05.10.2021
Panna entlief der Mutter der Besitzerin am 29.09.2021 bei der morgendlichen Gassirunde.
Die Besitzerin nahm schnell Kontakt zu uns auf und wir erklärten ihr, was sie noch am selben Abend alles umsetzen sollte, um eine zeitnahe Sicherung von Panna zu unterstützen.
Die Tatsache, dass Panna leider mit einer Flexileine entlaufen war, bereitete uns Sorgen und natürlich stand wie immer auch der Suchhund bereit, um ggf. direkt reagieren zu können.
Noch in der Nacht auf den 30.09.2021 war aber ziemlich schnell klar, dass wir keinen Suchhund brauchen würden.
Panna wurde ca 2 Kilometer vom Entlaufort entfernt in Hechingen eindeutig ohne Flexileine gesehen.
Zumindest konnten wir da fürs Erste durchatmen.
An diesem Morgen trudelten dann immer wieder Sichtungen von Panna ein.
Sie war schließlich nach Bechtoldsweiler zurückgekehrt, traute sich aber leider nicht nach Hause.
Wir machten uns also am Nachmittag des 30.09.2021 vollbepackt mit Livecams auf den Weg nach Bechtoldsweiler. Wir richteten zu Hause, am Entlaufort und an den beiden letzten Sichtungspunkten Futterstellen ein.
Aufgrund der vorhandenen Sichtungen waren wir uns ziemlich sicher, Pannas Laufmuster erkannt zu haben.
Gesagt, getan und nun hieß es – warten…
Um 0:24 Uhr schlug die Kamera am Entlaufort Alarm, schnell die Augen gerieben, Handy angemacht und siehe da, Panna war unserem Plan gefolgt und wir waren alle sehr erleichtert.
Keine 10 Minuten später schlug die Kamera bei Panna daheim Alarm, auch diesem Plan war Panna gefolgt!
Klasse gemacht, Panna!
Der Entlaufort und ihr Zuhause waren ca. 200 Meter voneinander entfernt. Doch unser Plan, dass Panna der Wurstspur durch den Garten zur Terrassentür folgen würde, war leider nicht von Erfolg gekrönt.
Hatte sie womöglich ein Problem mit der Schwelle oder wurde sie vielleicht einfach nur gestört?
Wir wollten sie dennoch zu nichts zwingen und entschieden uns, die Lebendfalle noch am Abend des 01.10.2021 zu stellen.
Wir beschlossen zunächst die Lebendfalle bei Panna daheim zu stellen und ihr am Entlaufort einfach nur ein wenig Futter anzubieten, um eventuell noch eine Ausweichmöglichkeit zu haben.
Dass wir diese brauchen würden, damit hatten wir bis zu dem Zeitpunkt nicht gerechnet.
Die Falle stand und wir fuhren nach Hause. Panna tauchte in der Nacht auf den 02.10.2021 tatsächlich um 2:40 Uhr vor der Lebendfalle auf, warf einen Blick hinein und ging.
Okay, dachten wir, es gibt ja auch immer mal wieder Hunde, die eben nicht sofort in eine Lebendfalle gehen und sich zunächst mit ihr anfreunden müssen und somit einige Stunden oder Tage brauchen, um das komische Ding zu erkunden oder im schlimmsten Fall nicht in die Falle gehen.
Wir waren aber immer noch guter Dinge und wollten die nächste Nacht abwarten.
Es gab tagsüber immer mal wieder Sichtungen von Panna in unmittelbarer Nähe, sie war also noch vor Ort.
Die Nacht auf den 03.10.2021 brach an und so langsam hatte sich wohl unser tägliches Festtagsmenü in der Falle unter den Katzen in der Nachbarschaft rumgesprochen.
Es ertönte immer und immer wieder Alarm und immer und immer wieder musste die Falle per Fernsteuerung ab und angeschaltet werden, damit sie nicht auslöst.
Tut sie das und der Hund ist in unmittelbarer Nähe und sieht, dass dort eine Katze gefangen wurde, kann es passieren, dass der Hund 1+1 zusammenzählt und sich dann denkt : „Den Mist macht ihr ohne mich“ und gar nicht mehr zur Falle kommt.
Leider kam Panna in dieser Nacht einmal kurz zur Falle, rannte wie von einer Tarantel gestochen davon und kehrte nicht mehr zur Falle zurück.
Da wir das ja schon geahnt haben, dass sie womöglich ein Schwellenproblem hat , haben wir an dem Wald an dem sich Panna überwiegend aufhielt auch eine Futterstelle eingerichtet.
Wir beschlossen, dem Ganzen ein Ende zu setzen und entschieden uns am 04.10.2021 unsere 3x4m
Zwingerfalle zu stellen.
Vielen Dank an Jennifer an dieser Stelle, sie hat ohne zu zögern den Zwinger aus Waldenbuch geholt.
Somit konnten wir gegen 17 Uhr damit starten, den Zwinger im Wald aufzubauen.
Jetzt hieß es: Alles oder nichts!
Für die kommende Nacht war alles organisiert und wir saßen auf heißen Kohlen.
Und jetzt trauten wir unseren Augen kaum. Um 0:55 Uhr schlug die erste Kamera Alarm. Da stand sie nun in voller Pracht vor dem Zwinger und verschwand kurz drauf wieder.
Um 01:18 Uhr schlug die 2. Kamera Alarm, es war die Kamera am Entlaufort, Panna checkte dort wohl nochmal kurz die Lage.
Um 2:22 Uhr schlug die nächste Kamera Alarm, jetzt war Panna wieder daheim an der Lebendfalle. Das konnte doch alles nicht wahr sein, dachten wir und dann wurde es wieder still.
„Geduld“ lautet das Zauberwort, aber wer hat die denn schon in solch einer prekären Lage?
Schließlich geht es um ein Hundeleben, das in Gefahr war.
Um 03:20 Uhr drehten die Kameras am Zwinger völlig durch , Panna war zurückgekehrt und dann ging alles ganz schnell und Panna war um 03:22 Uhr endlich gesichert. Raus aus dem Bett, rein in die Klamotten, schnell noch die Besitzerin und Jennifer angerufen und mit dem Auto nach Bechtoldsweiler geflogen.
Wir waren alle so froh, dass der Spuk endlich vorbei war.
Wir sicherten Panna noch im Zwinger und Jennifer brachte sie gemeinsam mit der Besitzerin nach Hause.
Schlafen wurde in der Nacht des 05.10.2021 Dank Pannas Hin- und Her, völlig überbewertet.
Ende gut, alles gut!
Panna hat ihren Ausflug unbeschadet überstanden.
Wir möchten uns bei Pannas Besitzerin für ihre großartige Umsetzung vor Ort und ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit von Herzen bedanken. Sie war immer da, wenn man sie brauchte!
Vielen Dank auch an den Verein von Panna für das Vertrauen in uns!
Lieben Dank an die Polizeidienststelle in Hechingen.
Danke an alle Sichter und Teiler.
Tausend Dank an Jennifer für ihren unermüdlichen Einsatz.
Ganz lieben Dank an Stoffel für seine Hilfe.
Wir wünschen Panna und ihrer Besitzerin von Herzen alles Gute!
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolges.
Euer HEBW-Team