Choko

26.07.2023

Choko entlief am Nachmittag des 21.07.2023 in Mannheim-Gartenstadt vor der Haustür ihrer Besitzer und verschwand im anliegenden Wald. Da Choko sehr ängstlich und erst seit kurzem in Deutschland war, machten wir uns direkt am nächsten Morgen auf den Weg dorthin. Gemeinsam kochten wir Spurwasser, druckten Flyer und richteten Futterstellen am Entlaufort sowie an den ersten Sichtungspunkten ein. Gespannt warteten wir ab, ob Choko eine unserer Futterstellen annehmen würde – doch, die Nacht verging und Choko war auf keiner Kamera zu sehen.

Dank der gehängten Flyer erhielten wir auch am nächsten Tag zuverlässig Sichtungen: Zügig richteten wir an allen Punkten weitere Futterstellen ein und zogen weitläufige Duftspuren. Voller Hoffnung warteten wir ab, aber: Choko kam an keinen der Sichtungspunkte wieder zurück. Leider kam es immer wieder zu Einfangversuchen sowie fremden Hunden, die unsere Futterstellen beinahe stündlich plünderten! Doch trotz dieser Widerstände gaben wir die Hoffnung nicht auf. Also frischten wir auch an diesem Abend alle Futterstellen auf und warteten voller Hoffnung ab…

Leider verging wieder eine Nacht ohne eine erlösende Meldung! Es war zum Verzweifeln: Wir erhielten präzise Sichtungen, richteten zeitnah frische Futterstellen ein, die Choko jedoch allesamt ignorierte. Gleichzeitig hielten wir ältere Futterstellen aufrecht, die mehrfach täglich von fremden Hunden geplündert wurden… Irgendein Puzzleteil schien uns noch zu fehlen…

Am Montag sowie Dienstagmorgen erreichten uns besorgniserregende Sichtungen: Choko lief über die stark befahrene B38 beziehungsweise hielt sich in der Nähe der Gleise auf…

Wieder einmal betrachteten wir die Laufkarte und fanden dann das fehlende Puzzleteil!Choko schien durch den großen Teil des Waldes nur infolge von Störungen zu rennen, sodass es ihr in diesem Ausnahmezustand nicht möglich war, eine unserer Futterstelle anzunehmen. Nun wussten wir aber von einem kleineren Waldareal, in das sie sich zurückzuziehen schien…

Also richteten wir dort strategische Futterstellen ein, legten weitläufige Spuren und hofften inständig, Choko bekäme den Duft in die Nase. Nachdem auch alle übrigen Futterstellen erneut aufgefrischt waren, hieß es wieder einmal warten…

Und unser Vorgehen wurde belohnt: Noch am gleichen Nachmittag sendete eine der Kameras Bilder von Choko, die das ausgelegte Futter im kleinen Waldareal verputzte. Die schlaue Hündin hatte eine der Futterstellen gefunden und angenommen! Da sie sich verlässlich im Gebiet der Futterstelle aufhielt, entschieden wir uns, zeitnah die Falle zu stellen. Also holten uns hierfür eine Genehmigung ein und stellten die Falle noch am Dienstagabend. Wieder bestückten wir sie mit allerlei Leckereien. Dann hieß es warten…


Doch: Choko machte es spannend!

Kaum hatten wir die Falle gestellt, tauchte sie auf und betrachtete alles genau. Mutig fraß sie das Futter am Falleneingang und wagte sich immer weiter hinein… aber, in der Mitte der Falle drehte sie plötzlich um und verschwand im dunklen Wald!

Am früheren Mittwochmorgen erreichte uns erneut eine Sichtung aus dem großen Waldareal. Choko drehte also wieder einmal ihre gefährliche Runde… Inständig hofften wir, sie würde auch dieses Mal zurück in ihr kleines Waldstückchen kommen…

Und siehe da: Wenige Stunden später meldete die Livekamera, dass Choko wieder neugierig um die Falle schlich. Sie fraß am Falleneingang und ging bis zur Mitte… und drehte erneut um und verschwand!

Also bestückten wir die Falle noch einmal mit Köstlichkeiten wie Blutwurst, Dönerfleisch, Hähnchen und vieles mehr! Kaum waren wir gegangen, erschien Choko wieder…


Vorsichtig schnappte sie sich zunächst einige Happen am Falleneingang. Doch dann ging sie zielstrebig auf den hinteren Napf zu… Um 21.33 Uhr meldete der Fallenmelder die erlösende Nachricht: FANG! Unsere Freude war riesengroß!

Wir transportierten Choko samt Lebendfalle auf das Gelände des Viernheimer Tierheims, um sie dort sicher ausladen und sichern zu können. Zuhause angekommen fiel Choko müde in ihr Körbchen – und wir in unsere Betten! Nun kann sich die kleine Hündin von all ihren Strapazen erholen!
Ende gut – alles gut!

Wir möchten zunächst Chokos Besitzern für ihr riesiges Engagement und Vertrauen danken!


Tausend Dank außerdem an Jessica, für ihre riesengroße Unterstützung.


Lieben Dank an das Viernheimer Tierheim (vor allem an Nicole!) sowie an das kooperative Polizeirevier Viernheim.


Zuletzt danken wir allen, die geflyert und Chokos Suchmeldung geteilt haben!
Ihr seid alle ein Teil dieses Erfolgs!
Euer HEBW-Team