Malou

25.11.2021

Die Beaglehündin Malou entlief dem Vater der Besitzerin am 23.11.2021 in einem unachtsamen Moment bei der morgendlichen Gassirunde samt Schleppleine.

Am späten Nachmittag war Malou noch immer nicht zurückgekehrt und die Besitzerin nahm schließlich Kontakt zu uns auf und bat uns um unsere Hilfe.

Malou war in unmittelbarer Nähe zu ihrem Zuhause am Übersberg in Pfullingen entlaufen und kannte demnach eigentlich den Heimweg.

Wir empfahlen der Besitzerin zunächst am Entlaufort eine Futterstelle einzurichten, mit Leberwurstsuppe nach Hause zu spuren und dort alles zugänglich zu machen und die Nacht abzuwarten.

Leider gab es am Morgen des 24.11.2021 aber immer noch keine Neuigkeiten.

Die Besitzer flyerten das gesamte Gebiet und liefen immer wieder die Gassistrecke ab, in der Hoffnung, Malou zu finden oder wenigstens zu hören.

Als sich allerdings bis zum frühen Nachmittag noch immer nichts getan hatte, beschlossen wir, in einen Suchhundeinsatz zu gehen.

Auch da Malou eben von klein auf in ihrer Familie lebte und ob der unmittelbaren Nähe zum Entlaufort. Sie hätte demnach längst wieder auftauchen müssen, wenn sie es gekonnt hätte.

Jenny startete also mit ihrer Suchhündin Avital gegen 16 Uhr am Entlaufort. Zielstrebig ging es über die Felder nach oben in Richtung Wald.

Leider machten uns verschiedene Widrigkeiten einen durch die Rechnung und so mussten wir, den Einsatz schweren Herzens abbrechen.

Ein großes Problem waren nicht nur das Wetter und die Minusgrade, sondern es war auch das Gefälle und das viele Unterholz und hinzu kam noch, dass es auch noch die Haus-und Hofstrecke von Malou war.

Wir wollten nichts unversucht lassen und kontaktierten Thomas aus Weil der Stadt.

Er selbst ist in der Rettungshundestafel und besitzt eine wirklich sehr gute Drohne.

Wir ziehen Thomas immer mal wieder dazu, wenn es um Drohneneinsätze geht und wir hatten ja nichts zu verlieren.

Malou ist eine sehr kleine Beaglehündin und wir machten uns Sorgen wegen der fehlenden Unterwolle bei diesen frostigen Witterungsverhältnissen.

Nachdem der ortsansässige Jäger schon vor Ort mit seiner Wärmebildkamera alles abgesucht hatte, traf Thomas mit seinem Kollegen ein und dann ging es los.

Auch mit der Drohne musste man vorsichtig sein, mittlerweile wurde es immer kälter und der Schnee setzte ein. Es konnte leider passieren, dass die Drohne wegen dieser Bedingungen abstürzt.

Der Wald war teilweise mit Unterholz dicht übersät und irgendwann wurde dann auch der Drohnenflug abgebrochen…leider ohne Erfolg.

Es war einfach alles sehr zermürrbend, vor allem, weil sich auch in der zweiten Nacht nichts tat.

Wir hatten immer noch die Hoffnung, dass sich Malou selbst aus ihrer misslichen Lage befreien würde.

Doch leider tat sie dies augenscheinlich nicht und Sichtungen blieben nach wie vor aus.

So machte sich Jenny mit ihrer Suchhündin Avital am 25.11.2021 ein weiteres Mal auf den Weg nach Pfullingen.

Wir setzten alle Hebel in Bewegung, denn irgendwann beginnt der Wettlauf gegen die Zeit, zumal am nächsten Tag noch mehr Schnee gemeldet war.

Diesmal starteten sie nicht am Entlaufort, sondern dort, wo am Abend zuvor Malous GPS-Tracker gefunden wurde.

Der erste Trail führte sie einen Tag zuvor auch genau dort entlang.

Bevor die 2 starteten, sprach Jenny mit der Besitzerin und sagte ihr:

„Wir blenden jetzt alles aus: 1.) Das vermeintliche Hundegebell aus einer bestimmten Ecke, das die Besitzerin immer wieder hörte, 2.) den Flug der Drohne und 3.) den ersten Trail. “

Und dann ging es los…

Avital schlug zielstrebig eine Richtung ein und lief und lief und lief, durch den Wald, übers Feld, weiter auf dem Feldweg wieder auf die Wiese.

Wir hielten unterhalb eines Berges kurz an und dann trauten wir unseren Ohren kaum.

Wir hörten sehr hilfloses Hundegebell, ein ganz schlimmes Jammern und dann war alles wieder ruhig. Man konnte es sehr schwer lokalisieren, weil wir mitten vor einem Felsenhang standen und es einfach fürchterlich hallte. An ein direktes Hochkommen war leider auch nicht zu denken.

Zügig ging es jetzt weiter denn die Dämmerung brach an.

Mittlerweile waren noch Yeana Hack und ihr Mann zu uns gestoßen, um uns zu flanken.

Sie kennen sich bestens im Wald aus. Auch der Vater der Besitzerin war mittlerweile eingetroffen und positionierte sich weiter oben im Auto an der Straße.

Viele Ohren hören einfach mehr!

So langsam wurde es dunkel und die Kälte zog an.

Malou ,wo steckst du nur?

Es ging Berg rauf und Berg runter, raus aus dem Wald, wieder rein in den Wald wieder nach oben, nach unten. Kurz: Einfach zum Mäuse melken.

Es ist leider eine große Herausforderung in so einem steilen Gelände zu trailen und es richtig zu definieren, weil sich der Geruch dort anders verteilt und auch die Minusgrade es nicht gerade leichter machten. Wer uns kennt weiß aber, dass wir niemals aufgeben!

Und plötzlich schlug Malou wieder Alarm und wir merkten, dass wir immer näher an sie rankamen und dann rief der Vater der Besitzerin, dass er sie sehe.

Wir waren alle so dermaßen erleichtert und konnten es so schnell gar nicht realisieren.

Endlich hatten wir die kleine Maus gefunden!!!

Nach dem Trail und der Auffindesituation wurde uns klar, dass Malou keine Chance gehabt hätte, sich selbst zu befreien. Sie hing so straff mit der Leine fest, dass das einfach unmöglich gewesen wäre und darüber hinaus war das Material der Leine und des Geschirrs für sie durch die Art wie sie festhing, unzerstörbar.

Nach knappen 12 Kilometern Trail innerhalb zweier Tage, einem dicken Schienbein, unzähliger blauer Flecken und einer Zerrung im Oberschenkel, sind wir wirklich sehr froh, dass die kleine Maus jetzt wieder daheim im Kreise ihrer Liebsten ist.

Sie hat ein wenig abgenommen und war sichtlich unglaublich froh, ihre Besitzern zu sehen.

Wir möchten Danke sagen!

Danke an die wirklich tollen Besitzer von Malou. Sie waren jede freie Minute unterwegs und haben wirklich alles richtig gut umgesetzt!

Danke an Thomas und seinen Kumpel aus Weil der Stadt. Ohne zu zögern habt ihr abends noch die weite Fahrt nach Pfullingen auf euch genommen.

Danke an den ortsansässigen Jäger für die tolle Unterstützung.

Danke an Yeana und ihren Mann für die Unterstützung vor Ort!

Danke an alle Teiler!

Wir wünschen Malou und ihrer Besitzerin von Herzen alles ,alles Liebe.

Vielen Dank für euer Vertrauen in uns und unsere Arbeit!

Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolges.

Euer HEBW-Team