Lusi wurde ihrem obdachlosen Besitzer am 20.06.2024 in Weil am Rhein-Friedlingen vor der Wärmestube gestohlen, während ihr Besitzer sich dort frisch machte und sein Mittagessen einnahm.
… und das einem blinden Mann, dessen Sohn vor 1 Jahr auf tragische Weise im Rhein ertrunken ist und dessen Frau bei einem Autounfall tödlich verunglückte.
Das ist wirklich in der Seele nicht auszuhalten…
Dass Lusi gestohlen worden sein muss und nicht entlaufen ist, war uns allen schnell klar, weil nicht nur sie samt Leine und Halsband fehlte, sondern auch ihr Futter-und Wassernapf, die direkt neben ihr standen.
Gott sei Dank gab es vor Ort 2 wundervolle Frauen (Maica und ihre Mutter), die sich schon lange um Soli (Besitzer) und seine Hündin Lusi kümmern. Sie gehen regelmäßig mit Lusi spazieren und schauen auch immer wieder nach ihrem Herrchen und unterstützen ihn, kontinuierlich, wo sie nur können. 2 Engel auf Erden!
Maica postete dann natürlich auch sofort eine Suchmeldung von Lusi und so kam relativ schnell auch der Kontakt zu Jutta Seidel (eine treue, langjährige Followerin von uns) und uns zustande.
Für uns war sofort klar, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne aus Ferne helfen wollen.
Wir rieten Maica und ihrer Mutter dringend zur Polizei zu gehen und dort eine Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten und Lusi nachträglich bei Tasso registrieren zu lassen und vermisst zu melden.
Diesen Ratschlägen kamen die beiden sofort nach und so nahm alles seinen Lauf.
Gleichzeitig ließen wir Lusis Flyer noch ins Französische übersetzen, damit auch Teile des Elsasses plakatiert werden konnten.
Natürlich standen auch Überlegungen im Raum, ob ein Suchhundeinsatz Sinn machen könnte, aber Maica und ihre Mutter, die diese „Szene“ sehr gut kennen, suchten alle bekannten Plätze in Friedlingen und Weil am Rhein ab und hatten dabei auch Hilfe von Insidern, aber Lusi war wie vom Erdboden verschluckt, sodass relativ klar war, dass Lusi nicht mehr direkt vor Ort sein konnte.
Maica und ihre Mutter sowie einige Helfer plakatierten in den folgenden Tagen die ganze Gegend mit Flyern, aber es fehlte zunächst jede Spur von Lusi und wir wurden langsam nervös.
Dann schrieb uns plötzlich Franziska via PN an und berichtete uns von einem Vorfall in einer Schweizer Tierarztpraxis, wo sie zufällig zugegen war.
Folgendes hatte sich dort ereignet:
Sie bekam mit, wie eine junge Frau mit einem Beagle hereinkam und verfolgte am Rande das Gespräch zwischen der Tierarzthelferin und der jungen Dame, in dem es darum ging, woher sie den Hund hätte usw.
Die junge Dame erzählte, dass sie den Hund scheinbar von einem Bekannten in Basel für 50.- abgekauft hätte, welcher ihn wiederum von einem Obdachlosen aus Deutschland hätte.
Den Mitarbeitern der Tierarztpraxis kam die ganze Geschichte der jungen Frau sofort „spanisch“ vor, weshalb sie die Polizei hinzuriefen.
Auch das bekam Franziska noch mit…
Die Kantonspolizei kam daraufhin in die Praxis und es war sofort klar, dass es sich hier um eine Straftat handelte, weil ja in Weil am Rhein die Strafanzeige mit Lusis Chipnummer vorlag und gleichzeitig gab es die Vermisstmeldung bei Tasso.
Deshalb beschlagnahmte die Schweizer Polizei Lusi sofort mithilfe des Schweizer Vetamtes und verbrachte sie zunächst auf eine Pflegestelle, um in Ruhe Licht ins Dunkle bringen zu können.
Da wir ja liebenswerterweise aber bereits Kenntnis von der Sache hatten, stellten wir anschließend den Kontakt zwischen Maica und der Tierarztpraxis her, schrieben diese auch zur Sicherheit noch an und Maica und ihre Mutter wurden darüber hinaus bei der Polizei in Weil am Rhein vorstellig.
Diese nahm daraufhin sofort Kontakt zur Schweizer Polizei und zum Vetamt auf und so wurde noch in der Nacht vom 25.06./26.06.24 eine Übergabe an der Schweizer Grenze vereinbart – von der Schweizer Polizei an die deutsche Polizei.
Heute Nacht um 0:30 Uhr war es dann soweit:
Maica und ihre Mutter konnten Lusi zu Soli (Besitzer) zurückbringen, welcher vor Freude in Tränen ausbrach, als er realisierte, dass seine Lusi tatsächlich wieder live und in Farbe vor ihm stand.
PS: Inzwischen konnten wir mithilfe der Oberbürgermeisterin von Weil am Rhein (Diana Stöcker) eine Obdachlosenunterkunft finden, in die Soli mit Lusi ziehen darf.
Ende gut – alles gut!
Euer Hund entlaufen Baden-Württemberg -Team