaufort und sie machte sich sofort daran, eine Suchkarte für das strukturierte Absuchen des gesamten Geländes herzustellen.

Plötzlich klingelte dann aber um 10:07 Uhr am Montag (05.05.2025) unser Telefon und es meldete sich Stefan. Er sagte, er hätte ein Bellen aus dem Gestrüpp gehört und stehe jetzt vor Lena, die sich etwa 70m weiter unterhalb des von Gibson angezeigten Gebüschs mit ihrem Fell so derart in einer Brombeerhecke verfangen hatte, dass sie keine Chance mehr hatte, sich selbst zu befreien.

Wir verließen Hals-über Kopf unseren Arbeitsplatz, fuhren sofort los und waren 15 Minuten später bei dem Sichter/ Finder.

Wir befreiten Lena gemeinsam mit ihrer Besitzerin Susanne aus ihrer misslichen Lage, trugen sie den Weinberg hoch und zum Auto.

Lena blutete dabei sehr, weil sie sich eine Kralle abgerissen hatte, war aber ansonsten wohlauf.

Wir fuhren sie samt ihrer Besitzerin nach Hause, verbanden ihr Beinchen und sie konnte endlich ihr Insulin bekommen.

Wir machen 3 Kreuze, dass das gutging. Wie lange sie tatsächlich dort festhing, wissen wir nicht sicher.

Lena war zwischenzeitlich beim Tierarzt zum Check und bis auf die Krallenverletzung geht es ihr gut !

Wir bedanken uns zunächst bei Frank und Susanne für ihr Vertrauen!

Dann bei Konny Martic und Martin Kuhn, die sofort alles stehen-und liegen ließen, um mit ihrer Suchhündin nach Lena zu trailen. Bist ein Schatz, Konny! Danke Martin fürs Begleiten!

Tausend Dank auch an Dominic Lang und seine Kollegen für den mega Drohneneinsatz am heiligen Sonntag.

Ganz lieben Dank auch an Dr. Petra Morlock für den medizinischen Support am Sonntag am Telefon.

Lieben Dank an Anja und die zahlreichen anderen Kollegen aus der Hundesicherung für das Mitdenken und Mitfiebern im Hintergrund.

Dankeschön an Daniela von der Polizei in Esslingen für die Recherchen.

Vielen Dank auch an den Tiernotdienst der Stadt Stuttgart ebenfalls für das Durchsuchen der Polizeimeldungen.

Lieben Dank an die Kolleginnen von Hund entlaufen Heidenheim/Brenz und Umgebung für die Bereitschaft uns erneut bei der Koordination eines strukturierten Suchtrupps zu helfen.

Herzlichen Dank auch an alle Teiler der Suchmeldung – nur so konnte sich der Stefan (Sichter/ Finder) bei uns melden.

Dankeschön Kathrin Stuba für deine Bereitschaft, das Gebiet flächendeckend mit Flyern zu versehen!

Ihr seid alle Teil dieses Erfolges!

Danke, Danke, Danke!!!

Und dir, liebe Lena, wünschen wir von ganzem Herzen noch ein langes, schönes Leben und bitte mache so einen Quatsch nie wieder! Sonst kommen wir höchstpersönlich vorbei und ziehen dir deine Öhrchen lang!

Euer Hund entlaufen Baden-Württemberg Team