Ole

25.10.15
Ole ist am 21.10.15 seinem Herrchen beim Spaziergang aus Schreck aus dem Halsband geschlüpft und rannte zunächst auf und davon. Am 22.10.15 erreichte uns dann über den Schwager der Besitzerin ein Hilferuf und es war uns sofort klar, dass wir helfen werden. Ich fuhr direkt nach Kontaktherstellung am 22.10.15 nach Kernen und richtete mit den Besitzern am Entlaufort 2 Futterstellen mit Kameras ein. Eine am Auto der Besitzer (welches sie dort stehen ließen) und eine in Laufrichtung. Die Kontrolle der Futterstellen und Wildcams am 23.10.15 ergab, dass Ole angebissen hatte und mehrfach in der Nacht beide FS aufsuchte. Ich machte alle FS wieder frisch und auch am Samstag zeigten die Videos der Cams dasselbe Ergebnis. Deshalb entschlossen wir uns (die Besitzer, Brigitte Merkle, Jürgen Völker Tierrettung Region Esslingen (Mittlerer) und ich), dass wir sofort die Falle der Tierrettung auf-und scharfstellen. Gesagt. Getan! Jürgen und Cori von der Tierrettung schwangen sich ins Auto und brachten die Falle nach Kernen. Wir bauten sie auf und erschraken zu Tode, als Ole während des Aufbaus plötzlich ca. 15 m von uns entfernt durch das Feld spazierte. Wir ignorierten ihn komplett. Puuuhh… Er lief weiter und kam erstmal nicht mehr zurück. Wir beeilten uns sehr, stellten die Falle scharf und verließen das Gebiet weitestgehend. Ich verbrachte eine eher unruhige, etwas gruselige Nacht im Auto, weil der Fallenalarm nicht zur Verfügung stand und eine Lebendfalle unter keinen Umständen unbewacht gelassen werden kann. Schließlich müssen – abgesehen vom Delinquenten – alle anderen Tiere, die in die Falle gehen, sofort wieder befreit werden. Leider zeigten die Wildcams heute Morgen an den FS wieder zahlreiche Videos von Ole über die gesamte Nacht hinweg, aber leider ging er nicht hinein. Er stand 2x nachts vor ihr und bellte sie an … Unerhört dieses störende Objekt auf seinem Laufweg…

Wir überlegten alle nochmals gemeinsam, wie wir weiter vorgehen sollen und beschlossen, den Standort der Falle zu optimieren und Oles Hunderudel aus dem Tierheim (Carina, Tierpflegerin mit Mailo und Brigitte mit Nele zur Hilfe zu holen. Die 4 kamen und gingen ganz in Ruhe auf den Feldwegen Gassi und siehe da, Ole kam aus seinem Versteck und schloss sich den Hunden an. Dabei zeigte er leider angsthundtypische Verhaltensweisen. Die 2 Hunde waren für ihn spitze, aber sobald Brigitte oder Carina versuchten ihn in ihre Nähe zu locken, rannte er davon. Also unterließen sie dies nach den ersten 2 Versuchen und hielten Ausschau nach einem komplett umzäunten, ausbruchssicheren Gelände und fanden ein solches tatsächlich. Sie liefen mit Mailo und Nele voraus und Ole lief mit Sicherheitsabstand hinterher in dieses Gelände hinein und Brigitte und Carina konnten hinter ihm das Gelände wieder verschließen. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Ole nach einem kurzen Hin-und Her in eine Ecke dieser umzäunten Obstplantage drängen und mit einer Sicherungsleine (Vgl. Retrieverleine) sichern konnten. Ende gut!! Alles gut !!

Tausend Dank an: Brigitte Merkle, Jürgen und Corinna von der Tierrettung Mittlerer Neckar für ihren Einsatz! Danke liebe Carina vom Tierheim Esslingen. Danke Ursel Gericke (TH LB) für den Telefonsupport! Danke an mein Team hier von HEBW, danke an Katja, Gabi, Silke und Wolfgang (Tiersichtung Deutschland) Melanie, Sandra und Svenja und ganz besonders an Britta !
Last but not least – hat Oles Besitzerin Eva ALLES gegeben, um Ole wieder nach Hause zu holen! Es wäre schön, wenn das immer so wunderbar funktionieren würde!
Danke, danke, danke!
Wir freuen uns alle sehr für den Bub!!
Alles Liebe für ihn!

i.A. Nadja mit dem gesamten Team von HEBW

Anmerkung: Falls ihr mal mitbekommen solltet, dass ein Hund entläuft, dann sagt den Besitzern bitte immer, dass sie am Entlaufort unbedingt Futterstellen einrichten sollen, bevor sie diesen verlassen und diese Futterstellen auf jeden Fall so lange regelmäßig bestücken sollen, bis Sichtungen einen vollständig anderen Bereich nahelegen. Die meisten Hunde verlassen den Entlaufort nicht sofort und kehren auch immer wieder zu diesem zurück.