Uliana

23.02.18

Uliana ist am 07.02. durch ein Missgeschick mitten in der Stuttgarter Innenstadt entlaufen.

Leider wurde sie dann mindestens 2x angefahren. Einmal in Bad Cannstatt und einmal am Hauptbahnhof.

Kurz nach diesen beiden unglücklichen Ereignissen rief uns dann die Vermittlerin von Uliana an und kurz darauf auch die Stuttgarter Pflegestelle und erbaten unsere Hilfe.

Wir berieten beide Parteien zunächst über die ersten, wichtigen Maßnahmen wie Polizei, Tasso, Facebookplattformen,Tierheime, Tierrettung und den Tiernotdienst informieren und über das großflächige Flyern und die Futterstelle am Entlaufort.

All diese Maßnahmen wurden auch sofort eingeleitet. In der Nacht nach dem Entlaufen wurde Uliana dann am Fernsehturm gesichtet und begab sich wohl über die „Mittlere Filderlinie“ und die „Jahnstr.“ noch einmal in die Stadtmitte.

Uns rutschte abermals das Herz in die Hosentasche, weil das eine sehr gefährliche Strecke war.

Der letzte Sichtungspunkt war dann in der Adolf-Kröner-Str. und dann war Uliana wie vom Erdboden verschluckt.

Wir organisierten Flyerhilfe, hielten Kontakt zu den Beteiligten, die hauptverantwortlich in Frankfurt saßen und zu den Stuttgarter Behörden!

Es war aber wirklich zum Verzweifeln! Es gab bis zum 17.02. keinerlei Sichtungen mehr!

Da alle letzten Sichtungspunkte über die Polizei und andere Institutionen eingingen, bestand leider für uns aufgrund von Datenschutz oder fehlender Kontaktdaten auch keine Möglichkeit, einen Suchhund zu organisieren, weil schlichtweg keine genauen Punkte vorlagen.

Am 17.02. kam dann endlich die sehr erleichternde Nachricht, dass Uliana sicher zwischen der Haltestelle „Silberwald“ und der Spitalwald-Sporthalle auf einem Waldweg gesichtet wurde.

Wir richteten sofort dort eine Futterstelle ein, die Uliana leider aber nicht annahm.

Dann ging alles glücklicherweise plötzlich sehr schnell…

Wir bekamen 3 alles entscheidende Sichtungen und Gott sei Dank dieses Mal direkt!

Witzigerweise von 2 Freunden (Patrick Kagerer und Christian Münzer), die Uliana unabhängig voneinander am Montag 19.02. und am Dienstag 20.02. unterhalb der Waldau, aber vor allem rund um die Außenstelle „Kleinhohenheim“ (Hofgut) gesichtet hatten.

Wir richteten auch dort natürlich sofort Futterstellen ein.

Als wir uns dann aber vor Ort mit dem einen der beiden Sichter trafen und gerade dabei waren, eine weitere Futterstelle einzurichten, trafen wir zufällig auf den Lehrling des Hofguts auf dem Traktor.

Wir hielten ihn an und fragten ihn, ob ihm auf dem Hof ein Hund aufgefallen sei.

Es war einfach unglaublich, aber wahr, denn er erzählte uns dann, dass Uliana schon seit Tagen in der Scheune des Hofes im Stroh schlafe!

Das war natürlich der ultimative Hinweis.

Wir zögerten kurz, weil Schlafplätze eine heikle Angelegenheit sind, aber entschieden dann doch, dass wir die Gelegenheit nutzen werden und in diese Scheune sofort unsere Lebendfalle stellen würden, denn sowohl Christian Münzer als auch Patrick Kagerer erzählten uns, dass Uliana vor ihren Augen immer wieder über die „Mittlere Filderlinie“ und auch das „Königsträßle“ rannte und dabei mehrere Autofahrer zu Vollbremsungen zwang.

Es war also eine Kosten-Nutzenrechnung, die klar zugunsten der Falleninbetriebnahme ausfiel.

Wir fuhren zu den Betreibern des Hofguts und bekamen dankenswerterweise sofort die Genehmigung, unsere neue, große Lebendfalle aufzustellen.

Anja und ich organisierten in Windeseile sofort unseren Fallenmelder, einen Transporter und unsere Männer waren sofort bereit, uns beim Transport und Aufbau der Falle zu helfen.

Da wir die Falle noch nie zuvor aufgebaut haben, waren wir erst 6 Stunden später einsatzbereit und komplett durchgefroren.

Die Falle stand aber und es konnte losgehen!

Wir bestückten sie mit Grillhühnchen, Dönerfleisch und Katzenfutter und zogen eine dicke Leberwurstspur vom Eingang bis über die Wippe.

Als alles fertig war, stellten wir die Falle scharf und verließen die Örtlichkeit, um Uliana nicht weiter zu stören.

Um 2:11 konnte Uliana dann wohl den Gerüchen nicht länger widerstehen und ging in die Falle und löste sie bilderbuchmäßig aus.

Uns fielen mit einem Schlag tonnenweise Steine vom Herzen!
Wir hatten uns in den 7 sichtungsfreien Tagen große Sorgen um Uliana gemacht.

Wir brachten Uliana nach ihrer Sicherung kurzzeitig ins Tierheim Filderstadt, um keinerlei Gefahren einzugehen, dass sie wieder einen Weg findet, sich aus dem Staub zu machen.

Dort wurde sie dann gestern Abend von Geraldine und ihrer Familie abgeholt.

Tausend Dank an Geraldine, die von Frankfurt aus alles Mögliche und Unmögliche tat, um Uliana zu helfen.

Ganz lieben Dank an Asa, an das Degerlocher Polizeirevier, die wenigen Flyerhelfer, an die Sichter, die die Sichtungen uns und der Polizei meldeten und nicht einfach weiterfuhren.

Ein ganz besonderes Dankeschön an das Hofgut „Kleinhohenheim“ für die freundliche Unterstützung und sofortige Genehmigung, dort unsere Falle stellen zu dürfen und vor allem an die sehr gewissenhaften Sichter Patrick Kagerer und Christian Münzer, denen wir im Grunde die Sicherung von Uliana zu verdanken haben.

Danke auch dem Tierheim Filderstadt, das uns jetzt schon mehrfach sehr unkompliziert zur Hilfe geeilt ist!

Danke an unser gesamtes Team, das ständig mitfiebert und vor allem während der aktiven Feldarbeit hier auf der Seite den Mammutanteil alleine bewältigt!

Einen dicken Knutscher an unsere Männer Micha und Vjeko für ihre kontinuierliche Unterstützung und Mithilfe!

Ein fettes Dankeschön darüber hinaus an Ilona Kirschner und Anja Kaiser für ihre Gaben.

Danke an alle, die Ulianas Suchmeldung geteilt und mitgefiebert haben!

Wir würden uns sehr, sehr freuen, wenn in Zukunft wieder mehr Menschen bereit wären, uns beim Flyern zu unterstützen! Denn wir können nur alle gemeinsam zu erfolgreichen Sicherungen beitragen.

Ende gut – alles gut!

i.A. Nadja mit dem gesamten Team von HEBW und vor allem Anja Cavrlj, die bei Wind und Wetter mit mir durch den Wald rennt!