30.11.2020
Costa entlief am 27.11.2020 aus dem Haus seiner Pflegestelle. Da der Rüde äußerst scheu und zudem erst neu in seinem Zuhause war, boten wir unsere Hilfe an. Geistesgegenwärtig richtete die Besitzerin noch am selben Abend vor der Haustür eine Futterstelle ein.
Am Morgen des 28.11 erhielten wir mehrere Sichtungen aus einem angrenzenden Waldstück. Sofort wurde Leberwurstwasser gekocht und eine Futterstelle mit Livekamera am genannten Sichtungspunkt errichtet. Gespannt warteten wir ab, ob Costa diese Futterstelle annehmen würde.
Doch stattdessen stand er mitten in der Nacht vor der Haustür und verputzte das dort ausgelegte Futter gänzlich. In der Hoffnung, er würde das Haus betreten, war die Haustüre permanent geöffnet. Leider entschied sich Costa jedoch dafür, mit vollem Magen wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.
Am darauffolgenden Morgen erhielten wir zahlreiche Sichtungen unweit seines Zuhauses. Immer wieder versuchten Passanten, Costa einzufangen. Doch er ließ sich davon nicht verunsichern! Aufgrund seiner Ortstreue entschlossen wir uns, zeitnah die Lebendfalle an den Entlaufort zu stellen. Gesagt, getan! Während wir diese in den frühen Abendstunden mit allerhand Leckereien bestückten, stand Costa unweit entfernt und beobachtete uns. Kaum waren wir gegangen, stand er auch schon davor…
Doch, egal wie köstlich es duftete – Costa hatte große Angst vor der Schwelle und konnte sich nicht überwinden, die Falle gänzlich zu betreten.
Mitten in der Nacht trauten wir unseren Augen kaum: Plötzlich erschien eine dunkle Gestalt vor der Falle und stellte einen Stuhl in das Fallentor, um dieses zu blockieren. Schnell entfernten wir den Stuhl, waren jedoch fassungslos über ein solches Verhalten. Nach einem schier endlosen Kampf endete die Nacht und wir änderten unsere Strategie.
Wir ebneten die Schwelle, legten noch einmal eine leckere Leberwurstspur und bestückten die Falle mit neuen Köstlichkeiten. Mit dem Anbruch der Dunkelheit, kündigte sich neben dem ersten Schnee auch Costa an. Und er kämpfte mit sich: Mit jeder Stunde traute er sich einige Schritte weiter in die Falle hinein. Immer wieder lief er in die Falle, schnappte sich einen Happen und drehte kurz vor der Lichtschranke wieder ab. Unsere Nerven lagen blank!
Doch der Hunger siegte und er wagte sich immer weiter hinein…
Um 23.48 Uhr kam die erlösende Nachricht des Fallenmelders: FANG! Unsere Freude war riesengroß! Costa war in Sicherheit!
Sofort wurde er samt Falle ins Haus seiner Pflegestelle transportiert. Costas Ausflug ist beendet und er ist gesundheitlich wohlauf!
Wir möchten zunächst dem Verein sowie der Pflegestelle für ihr Vertrauen und ihre Mithilfe danken!
Tausend Dank außerdem an Kristina und Carolin.
Lieben Dank auch an alle, die geflyert und Costas Suchmeldung geteilt haben!
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolgs!
Euer HEBW-Team