28.07.2021
Leider entlief Momo seiner Besitzerin am 25.07.2021, weil er sich fürchterlich erschrak.
Aufgrund einer Sichtung aus dem nahegelegenen Kaiseringen versuchten die Besitzer zunächst selbst nach Momo zu suchen und ihn zu sichern, was ihnen leider nicht gelang.
Da die Besitzer in Straßberg nur zu Besuch waren, kannte sich Momo dort auch überhaupt nicht aus.
Aufgrund eines Suchbeitrags auf Facebook von Momos Besitzerin, wurden wir auf den Verlust aufmerksam und boten sofort unsere Hilfe an.
Nach dem ersten Telefonat und den ersten Tipps, was am besten zu tun sei, wurden diese löblicherweise umgehend umgesetzt.
Wir legten den Besitzern nahe, auf jeden Fall Ruhe einkehren zu lassen, denn die Sichtung aus Kaiseringen und den dortigen Bahnschienen hätten Momo wirklich zum Verhängnis werden können.
Am Entlaufort wurde parallel eine Futterstelle mit einer Livecam eingerichtet, in der Hoffnung, Momo würde diese nachts aufsuchen.
Nun hieß es warten und zugleich beten!!
Momo ist leider rassetypisch eher ein Läufer und wir hatten Angst, dass er seinem Ruf alle Ehre machen könnte.
Am nächsten Morgen war die Nacht, in die wir unsere Hoffnung setzten, vorbei und leider hatte sich kein Momo blicken lassen.
Wir gingen also über zum nächsten Schritt und erstellten einen Flyer.
Es ist wirklich unheimlich wichtig, den Entlaufort +20 Kilometer drumherum zu flyern.
Auch wenn es vielen nicht ganz klar ist, aber wir bekommen vor allem durch das Plakatieren wertvolle Sichtungen und wir können dadurch dem Hund immer einen ganz wichtigen Schritt voraus sein.
Am Mittag des 26.07.2021 ging dann die erste Sichtungsmeldung aus Meßstetten ein.
Tief durchatmen, dachten wir, noch ist alles im Rahmen.
Als dann aber eine nachträgliche Sichtung zwischen Albstadt und Sigmaringen eintrudelte, atmeten wir schon etwas schwerer.
Leider versuchten Passanten, Momo in Meßstetten einzufangen und er verschwand schließlich panisch und gehetzt im Wald.
Momo hatte dadurch nun mehrere Möglichkeiten, in verschiedensten Ortschaften rauszukommen und wir warteten alle gespannt auf die nächste Sichtung.
Momo machte es sehr spannend und so kam es wie es kommen musste: Es gab bis zum Morgen des 27.07.2021 keine neue Sichtung mehr von Momo.
War ihm etwas zugestoßen?
Oder war er mittlerweile komplett woanders?
Fragen über Fragen und plötzlich klingelte am 27.07.2021 gegen 9 Uhr das Telefon.
Momo wurde zwischen Winterlingen und Kaiseringen in der Ecke vom Skilift gesehen!
Uns fielen ganz viele Steine vom Herzen. Er war wohl, so schien es, auf dem Rückweg.
Sofort machte sich die Besitzerin und Jennifer auf den Weg, um dort eine Futterstelle einzurichten und da trauten sie ihren Augen kaum, als Momo höchstpersönlich in unmittelbarer Nähe an den beiden vorbeilief… Durchatmen und nicht rufen, war hier das oberste Gebot.
Dann wurde schnell noch eine Futterstelle eingerichtet und nichts wie weg.
Gegen 10 Uhr klingelte das Telefon erneut.
Momo wurde ca. 200 Meter vom Entlaufort entfernt gleich 2 Mal gesehen.
Die Sichtung kam direkt vom ortsansässigen Jäger.
Dieser machte alles richtig und versuchte eben nicht, Momo einzufangen. Er schaute ganz genau zu, wie Momo dort im Wald verschwand.
Da wir nicht wussten, ob sich Momo tatsächlich traut, diese 200 Meter zurück zum sehr belebten Entlaufort zu laufen, entschieden wir uns, einfach auf „Nummer sicher“ zu gehen und richteten am Waldrand eine weitere Futterstelle ein und zogen uns wieder zurück.
Nun hieß es warten…
Tick, tack, tick, tack….es passierte leider aber zunächst gar nichts.
Na gut, dachten wir, tagsüber ziehen sich die Hunde ja überwiegend zurück, warten wir doch also bis zur Dämmerung.
Um 17:30 Uhr trudelte dann die nächste Sichtung an der Burg in Straßberg ein, dort sah man , wie Momo aus einer Pfütze trank.
Wir überlegten hin und her und hin und her…
Sollten wir dort auch noch eine Futterstelle einrichten?
Die andere Futterstelle war ca. 200 Meter von dieser Sichtung entfernt.
Da wird aber trotzdem immer auf Nummer Sicher gehen, entschieden wir uns, dort ebenfalls eine Futterstelle einzurichten.
Gesagt , getan!
Und schließlich wurden wir um 20:02 Uhr genau an dieser Futterstelle an der Burg mit einem tollen Bild von Momo belohnt.
Knapp 10 Minuten hielt er sich an der fett eingedufteten Futterstelle auf und verputzte diese genüsslich.
Und wer uns kennt, weiß, wie flexibel, spontan und immer einsatzbereit wir sind.
Natürlich luden wir direkt die Falle auf, packten die Livecams ein, Jennifer besorgte noch schnell das unwiderstehliche Festmahl und um 21:15 Uhr trafen wir uns mit dem Jäger Thilo und Jennifer vor Ort, um gemeinsam die Falle abzuladen und aufzubauen.
Jetzt musste alles schnell gehen! Es wurde nämlich langsam dunkel und wir wollten so wenig Aufmerksamkeit, als nur irgendwie möglich, auf uns ziehen.
Gegen 22 Uhr stand alles und wir zogen uns zurück.
Und nun hieß es mal wieder warten und hoffen, dass Momo unserem Plan folgen würde.
Dieses Mal tat er das auch!
Genau 10 Minuten, nachdem wir weg waren.
Oh Mann, jetzt wurden wir nervös! Würde es jetzt direkt klappen, Momo zu sichern?
Tja, diesen Rechnung haben wir leider ohne Momo gemacht!
Er traute sich zwar bis zur Hälfte in die Falle, aber offenbar hatte er noch andere Pläne für die Nacht.
Sicher hätten wir uns unglaublich gefreut, wenn es schnell gegangen wäre, aber wir waren uns ziemlich sicher, dass er in der Nacht ein weiteres Mal zurückkehren würde.
Momo kehrte in der Tat gegen 1:27 Uhr zurück, schaute mal kurz in die Falle, lief zur Seite, lief nach hinten und drumherum, gab uns einen Schmatzer auf die Livecam, blickte nochmal kurz in die Falle und ging.
Momo sah nicht nur aus wie ein Fuchs, sondern war offensichtlich auch einer!
Möge der Schlauere gewinnen!
Momo kam aber in dieser Nacht leider kein weiteres Mal zur Falle zurück.
Der Morgen des 28.07.2021 brach an und die Anrufe trudelten ein.
Wir wussten, dass Momo wieder seine Runde lief und sicher am Nachmittag wieder an der Burg und seinem Restaurant auftauchen würde.
Da es in der Nacht kräftig geregnet hatte , entschieden wir uns gegen Mittag des 28.07.2021 die Falle nochmal aufzufrischen, schließlich sollte das 10 Gänge Menü für Momo ja schön frisch sein.
Gegen 13:30 Uhr waren wir fertig und fuhren heim.
Naja , fast heim denn um 14:48 Uhr meldete der Fallmelder „Fang“.
Schnell am Seitestreifen angehalten und vergeblich versucht auf die Cams zuzugreifen.
Tja, ist halt echt ein großer Mist wenn man mitten auf der Alb steht und nur ein „E“ auf dem Display angezeigt wird.
Verflixt nochmal, das kann doch alles nicht wahr sein. Und dann kam der erlösende Anruf von Jennifer, dreh um, Momo ist in der Falle!
Wir waren so erleichtert und drehten direkt um! Dort angekommen, warteten unsere fleißigen Helfer und allen stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Ende gut, alles gut!
Momo hat seinen Ausflug unbeschadet überstanden.
Wir möchten uns bei den Besitzern von Momo für die großartige Unterstützung vor Ort und ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit von Herzen bedanken.
Vielen Dank auch an den vermittelnden Tierschutzverein von Momo für das Vertrauen.
Vielen Dank an die umliegenden Polizeidienststellen.
Danke an alle Sichter und Teiler.
Tausend Dank an Jennifer für ihren unermüdlichen Einsatz für Momo zu jeder Tageszeit, fürs Essen kochen und Falle mit aufstellen und abbauen.
Ein fettes Danke an die wirklich tollen Jäger vor Ort.
Ein besonderer Dank an dich Thilo! Thilo ist ebenfalls ein Jäger vor Ort und er hat uns geholfen wo es nur ging !
Danke an die tolle Anwohnerin in Straßberg fürs zur Verfügung stellen der Garage.
Und danke an den wirklich tollen Burgbesitzer für die Genehmigung, bei ihm die Falle stellen zu dürfen um somit das Burggespenst Momo sichern zu können.
Wir wünschen Momo und seinen Besitzern von Herzen alles Gute!
Durch das schnelle Handeln der Besitzer, das Verteilen der vielen,vielen Flyer war es uns möglich, schnell handeln zu können.
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolges!
Euer HEBW-Team